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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Jüngeres Jungmoränengebiet in Mecklenburg-Vorpommern – MikromorphogeneseDamit liegt das Alter der Probe UM17 dem tatsächlichen Zeitraum der Sedimentation desFlugsandes sicherlich am nächsten, obwohl auch dieses etwas zu jung erscheint. Auchhier kann eine mögliche Verjüngung durch Bioturbation der Grund sein.Stimmte dieses Alter, wäre zu klären, erstens wo genügend Material frei lag, das imAltholozän angeliefert werden konnte, und zweitens, ob die Vegetationsverhältnisse diesüberhaupt zugelassen hätten. Die Annahme eine Reaktivierung des „Haffstausees“ in derDryas III mit nachfolgender geomorphodynamisch-äolischer Hauptphase im Altholozän(BRAMER 1964), wurde durch die Tiefenlage des Finowbodens in Hintersee 24 (4 km Luftlinieentfernt von MBF 9) und in MBF 9, sowie durch dessen dryas-III-zeitliche Überdünungin beiden Profilen widerlegt (BOGEN et al. i.Dr; KAISER & KÜHN 1999).Nach einem von E. ENDTMANN (Nordhausen) bestimmten Pollenprofil vom Latzigsee beiRothenklempenow (etwa 7 km Luftlinie westlich von Len 4) gibt es in der westlich desGeschiebemergelkomplexes liegenden Niederung keine Hinweise auf altholozäne Offenlandphasen,sondern auf eine im Zuge der holozänen Erwärmung zunehmend dichterwerdende Vegetationsbedeckung (KAISER et al. 2001). Im Boreal zunehmende Siedlungszeigerlassen eine anthropogene „Offenlandphase“ möglich erscheinen, die zu Sedimentumlagerungerungengeführt haben könnte. Allerdings gibt es dazu aus demUntersuchungsraum bislang keine Hinweise.Möge auch trotz aller angeführten Bedenken der Zeitraum der Flugsandüberdeckungdem ermittelten OSL-Modellzeitraum der Probe UM17 von 8,41-11, 19 ka entsprechen,war die Pedogenese der begrabenen Fahlerde damit spätestens im Boreal (8,41 ka) bzw.frühestens zur Wende Holozän/Pleistozän (11,19 ka) abgeschlossen.Die beiden OSL-Alter aus dem Geschiebelehm lassen hier einen Zeitraum von mindestens1 ka offen, zeigte das OSL-Mindest-Alter von 12,4 ka der Probe UM18 den tatsächlichenZeitpunkt der Eisfreiwerdung an und damit der Möglichkeit einer für die OSL-Datierungnotwendigen Belichtung des Sedimentes.Dieses OSL-Mindest-Alter ist mit Sicherheit zu jung, da es für einen Wassergehalt von2,5% berechnet ist, der für den gesamten Zeitraum ein absolutes Mindestmaß darstellt.Der aktuelle Wassergehalt zum Zeitpunkt der Probenahme im Oktober betrug 8% undkann eher als Maßzahl für die trockenen Phasen genommen werden (Tab. 3.6). Die Zusammenstellungsämtlicher zum Spätglazial verfügbaren 14 C-Daten von Mecklenburg-Vorpommern weisen auf einen Zeitraum der Deglaziation des Mecklenburger Vorstoßeshin (GÖRSDORF & KAISER 2001), der den Mittelwerten der OSL-Modellalter von 14,2±1,0ka (UM18) bzw. 15,4±1,1 ka (UM19) der vorletzten Spalte in Tabelle 3.6 entspricht.Somit ist ein Zeitraum von mindestens 3-4 ka im Spätglazial anzunehmen, in dem sowohldie Fahlerdebildung (Toncutane, Toncutanbruchstücke), als auch dessen periglaziale Ü-berprägung (Bt-Schmitzen, linsenförmig plattiges Gefüge) stattfand.3.5.3.4 Pedogenetische Relevanz der Profile Len 2 und Len 4Die dargestellten Ergebnisse sind, trotz des Sonderstandortes von Profil Len 4, für dieBeurteilung des Bildungszeitraumes der Lessivés von regionaler, wenn nicht von überregionalerBedeutung.Im Eggesiner Forst, Revier Lenzen, liegt die durchschnittliche Entwicklungstiefe derProfile auf Decksand über Geschiebemergel bei 100-130 cm (Len 2, 5, 6). Dies ist eine etwa50-60 cm geringere Entwicklungstiefe im Vergleich zu den Untersuchungsgebieten bei<strong>Greifswald</strong> und Dargun (Entkalkungstiefe 160-180 cm).Wird die Profilmächtigkeit von etwa 40-45 cm der begrabenen spätglazialen Fahlerde inLen 4 mit den dort an der Oberfläche anstehenden Fahlerden verglichen, ist vor diesem60

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