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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Zusammenfassung7 ZusammenfassungDie vorliegende Studie ist ein Beitrag zur genetischen Bodenkunde und stellte sich zurAufgabe, durch eine vergleichende bodenkundliche Untersuchung Gemeinsamkeiten undUnterschiede der Lessivégenese auf jungweichsel- bzw. jungwürmeiszeitlichen Sedimentenin verschiedenen Arbeitsgebieten zu ermitteln. Über eine sedimentologische, stratigraphische,bodentypologische und mikromorphologische Charakterisierung deruntersuchten Profile wurden durch die vergleichende Betrachtung regionale sowie überregionaleGemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet.Die in der deutschen Bodenkunde allgemein anerkannte Vorstellung zum zeitlichen Ablaufder Tonverlagerung besagt, dass Lessivés auf hoch- und spätweichseleiszeitlichenSedimenten im Holozän entstandene Böden sind, deren Hauptbildungsphase weitgehendin das Atlantikum einzuordnen sei (Kap.1.2). Trotzdem wird die Genese lessivierter Bödenund dabei besonders der Zeitraum der Tonverlagerung seit den 60er Jahren kontroversdiskutiert. So vertreten zahlreiche Autoren die Hypothese einer überwiegendspätglazialen Genese von Lessivés (Anhang-Tab. 1).Hinsichtlich der zeitlichen Einordnung der Lessivierungsphasen ist der Unterschied beiden von REUTER (1990, 2001) und KOPP (1970) im norddeutschen Tiefland an gleichenBodentypen entwickelten Genesemodellen besonders augenscheinlich. Bei dem Modellvon REUTER beginnt die Bodenbildung erst im Präboreal, während für KOPP im Präborealder Hauptanteil der Lessivé- und Braunerdebildung weitgehend abgeschlossen ist.Da die Oberflächenböden aufgrund der Geogenese von Jungmoränengebieten in diesenkein prä-weichseleiszeitliches Alter besitzen können, liegt das regionale Hauptaugenmerkder vorliegenden bodengenetischen Vergleichsuntersuchung auf den Jungmoränengebietender Weichsel-/Würmvereisung und dabei insbesondere auf dem Gebiet der Grundmoränedes Mecklenburger Vorstoßes in Mecklenburg-Vorpommern. Des weiterenwurden Bodenprofile aus dem Mitteldeutschen Trockengebiet und dem südlichen Taunusvorlandin Hessen mikromorphogenetisch miteinander verglichen.Es wurde gezeigt, dass neben den feldbodenkundlichen, bodenchemischen, bodenphysikalischen,geochemischen und bodenmineralogischen Untersuchungsmethoden besondersdie systematisch angewandte Mikromorphologie zur Klärung zahlreicherpedogenetischer Fragestellungen beigetragen hat.Bei genügender Profilanzahl und vor allem ausreichender Dünnschliffanzahl pro Profilsind sowohl die Ergebnisse einzelner Bodenprozesse in eine relative chronologische Reihenfolgezu bringen, als auch diese in Bezug zu periglazialen Einflüssen zu stellen.Die OSL- und TL-Datierungen der Sedimente von ausgewählten Profilen in Mecklenburg-Vorpommern, Hessen und Baden-Württemberg unterstützen dabei die mikromorphogenetisch-stratigraphischenBefunde zu spätglazialen und holozänen Tonverlagerungsphasen,die zur Ausbildung der untersuchten Lessivés führten.Jüngeres Jungmoränengebiet in Mecklenburg-VorpommernAus den Grundmoränengebieten des Mecklenburger Vorstoßes nordöstlich von Dargun,südlich von <strong>Greifswald</strong> und der Ueckermünder Heide wurden von etwa 200 angelegtenProfilgruben nach genauer feldbodenkundlicher Aufnahme 19 Leitprofile (Lessivés) ausgewählt,eingehend korngrößenanalytisch, davon 8 Profile bodenchemisch, 10 Profile geochemischund 7 Profile systematisch mikromorphologisch untersucht und miteinanderverglichen.Mit den Körnungsquotienten (gU+fS)/(mS+gS) und fS/mS lässt sich in der Regel eineSchichtgrenze zwischen Bv- und Ael-Horizont feststellen, die in Zukunft statistisch abzu-141

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