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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Ausblick8 AusblickMit der vorgelegten Studie zur Pedogenese der Lessivés wurde gezeigt, dass neben denfeldbodenkundlichen, bodenchemischen, –physikalischen, geochemischen undbodenmineralogischen Untersuchungsmethoden besonders die systematisch angewandteMikromorphologie zur Klärung vieler pedogenetischer Fragestellungen beigetragen hat.Die gemeinsame Anwendung physikalischer Datierungsmethoden mit systematischmikromorphologischenAnalysen versprechen einen guten Erfolg bei der Lösungbodengenetischer Fragestellungen, wie die Ergebnisse zum Dyckerhoff-Profil in Hessen,Profil Len 4 in der Ueckermünder Heide und Profil 5B in Baden-Württembergeindrucksvoll zeigen.Die bleibende Unschärfe bezüglich der exakten chronologischen Eingrenzung derPedogenese liegt letztendlich daran, dass sich zwar der Ablagerungszeitraum derSedimente physikalisch datieren lässt, der Beginn der Bodenbildung selbst jedoch nicht.Daraus ergeben sich die bekannten Schwierigkeiten, in polygenetischenOberflächenböden die bodenbildenden Prozesse chronologisch exakt fassen zu können.Wären beispielsweise die verschiedenen mikromorphologisch zu unterscheidendenToncutangenerationen am Dünnschliff selbst zu datieren, ließen sich nicht nur dievorgestellten Befunde weiter evaluieren, sondern es wäre damit vor allem die Möglichkeitverbunden, den Beginn der Lessivierung selbst zu datieren.Diesem Ziel, den Beginn der Pedogenese selbst datieren zu können, näher zu kommen,wäre für die bodengenetische Forschung einhergehend mit den auf ihren Ergebnissenberuhenden Applikationen von eminenter Bedeutung.Weiter erscheint eine experimentelle Überprüfung der Genese mikromorphologischerMerkmale erforderlich (z.B. die Ursache der unterschiedlichen Toncutanausprägungen),da das Wissen um deren Entstehungsbedingungen nicht nur zur Lösungbodengenetischer Fragestellungen beiträgt.Die experimentelle Überprüfung einiger Phänomene wurde in den letzten Jahrzehntenvon WissenschaftlerInnen vorwiegend aus Frankreich, Großbritannien, denNiederlanden, Belgien, USA und Australien teilweise mit großem Erfolg durchgeführt.Für die Lösung bodengenetischer Fragestellungen, die zumindest in Deutschland direkteAuswirkungen auf die Bodensystematik besitzen können, sind systematischmikromorphologischeBegleituntersuchungen unabdingbar. Diese könnten nach Erachtendes Autors in weitaus größerem Maße angewandt werden, als dies derzeit geschieht.Auch ist die Bedeutung der Bodenmikromorphologie für die Lösung angewandterFragestellungen (z.B. MIEDEMA 1997) oder bei geoarchäologischen Untersuchungen(COURTY et al. 1989) keinesfalls zu unterschätzen.147

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