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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Oberschwaben in Baden-Württembergzum Beispiel auch neben ungestörten staubigen gelbbraunen Toncutanen vorkommen(Tafel 13: 4).Im fSw-Al-Horizont ist ebenfalls ein starker bioturbater Einfluss festzustellen (u. a. zahlreichePflanzenreste), der teilweise auch zu einer Fragmentierung vorhandener Toncutanegeführt haben muss (Tafel 13: 5). Über das Profil betrachtet ist hier auch die größte Anzahlvon Toncutanbruchstücken festzustellen, deren Fragmentierung nicht aufBioturbation zurückzuführen ist. In der Probe ist bei 70 cm noch ein sehr schwach ausgebildetesBändergefüge erhalten geblieben, das in stratigraphisch ähnlicher Position liegtwie die plattig-linsenförmige Gefügeausbildung in Profil 5B. Die Tonverlagerungsmerkmalegleichen denen des hangenden fAh-Horizontes. Einzige Ausnahme ist dasVorkommen von sehr staubigen (very dusty) Toncutanen im Übergang zum Sd-Bt-Horizont. Auch werden im Übergang zum Sd-Bt-Horizont die Hydromorphiemerkmalein Form von Konkretionen und Überzügen (aggregate, typical nodules, ferr. hypocoatings ongroundmass) deutlicher. Die Konkretionen sind aufgrund ihrer scharfen Grenzen zur Umgebungzum Teil als allochthon zu betrachten.Das dominierende Gefüge im Sd-Bt-Horizont ist das Röhren- oder Poren-Gefüge (channelstructure). Dies bedeutet, dass Poren die überwiegend vorkommenden Hohlräume bildenund mikromorphologisch sich keine weitere Aggregatbildung abzeichnet. Gut orientiertestaubige, sowie gut orientierte und reorientierte reine Toncutane sind im gesamten Sd-Bt-Horizont zu finden, wobei reorientierte Toncutane und Ton-Silt-Verfüllungen in der Regelzur ältesten Tonverlagerungsphase gehören, ebenso wie reine rötlichgelbbrauneToncutanfragmente (Tafel 13: 6). Da diese reinen rötlichgelbbraunen Toncutanfragmenteneben ungestörten staubigen braunen Toncutanen vorkommen, gehören die staubigenAusprägungen der Toncutane in der Regel zu den jüngeren Tonverlagerungsphasen. Abetwa 100 cm Tiefe treten siltreiche Toncutane bzw. Silt-Ton-Verfüllung mit Ton-Reorientierungsmerkmalen auf (Tafel 13: 7, 8), während gleichzeitig kaum noch Toncutanfragmentevorkommen und staubige Toncutanfragmente fehlen (Anhang-Tab.15b). Indiesen reorientierten Silt-Ton-Verfüllungen treten jüngere sehr gut orientierte schwachstaubige gelbbraune Toncutane auf (Tafel 13: 7, 8). Ein besonderes Merkmal sind Fe-Oxid-Überzüge auf Toncutanen und Fe-Hydroxid-Ausfällungen auf Silt-Ton-Verfüllungen, dieeinen hydromorphen Einfluss nach Bildung dieser Tonverlagerungsmerkmale belegen.4.3.3.3 Bodengenetische Schlussfolgerungen und DiskussionAufgrund des ausgeprägten Einflusses der Bioturbation unterhalb des fAh-Horizontessind plattige Mikroaggregate mit horizontal orientierten linsenförmigen Hohlräumen(lenticular platy microstructure), wie in Profil 5B, nicht erhalten geblieben ist, falls dieses anden beprobten Stellen tatsächlich ausgeprägt war.Mikromorphologisch bedeutsam ist die Tiefenverteilung reorientierter und orientierterToncutane, die darauf hinweist, dass ein Teil der reinen reorientierten Toncutane zu einerälteren und staubige gut orientierte Toncutane zu einer jüngeren Tonverlagerungsphasegehören.Oberhalb von 90 cm sind an Toncutanen überhaupt keine Reorientierungsmerkmale festzustellen,während diese unterhalb von 90 cm häufig bei reinen Toncutanen und allenSilt-Ton-Verfüllungen, jedoch selten bei staubigen Toncutanen festzustellen sind. Wie inKapitel 4.1.4 dargelegt, werden vom Autor reorientierte Toncutane in den untersuchtenProfilen als überwiegend reliktische Tonverlagerungsmerkmale betrachtet, da rezenterHydromorphieeinfluss und Bioturbation zu einer Reorientierung des überwiegenden Anteilsder Tonverlagerungsmerkmale hätte führen müssen.Bezüglich des Vorkommens der Reorientierungsmerkmale scheinen sich die eigenen Ergebnisseim Widerspruch zu FREI (1967) zu befinden, der in einem Lessivé im99

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