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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Vergleich der Ergebnisse zur Lessivégenese – Klassifikationsvorschlag für Lessivés6.3 Vorschlag für die Klassifikation von Braunerde-LessivésDie Diskussion zur Klassifikation, die schon in Kapitel 4.5.3 zur bodensystematischenEinordnung der Lessivés in Oberschwaben geführt wurde, ist hier noch einmal aufzugreifenund allgemein für Braunerde-Lessivés zu formulieren.Die untersuchten Lessivés können nach Kartieranleitung (AG BODEN 1994) als Braunerde-Fahlerde mit der charakteristischen Horizontfolge Ah/Bv/(Ael/)Ael+Bt/Bt/Cangesprochen werden, wenn der Tongehaltsunterschied zwischen Ael- und Bt-Horizontmindestens 9% (bei 17% Ton im Bt) bzw. 12% (bei > 17% Ton im Bt) beträgt.Der AK BODENSYSTEMATIK (1998) erweiterte die Horizontabfolge für die Fahlerde in Ah/Bv-Ael/(II)(Ael/)Ael+Bt/Bt/C. Zwar wurde der Zweischichttypus der Profile mitaufgenommen, aber diese neue Horizontabfolge ist ein Rückschritt im Vergleich zur KA 4,da der eigenständige Bv-Horizont weggefallen ist.Beide Möglichkeiten stimmen nur bedingt mit der feldbodenkundlichen Wirklichkeitüberein, so dass sich auch die in dieser Studie vorgestellten Böden nur mit Schwierigkeitenin die derzeitigen bodensystematischen Vorgaben einfügen lassen. Dies kann dann auch nurmit Unterdrückung wichtiger feldbodenkundlicher Merkmale geschehen.Es ist von einer Zweischichtigkeit auszugehen, die sich schon in der substratsystematischenAnsprache widerspiegelt (Anhang-Tab. 2). Die Schichtgrenze liegt in der Regel unterhalb desBv-Horizontes.Weiter ist der Bv-Horizont als eigenständiger Horizont zu betrachten. Dies ist nicht nurfeldbodenkundlich festzustellen, es wird auch durch die geochemischen undtonmineralogischen Daten unterstützt (Kap. 3.3, 3.4).In der Horizontabfolge für die Braunerde-Fahlerde (BB-LF) wird zwar ein deutlichverbraunter Al-Bv-Horizont ausgeschieden (AK BODENSYSTEMATIK 1998: 67), aber es fehlenein eigenständiger Al-Horizont sowie ein eigenständiger Bv-Horizont. Beide sind für dieuntersuchten Leitböden jedoch charakteristisch.Deshalb ist folgende Horizontabfolge für die Braunerde-Fahlerde (BB-LF) vorzuschlagen:Ah/Bv/(II) (Bv-Ael/) (II) (Ael/) II Ael+Bt/Bt/C.Für die Braunerde-Parabraunerde (BB-LL) wird aus denselben Gründen folgendeHorizontabfolge vorgeschlagen: Ah/Bv/(II) (Bv-Al/) (II) (Al/)Bt/C, wobei hier ein Al+Bt-Horizont zu fehlen scheint.Dies sind Vorschläge, die die Mächtigkeit der Braunerde nicht mit einbeziehen. So werdenauch 50-60 cm mächtige Braunerden (Ah/Bv) über Lessivés noch als Braunerde-Lessivéanzusprechen sein.Deshalb wurde die Mächtigkeit der Braunerde (Ah/Bv) bei der Bodentypenkennzeichnungin dieser Studie berücksichtigt, wie das auch bei anderen Bodentypen nach KA 4 gängigesVorgehen ist.Böden mit einer Mächtigkeit der Braunerde (Ah/Bv) bis zu 40 cm werden als Braunerde-Lessivés klassifiziert. Beträgt die Mächtigkeit der Braunerde >40 cm, werden die Böden alsLessivé-Braunerden eingeordnet. Entsprechend wurde die bodensystematische Einordnungin Anhang-Tabelle 2 vorgenommen.Diese beiden neu ausgeschiedenen Braunerde-Subtypen sind weder in der KA 4 noch in deraktuellen Systematik (AK BODENSYSTEMATIK 1998) enthalten. Zwar gibt es eineParabraunerde-Braunerde (LL-BB) mit der Horizontfolge Ah/Al-Bv/(II)Btv/(Bv/) C, dochist diese ganz klar als Übergangsbodentyp der lessivierten Braunerde zu verstehen, die nochnicht den für einen Lessivé notwendigen Tongehaltsunterschied zwischen Al- und Bt-Horizont erreicht hat. Sie ist aber kaum mit der Profilausprägung der Parabraunerde-Braunerden der oben genannten Horizontfolge gleichzusetzen, da in den Parabraunerde-139

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