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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Jüngeres Jungmoränengebiet in Mecklenburg-Vorpommern – MikromorphogeneseAuch eine bei Ablagerung des Geschiebemergels mögliche Einarbeitung von Resten ältererBt-Horizonte ist auszuschließen, da weder in den bisher untersuchten C-Horizonten(Bar 200, Len 2, J 2/5), noch in tieferen Bereichen der Bt-Horizonte (>70 cm) ähnliche Phänomenenachgewiesen werden konnten.Diese Befunde unterstützen die an Profil M 10 entwickelte Hypothese der spätglazialenEntstehung der Bt-Schmitzen (Kap. 3.5.1.1.3; KÜHN et al. 2002).3.5.1.2.5 Verschiedene Phasen der TonverlagerungDie unterschiedlichen Ausprägungen der Toncutane weisen auf mindestens drei verschiedeneTonverlagerungsphasen hin, von denen die jüngste mit großer Wahrscheinlichkeitanthropogene Ursachen hat.Aus der relativen Position einzelner Laminen in zusammengesetzten Toncutanen lässtsich schließen, dass gelbbraune staubige Toncutane älter als sehr staubige Toncutane sind(Kap 3.5.1.1.3). Vereinzelte Siltkörner und staubige Verunreinigungen in Toncutanen deutendabei einen schnelleren Transport des Feinmaterials an, als dies bei Toncutanen ohneSiltanteil der Fall ist.Ungestörte sehr staubige schwarzgraue und staubige gelbbraune Toncutane in der Sandkeilfüllungund möglicherweise sogar reine gelbbraune Toncutane in den Bt-Horizonten(WEIR et al. 1971) deuten zwei, möglicherweise drei Tonverlagerungsphasen nach derSandkeilbildung an.HOFFMANN & BLUME (1977) weisen anhand makromorphologischer Merkmale und derguten Perkolationsmöglichkeit in Sand- bzw. Frostkeilen aber darauf hin, dass Tonverlagerungsmerkmalein Sandkeilen auch schon im Spätglazial entstanden sein könnten.Reine Toncutane werden als Merkmale eines älteren Tonverlagerungsprozesses betrachtet.Sie kommen in den Bt-Horizonten vor, nicht in den Sandkeilfüllungen. Diese Toncutanegehören möglicherweise zur selben Tonverlagerungsphase wie die reinenToncutanfragmente in der Sandkeilfüllung, in den Bt-Schmitzen und in den Bt-Horizonten.Toncutanfragmente kommen in vergleichbaren Profilen ohne Sandkeile in der Regel bis ineine Tiefe von etwa 70-80 cm vor (vgl. Anhang-Tab. 11; KÜHN et al. 2002). Die Tatsache,dass in Bar 100 im Bt in der Nähe des Sandkeils Toncutanbruchstücke in einer Tiefe von90 cm zu finden sind, ist der Sandkeilbildung zuzuschreiben (Tafel 3: 1, 2). Eine möglicheFragmentierung der Toncutane nach der Sandkeilentstehung ist kaum vorstellbar, da nebenden Toncutanfragmenten sehr gut orientierte Toncutane erhalten sind.Die Tiefenverteilung der Toncutanbruchstücke lässt sich damit zusätzlich als Angabe fürdie Entwicklungstiefe spätglazialer Bt-Horizonte zur Zeit der Sandkeilentstehung verwenden.Eine exaktere chronologische Einordnung der Lessivierungsphasen ist aufgrund fehlenderphysikalischer Datierungen von Sandkeilen in Mecklenburg-Vorpommern nicht möglich.Mit der Vermutung von HELBIG (1999b), dass die Sandkeile ein prä-alleröd-zeitlichesAlter besitzen, müsste die erste Tonverlagerungsphase schon im Bölling oder früher stattgefundenhaben. Eine dryas-III-zeitliche ebenso wie eine mehrphasige Sandkeilbildungkann allerdings nicht ausgeschlossen werden.Auch das TL-Alter eines Sandkeils mit 11,3 ± 2,1 ka in einem vergleichbaren Bodenprofilaus dem nördlichen Brandenburg gibt über den genauen Bildungszeitraum keinen weiterenAufschluss (KUHN 2000).39

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