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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Jüngeres Jungmoränengebiet in Mecklenburg-Vorpommern –Vergleichbarkeit der Reliefpositiondenen Prozesse hat (DE KLERK et al. 2001a; FRIELINGHAUS 1998; HELBIG et al. 2002; KAISERet al. 2000).Seit dem Niedertauen des Eises des Mecklenburger Vorstoßes (nach GÖRSDORF & KAISER(2001) ab etwa 14000 BP) können die Flächen der ebenen Grundmoränenplatten nördlichder Pommerschen Eisrandlage als Standorte betrachtet werden, die sich durch relativegeomorphodynamische Ruhe auszeichnen.Die Mehrzahl der in dieser Studie untersuchten Profile in Mecklenburg-Vorpommernsind Beispiele für ebensolche Standorte. Zwar bildeten sich auf den flachwelligenGrundmoränenplatten im Spätglazial mit äolischen Sanden verfüllte Sandkeile (geomorphodynamischeAktivitätsphase!), jedoch ist die Reliefwirksamkeit der damit verbundenenProzesse (Deflation, Akkumulation) für die zu betrachtende Reliefeinheit derflachwelligen Grundmoränenplatte sehr gering.Die Form der dort zwischen Decksand und Geschiebelehm vorkommenden Sandkeile(Bar 100, Bar 200 in Kap. 3.5.1.2, sowie weitere Beispiele aus HELBIG 1999a), die kein Umknickenin eine Richtung erkennen lässt, weist auf die relative geomorphodynamischeStabilität im Spätglazial hin, trotz der zweifelsfrei stattgefundenen periglazialer Überprägung.In stärker reliefierten Randlagen der Grundmoränenplatten zeugen die dort vorkommendenSandkeile durch ein hangabwärts gerichtetes Umknicken ihrer Schulterbereiche vonpara-autochthonen solifluidalen Umlagerungen und damit von einer zeitlich begrenztengeomorphodynamische Aktivitätsphase (HELBIG 1999a).3.6.2 Standorte mit relativer geomorphodynamischer AktivitätStandorte mit bevorzugter Neigung zur Sedimentakkumulation im jeweils betrachtetenZeitraum können als Standorte mit relativer geomorphodynamischer Aktivität bzw. als Akkumulationsstandortebezeichnet werden. Die geomorphodynamische Aktivität wirkt sichin hohem Maße reliefformend aus.Häufig wird an diesen Standorten die Pedogenese durch erneute Sedimentakkumulationunterbrochen, wodurch (begrabene) fossile Böden entstehen, die ehemalige Landoberflächenund damit Phasen relativer geomorphodynamischer Ruhe repräsentieren. PedogenetischeProzesse beginnen dabei immer wieder, bedingt durch die erneute Sedimentakkumulation,auf mehr oder weniger frischem Ausgangsmaterial von neuem einen Bodenauszubilden.Typisch hierfür sind die Standorte des Finowbodens und dessen stratigraphischeÄquivalente. Überwiegend dryas-III-zeitliche äolische Umlagerungsprozessekonservierten den Rest einer spätglazialen terrestrischen Bodenbildung unter Flugsand(BOGEN et al. i. Dr.; KAISER 2001; KAISER & KÜHN 1999).Weitere Beispiele für Akkumulationsstandorte sind das Profil Len 4 in der UeckermünderHeide (Kap. 3.5.3.2) und das Profil im Dyckerhoff-Steinbruch bei Wiesbaden (Kap. 5.2).63

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