Der Burgbote 2013 (Jahrgang 93)
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dieser Probe deutlich. Stehen die Sänger des<br />
(Kammer-)Chores zu weit auseinander,<br />
zerfasert der Klang hörbar. Sind Einsätze<br />
und Anschlüsse erst einmal rhythmisch<br />
verschoben, und sei der Unterschied noch<br />
so klein, addiert die Nachhallzeit großer<br />
Kirchenschiffe diese Differenz zu nicht zu<br />
korrigierenden Missklängen auf. Vermögen<br />
geschulte Sänger in Kleinensembles vielleicht<br />
noch ein korrigierendes Dirigat umzusetzen,<br />
ist damit ein hundert Sänger<br />
zählender Männerchor nicht mehr zu einheitlichem<br />
Tempo und Klang zusammenzuführen.<br />
Auch wenn die Probe für die Sänger<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins ungewohnt<br />
früh stattfand, war sie doch<br />
aufgrund ihrer Intensität besonders nützlich<br />
für die Vorbereitung des anstehenden<br />
Festgottestdienstes am folgenden Sonntag,<br />
dem Höhepukt der KMGV-Konzertreise.<br />
Nach dem Einsingen im Probenraum der<br />
Würzburger Domkantorei sowie der Stellprobe<br />
und der anschließenden Generalprobe<br />
auf der Orgelbühne des Kiliansdoms<br />
führten am Nachmittag ortskundige Reiseleiterinnen<br />
die Sänger in die Altstadt zum<br />
historischen Rathaus sowie auf die Alte<br />
Mainbrücke mit Blick auf die Festung Marienberg<br />
und das Käppelle.<br />
Das entspannte Lebensgefühl auf der<br />
Brücke samt Flammkuchen und Federweißer<br />
nutzten die Sänger zu einer willkommen<br />
Pause und genossen den Blick zwischen den<br />
zwölf Steinskulpturen hindurch auf die<br />
Weinberge des Bürgerspitals, ehe mit der<br />
Besichtigung des Unesco-Weltkulturerbe<br />
Würzburger Residenz der nächste Höhepunkt<br />
bevorstand. Zwar dauerte der Einlass<br />
in das Fürstbischöfliche Schloss (erbaut<br />
1719-1744) länger als geplant, doch der<br />
Blick in das von Balthasar Neumann geplante<br />
und von Giovanni Battista Tiepolo<br />
mit einem 670 Quadratmeter großen Dekkenfresko<br />
ausgeschmückte Treppenhaus<br />
ließ die Wartezeit schnell vergessen. Auch<br />
die übrigen Repräsentationsräume der