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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Vergleich der Ergebnisse zur Lessivégenese – Charakteristika der LessivésProfil Bar 100 (Kap. 3.5.1.2), staubige gelbbraune Toncutane in Profil E 106 (Kap. 3.5.2.1)aus Mecklenburg-Vorpommern, staubige gelbbraune Toncutane in den Profilen KA 51und KA 96 aus Sachsen-Anhalt und staubige gelbbraune Toncutane im Profil Mut ausBaden-Württemberg (Kap. 4.3.3.2).Dass mikromorphologisch meist kein eigentlich zu erwartendes Merkmal der Tonneubildungfestzustellen ist, wie eine stipple speckled b-fabric, lässt sich vor allem durch einen oftnoch erheblichen Anteil organischer Substanz in den Bv-Horizonten erklären (Anhang-Tab. 5: C org = 0,5-2%), welcher die Tonmineralneubildungen durch Maskierung für dieLichtmikroskopie nicht identifizierbar machen könnte. Die röntgenographischen Analysenan den Profilen in Mecklenburg-Vorpommern zeigen zumindest die TonmineralneubildungVermiculit (Kap. 3.4).Dies stimmt mit dem lichtmikroskopischen Erscheinungsbild der Biotite überein, diedurch Silikatverwitterung mit einhergehender Freisetzung des in ihnen enthaltenen Fe 2+ ,im Gegensatz zu den in den Bt-Horizonten enthaltenen Biotiten, in der Regel starkgebleicht sind. Diese verwitterten Biotite und auch ubiquitär vorkommende, verwitterteGlaukonite sind damit als eine der Hauptquellen für die braune Farbe der Bv-Horizontezu betrachten.Die von KOPP (1969: 58), KOPP & KOWALKOWSKI (1990) und KOWALKOWSKI (1989) formulierteHypothese einer vorwiegend unter periglazialen Bedingungen entstandenen Verbraunung,kann für die untersuchten Braunerden nicht bestätigt werden. Von Fe- und Mn-Hydroxid-Krusten umkleidete Minerale, als ein typisches Merkmal der arktischen Braunerde(KOPP & KOWALKOWSKI 1990: 68), waren nur in einzelnen Profilen vereinzelt vorhanden.Infolge der im Holozän verstärkten Bioturbation, die alle früherenGefügeausprägungen in den Bv-Horizonten zerstörte, lassen sich auch eventuell periglazialentstandene Gefügeformen mikromorphologisch nicht mehr nachweisen.Obwohl nicht weiter mikromorphologisch untersucht, ist zu bemerken, dass Podsolierungsmerkmalein den Bv-Horizonten des Mitteldeutschen Trockengebietes und desJungmoränengebietes in Oberschwaben fehlten, während in allen nicht beackerten Bv-Horizonten des norddeutschen Tieflands immer Podsolierungsmerkmale festzustellenwaren.6.1.2 A(e)l-HorizonteIn den Geschiebedecksanden des norddeutschen Jungmoränengebietes ist ein lockereshohlraumreiches Gefüge (grain structure oder microaggregate intergrain structure) mit zahlreichenPflanzenresten typisch. Es sind in der Regel weder besondere Orientierungsmerkmaledes Tons, noch Merkmale der Tonneubildung erkennbar (undifferentiated b-fabric). Vereinzelt treten um Körner orientierte Tonsäume auf (granostriated b-fabric), sehrselten sogar eine stipple-speckled b-fabric (Kap. 3.5.3.3, Profil Len 4), die auf Tonmineralneubildunghinweisen kann. In den Lessivés aus Löss in Sachsen-Anhalt tritt in den Ael-Horizonten sogar eine mosaic-speckled b-fabric auf (Kap. 5.1.2.2, 5.1.3.2: Profile KA 51, KA96).Typisch sind für sandige Ael-Horizonte weiterhin oft blanke Körner, die nicht oder nur ingeringem Maße von Feinsubstanz umgeben sind. Weiterhin treten überwiegend im unterenTeil der Ael-Horizonte aus dem Norddeutschen Tiefland Silt-Ton-Kappen auf Gesteinsfragmentenbzw. Körnern in Grobsandgröße auf (Kap. 3.5.1.1, 4.1.3, 4.2). InVerbindung mit zusätzlichen Merkmalen der Bodengefrornis in den Ael+Bt-Horizonten(Kap. 6.1.3) kann die Entstehung eines Teils dieser Kappen auf periglazialen Einfluss zurückgeführtwerden. Diese Silt-Ton-Kappen konnten in den sandärmeren Substraten derProfile aus Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg nicht nachgewiesen werden.128

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