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Der Burgbote 2013 (Jahrgang 93)

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konnte, steht in der Oper am Dom nicht<br />

mehr zur Verfügung. Zu gut ist die Bühne<br />

vom Zuschauerraum her einsehbar. So<br />

blieb der ohnehin enge Raum zwischen<br />

Bühnenaufgängen und den ersten Aufbauten<br />

des Bühnenbildes für Sänger, deren<br />

Auftritt nicht unmittelbar bevorstand, tabu.<br />

Aber schon zu Generalprobe und Vorpremiere<br />

begannen die ungewohnten Abläufe<br />

in Fleisch und Blut überzugehen. Dazu beigetragen<br />

hat sicher auch der sehr gute Probenstand,<br />

den das Ensemble schon vor dem<br />

Beginn der Probenarbeit im blauen Zelt<br />

vorweisen konnte.<br />

<strong>Der</strong> musikalische Leiter des KMGV, Bernhard<br />

Steiner, lobte dies auch nach Ende der<br />

Spielzeit mit sehr deutlichen Worten. Die<br />

Disziplin der Probenarbeit in Hürth und die<br />

hohe Motivation sowohl der »alten Mitstreiter«<br />

im Ensemble als auch der in den<br />

letzten Jahren gewonnenen neuen Mitsänger,<br />

hätten zu einer musikalischen Sicherheit<br />

geführt, die sich gerade in dem ungewohnt<br />

neuen Umfeld sehr ausgezahlt habe.<br />

Und auch die Zuschauer, deren Meinungen<br />

der Autor dieses Artikels gesammelt hat, der<br />

an vielen Abenden als Teil des »Werbeteams«<br />

im Foyer unterwegs war, bewerteten<br />

die Leistungen des Chores ganz folgerichtig<br />

mit Bestnoten.<br />

Bühnenbild und Zuschauerraum<br />

Vor allem in den letzten Jahren wurde jedes<br />

neue Bühnenbild von den Zuschauern mit<br />

vielen »Ahs« und »Ohs« bewundert.<br />

Erinnert sei nur an das letztjährige Bild, das<br />

die Kölner Flora so wunderschön nachzeichnete.<br />

Eine große Herausforderung also,<br />

an diese Erfolge anzuknüpfen. Gleichzeitig<br />

war schon seit der Entscheidung zum<br />

Umzug in die Oper am Dom deutlich, dass<br />

die Variationsmöglichkeiten des Bühnenbildes<br />

aufgrund der räumlichen Gegebenheiten<br />

eingeschränkt sind. Will man das<br />

diesjährige Bühnenbild würdigen, muss<br />

man sich dem Thema also von zwei Seiten<br />

aus nähern: Rein optisch war es gelungen,<br />

konnte aber nicht den aus den letzten Jahren<br />

bekannten Überraschungseffekt bei den<br />

Zuschauern auslösen. Dies lag aber ohne<br />

Zweifel auch an den inhaltlichen Vorgaben.<br />

Riesige römische Säulen sind nun einmal<br />

nicht so positiv-verspielt augenfällig wie ein<br />

Bild der Flora. Rein technisch gesehen war<br />

das Bühnenbild hingegen ein Meisterwerk.<br />

Mit viel Kompetenz und Erfahrung sind die<br />

räumlichen Defizite, die Umbauten und die<br />

Installation mehrerer szenischer Bilder so<br />

schwierig machten, umschifft worden. Jeder,<br />

der sich mit den Bühnenbildnern unterhalten<br />

hat, wird bestätigen können, dass hier<br />

ganz viel Sachverstand – über den wir uns<br />

in der Cäcilia Wolkenburg ja an vielen Stellen<br />

freuen dürfen – investiert wurde.<br />

Ein Ausblick auf die kommenden Spielzeiten<br />

in der Oper am Dom zeigt, dass die<br />

Konzeption des Bühnenbildes vor dem<br />

Hintergrund der diesjährigen Erfahrungen<br />

der ganz besonderen Aufmerksamkeit<br />

bedarf. Aber dass die Aufgabe sehr gut<br />

lösbar ist, hat die Spielzeit <strong>2013</strong> bewiesen.<br />

<strong>Der</strong> Blick in den Zuschauerraum löste bei<br />

vielen Mitspielern im ersten Moment die<br />

Frage aus, ob hier tatsächlich mehr Zuschauer<br />

als in der Oper Platz finden würden.<br />

Rein optisch wirkte der Raum im<br />

ersten Eindruck fast kleiner. Aber ganz ohne<br />

Zweifel: Ja, es konnten rund 300 Gäste<br />

mehr als im Opernhaus das Spiel der Cäcilia<br />

Wolkenburg verfolgen. Ohne die aus<br />

dem Opernhaus bekannten Gondeln, mit<br />

einem über die ganze Breite angelegten<br />

oberen Rang bietet der Musical Dome eben<br />

mehr Platz, ohne dabei die Zuschauer in<br />

ihrer Bewegungsfreiheit einzuengen. Auch<br />

wenn die teils durchgesessenen Sessel nicht<br />

mehr allen Ansprüchen an bequemes Sitzen<br />

genügen – kleine Frage am Rande: Sollen<br />

die Sitze wirklich noch rund drei Jahre den<br />

Divertissementchen <strong>2013</strong><br />

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