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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Älteres Jungmoränengebiet in Brandenburg südlich von BerlinIn Decksand über Geschiebelehm über tiefen Vorschüttsandenhat sich eine Braunerde-Fahlerdeentwickelt, die sich an der Nordwand der Kiesgrubeüber mehrere Dekameter verfolgen lässt(Abb. 4.4). Der obere Abschnitt des Bt-Horizonteszeigt teilweise eine zerrissene Obergrenze und istoffensichtlich periglazial beeinflusst. Vereinzeltsetzen Sandkeile mit ihren Schulterbereichen ander Obergrenze des Bt-Horizontes ein und reichenbis an dessen untere Grenze. Sie sind zwar eindrucksvollerausgeprägt als die bei Bar 100/200beschriebenen Sandkeile, aber auch hier ist keinemakroskopisch erkennbare periglaziale Beeinflussungin Form von Auf- oder Abbiegungen desumgebenden Sedimentes zu erkennen.Unter dem Bt-Horizont sind fluvioglaziale Sandemit deutlicher Bänderung aufgeschlossen, die bodentypologischzunächst als Bbt- bzw. ilCv-Horizont angesprochen wurden. Inwieweit dieseBänder auf Lessivierung zurückgeführt werdenkönnen, soll ebenfalls durch Dünnschliffanalysenbeurteilt werden.Abb. 4.4: Profilskizze der Braunerde-Fahlerde von Horstfelde4.2.2.2 Mikromorphologische CharakteristikaIm Bv-Horizont sind Mineralkörner überwiegend von einem Saum (meist < 10 µm) ausnicht orientierter Feinsubstanz umgeben. Zwischen den Körnern kommen häufig undeutlicheAggregate aus Feinsubstanz vor, die meist fließend in den die Mineralkörner umgebendenFeinsubstanzsaum übergehen (Tafel 10: 1). Als durch orientierten Ton verursachteb-fabrics kommen sporadisch granostriated und striated b-fabric vor. Kennzeichnend für denBv-Horizont ist jedoch die undifferentiated b-fabric (Anhang-Tab. 14b), die typisch für Tonohne Orientierungsmerkmale ist. Der Bv-Horizont ist sehr hohlraumreich und starkdurchwurzelt.Im Ael+Bt-Horizont und in den oberen Zentimetern des Bt-Horizontes kommen zahlreicheBt-Schmitzen mit Toncutanbruchstücken vor (Tafel 10: 2). Die Ausprägung der Bt-Schmitzen ist jedoch nicht so deutlich wie in den Profilen Mecklenburg-Vorpommernsund Schleswig-Holsteins. In tonarmen Bereichen des Ael+Bt-Horizontes ist die Durchwurzelungbesonders intensiv. In Ael-Abschnitten kommen auf Grobsand oder Skelett-Körnern aus Schluff und Ton bestehende Feinsubstanzkappen vor (Tafel 10: 3), in denenauch schwach ausgebildete sehr staubige Toncutane vorkommen können (Tafel 10: 3, 4).Im Bt-Horizont sind anhand von ungestörten sehr staubigen, staubigen und reinen Toncutanendrei Tonverlagerungsphasen festzustellen (Tafel 10: 5). Es kommen vorwiegendbraune staubige und gelbbraune reine Toncutane vor, wobei letztere meist reorientiert,die staubigen Toncutane in der Regel sehr gut orientiert sind. Reine gelbbraune Toncutanbruchstücke(limpid fragments), die ausschließlich oberhalb von 70 cm auch in Bt-Schmitzen vorkommen (Tafel 10: 2), sind möglicherweise Merkmale der ältesten (vierten)Tonverlagerungsphase, ebenso wie reine Toncutane mit Reorientierungseigenschaften. Imunteren Abschnitt des Bt-Horizontes, vereinzelt auch im oberen Bt-Bereich, sind reorientierteSilt-Ton-Verfüllungen (silt-clay-infillings) mit Fe-Hydroxid-Anflügen und-Ausblühungen typisch, die wiederum von staubigen, mikrolaminierten, gelbbraunenToncutanen überlagert sind (Tafel 10: 6, 7).85

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