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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Jüngeres Jungmoränengebiet in Mecklenburg-Vorpommern – MikromorphogeneseDer Übergangsbereich vom äolisch überprägten Beckenrand zum durch einen markantenGeländeanstieg gekennzeichneten Kliffrand ist durch wenige Meter breite Rinnen zerschnitten,die teilweise von geringmächtigen Kolluvien verfüllt sind (Abb. 3.17A, B).Auf dem durch Geschiebemergel und Beckensande aufgebauten Grundmoränenbereichsüdöstlich der fossilen Klifflinie sind überwiegend Fahlerde-Braunerden und Braunerde-Fahlerden verbreitet.Auf den Flächen vor der fossilen Klifflinie sind auf den mittel-feinsandigen FlugsandenPodsole und bei Erhöhung der Feinkomponenten auch Braunerden verbreitet. Unter denspätglazial entstandenen Dünenzügen finden sich immer wieder fBv-Horizonte einerspätglazialen Braunerde (Abb. 3.17; BOGEN et al. i. Dr.; KAISER & KÜHN 1999), die pedostratigraphischdem Finowboden entspricht (Abb. 3.18; SCHLAAK 1993, 1998).Archäologische Funde im oberen Teil der Bv-Horizonte,wie im Fundplatz MBF 9 (Abb. 3.18), weisen auf anthropogenenEinfluss an der Grenze Alleröd/Dryas III hin(BOGEN et al. i. Dr.).Fünf OSL-Daten (von A. HILGERS, Universität Köln) ausder etwa 130 cm mächtigen Düne über dem fBv-Horizontin MBF 9 ergaben ein Alter im Zeitraum von 12,75 ± 0,26ka (gewichteter Altersmittelwert; 1σ-Fehlerbereich), dasin etwa der Wende Alleröd/Dryas III entspricht (LITT etal. 2001). Die Sedimente im fBv-Horizont und dicht darunterlieferten OSL-Alter von 14,25±2,01 ka und 14,13±2ka. Der Ablagerungszeitraum der Sedimente läge beiBetrachtung der Mittelwerte damit an der Wende Pleniglazial/Spätglazial(LITT et al. 2001 bzw. GS-2/GI-1enach BJÖRCK et al. 1998).Abb. 3.18: Skizze Profil MützelburgForst 9 (MBF 9)Für eine detaillierte Diskussion und Dokumentation derOSL-Daten, sowie deren boden- und landschaftsgenetischen Implikationen sei auf HIL-GERS (i. Vorb.) und BOGEN et al. (i Druck) verwiesen. Festzuhalten bleibt, dass anhand dervorliegenden Befunde der Beginn der äolisch-geomorphodynamisch aktiven Phase imSpätglazial für das Untersuchungsgebiet auf die Wende Alleröd/Dryas III einzugrenzenist.Die vorgestellten Befunde zeigen, dass es sich im Untersuchungsgebiet um ein weitgehendunter Wald konserviertes im Spätglazial geformtes Relief handelt. Eine durch Kolluvien,schwach erodierte Profile und auch geringmächtige holozäne Dünenausbildungbelegte anthropogene Überprägung hat zwar stattgefunden, war aber im Vergleich zuanderen Naturräumen kaum reliefwirksam.Die im Folgenden untersuchten Profile befinden sich sowohl in der Nähe des fossilenKliffrandes (Abb. 3.17: Len 2) als auch in den höchsten Bereichen des kuppigen Grundmoränenkomplexesmit Höhen um 40 m NN (Kap. 3.5.3.1: Len 4-6).51

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