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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Jungmoränengebiet in Schleswig-Holstein südlich Kiel4.1.2 Feldbodenkundliche und analytische Merkmale von Profil Mielkendorf 1Profil Mielkendorf 1 liegt in der Nähe einesSolls und ist ein typisches Beispiel für einepseudovergleyte Ausprägung der Fahlerde-Braunerden aus Decksand über Geschiebelehm(Abb. 4.2). Charakteristisch ist die Mächtigkeitvon etwa 5 dm der im Decksand ausgebildetenBraunerde. Die Genese der in den Sd-Bt-Horizont bis in eine Tiefe von 160 cm reichendenmit gebleichtem Material verfüllten Keilformenwurden schon in Verbindung Profil E106 ausführlich diskutiert (Kap. 3.5.2.1).Die um etwa 3-4 % erhöhten Tongehalte im Bv-Horizont im Vergleich zum liegenden Sw-Ael-Horizont sind charakteristisch, wie dies anhandder Profile aus Mecklenburg-Vorpommern gezeigtwurde (Kap. 3.2; Anhang-Tab. 13a). ImDecksand ist keine Anreicherung im Schluffgehaltfestzustellen. Die pH-Werte nehmen mitder Tiefe zu und zeigen an, dass unter Wald in Abb. 4.2: Skizze von Profil Mielkendorf 1der Regel rezent keine Tonverlagerung anzunehmenist (im Gegensatz zu Profilen unter Acker: Profil M 10 in Kap. 3.5.1).4.1.3 Mikromorphologische CharakteristikaEs lassen sich vier verschiedene Tonverlagerungsmerkmale feststellen (Anhang-Tab. 13b),die zeitlich getrennt voneinander entstanden sind.Jüngstes Verlagerungsmerkmal sind sehr staubige (vd) grau-schwarz erscheinende Toncutane,manchmal mit hohem Siltanteil, die vor allem an der Unterseite der Poren und beimehrphasigen Cutanen immer am nächsten zum Poreninneren liegen (Tafel 9: 1).Daneben kommen schwach staubig erscheinende braune und reine gelbbraune, meist gutorientierte Toncutane (d, li) vor (Tafel 9: 2, 3).Mit den neben ungestörten Toncutanen liegenden Toncutanfragmenten (schwach staubig,rein, mikrolaminiert, gebogen) lässt sich eindeutig eine ältere Tonverlagerungsphasenachweisen (Tafel 9: 1). Die im Ael-Bv-Horizont vorkommenden Toncutanfragmente sindwahrscheinlich durchweg bioturbat fragmentiert worden. Ab einer Tiefe von etwa 80 cmkommen keine Toncutanfragmente mehr vor (Anhang-Tab. 13b).Viertes Tonverlagerungsmerkmal sind vor allem in (ehemaligen) Leitbahnen vorkommendeVerfüllungen mit silthaltigem, meist undulös auslöschendem Ton (Tafel 9: 4, 5). InTafel 9, Bild 5 ist eine Mehrphasigkeit der Tonverfüllung festzustellen, die sich anhandvon Zonen unterschiedlich gut orientierten Tons festmachen lässt. Die roten Pfeile zeigenauf Bereiche mit deutlichen Reorientierungsmerkmalen im Ton (vgl. auch Tafel 2: 2, 4),während weiter zum Poreninneren abgelagerter Ton besser orientiert ist. Ebenso ist einegute Orientierung des Tons in nebenliegenden Toncutanen festzustellen.Auf den Ael- und die oberen Zentimeter des Bt-Horizontes beschränkt, kommen an derOberseite von Sand- und Feinkieskörnern, nie an dessen Unterseiten, bis zu mehrere100 µm mächtige schwarzgraue Feinsubstanz-Kappen (cappings) aus Ton und Silt vor (Tafel9: 6). Selten sind darin Toncutanbruchstücke enthalten. Unter und neben diesen grob-80

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