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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Dyckerhoff Steinbruch im südlichen Main-Taunus-Vorland (Hessen)Da auch hier in den Dünnschliffen noch zahlreiche Minerale der LST-Assoziation wie brauneHornblenden und Augite, sowie Bimskörner zu finden sind (vgl. auch hohe Kalium undThorium-Gehalte in Anhang-Tab. 18), ist auch bei dem Modell-Alter von DD3 eine Altersunterbestimmungwahrscheinlich.Da der Anteil der im Dünnschliff eigelben Toncutane im III fAxh-Horizont sehr hoch ist unddiese dort am kräftigsten ausgebildet sind, ist ein gewisser Durchgriff der Tonverlagerungdurch die lCv-Horizonte bzw. die Hauptlage in den liegenden Bt-Horizont anzunehmen(Geländebefund: humose Toncutane) und wird auch durch vereinzelt vorkommende in-situ-Toncutane in den lCv-Horizonten bestätigt. Die ungestörten Toncutane in den lCv-Horizonten bzw. der Hauptlage bezeugen eine Tonverlagerung aus dem fBt-Axh, in demLessivierungsmerkmale selbst sehr deutlich ausgeprägt sind. Diese Toncutane sindmöglicherweise mit den makroskopisch humosen Tonbelägen im Bt gleichzusetzen (SEMMEL1995: 137). Mikroskopisch sind jedoch humusreiche Toncutane häufig nicht von humusfreienToncutanen zu unterscheiden.Im Vergleich zum Hangenden und Liegenden ist anhand der Toncutanbruchstücke und dergeringen Anzahl von in-situ-Toncutanen (rein, staubig) in den lCv-Horizonten festzustellen,dass die Tonverlagerungsmerkmale in der liegenden Schicht IV zum größten Teil autochthonsind und nur in einem geringen Anteil aus einem pedogenetischen Durchgriff ausdem hangenden Sediment resultieren. Gestützt wird dieser Befund durch die Korngrößenanalyse:Im lCv2 sind etwa 7% Ton enthalten, während im Hangenden III fBt-Axh 21% undim Liegenden IV fBt etwa 20% Ton enthalten sind (Anhang-Tab. 17a).Nach Ablagerung der humosen Schicht II im Atlantikum fand weiter Lessivierung statt, dieim II fBt-Horizont deutlich ausgebildet ist und mit den in der Umgebung anstehenden Löß-Parabraunerden vergleichbar ist (HILGERS et al. i. Vorb.).Im Liegenden der Schicht I, die nach OSL-Datierungen vermutlich im Zeitraum vom ausgehendenAtlantikum bis ins Subboreal (DD2 & DD1 im Altersbereich von etwa 3-7 ka) abgelagertwurde, sind Toncutanbruchstücke zu finden (Anhang-Tab. 17b), die auf damals imEinzugsbereich der Delle noch anstehende Bt-Horizonte hinweisen. Im jüngsten Kolluviumist eine schwache Parabraunerde entwickelt, die sich mikromorphologisch kaum auszeichnet.Da im oberen Meter der Schicht I Toncutanbruchstücke selten oder nicht vorkommen, istanzunehmen, dass die umgebenden Bt-Horizonte größtenteils erodiert waren und zunehmendMaterial carbonathaltiger C-Horizonte umgelagert wurden.Deshalb bildet den Abschluss des Kolluviums der Schicht I carbonathaltiges Material, ausdem wiederum das Liegende entlang von Leitbahnen bis in eine Tiefe von 260 cm sekundäraufgekalkt wurde. Jedoch kann auch eine „schichtweise“ sekundäre Aufkalkung entsprechendder einzelnen Kolluviationsereignisse nicht ausgeschlossen werden, so dass die sekundäreAufkalkung nicht allein von der heutigen Geländeoberfläche begonnen habenmuss.Die Lessivierungsmerkmale innerhalb des ersten Meters sind sehr schwach ausgeprägt, daungestörte Toncutane kaum vorkommen und oberhalb von 80 cm (unter GOF) äußerst seltensind.Mit Sicherheit kommen nach Beendigung des Sedimentationszyklus I im näheren Einzugsgebietder Delle stark gekappte Böden vor, deren bodentypologische Einordnung über einPararendzina-Stadium kaum hinausgehen dürfte.Abbildung 5.8 zeigt modellhaft den beschriebenen Wechsel der Sedimentationsereignisseund der verschiedensten bodenbildenden Prozesse, die zur Ausbildung des vorliegendenProfils seit dem ausgehenden Hochglazial führten.123

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