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Zehntes Capitel.
Die übrigen Fabriks- und Gewerbepflanzeii.
Viele der bisher abgehandelten Culturgewächse sind, je nachdem
sie eine Verwendung finden, zugleich Fabriks- und Gewerbepflanzen,
wie die zur Zuckerfabrikation bestimmten Runkelrüben, die zur Bier­
brauerei , Branntweinbrennerei oder Stärkefabrikation kommenden
mehlhaltigen Körner oder Kartoffeln, die Oel- und die Gespinnst­
pflanzen. Die besondere Stellung, welche jede der bisher angenommenen
Gruppen unserer Gewächse im landwirthschaftlichen Betrieb einnimmt.
liess es nicht zu, alle Fabriks- und Gewerbepflanzen in eine Gruppe
zu vereinigen.
Auf die bisher durchgeführte Eintheilung hinweisend, bleibt uns
übrig, in diesem letzten Capitel diejenigen Fabriks- und Gewerbe­
pflanzen vollends abzuhandeln, welche in den vorherigen neun Capiteln
keine Stelle fanden. Es sind diess: die Farbe pflanzen, die Kaf­
feesurrogate, der Hopfen, der Tabak und die Weberkarde.
I. Die Farbepflanzen.
Diese sind: der Krapp, der Waid, der Wau, der Saflor und der
Indigobuchweizen.
Im Ganzen ist die Ausdehnung des Anbaues dieser Pflanzengruppe
eine beschränkte, und nur in einigen Gegenden gewinnt die eine oder
andere Farbepflanze eine grössere Ausdehnung. Unter günstigen Um­
ständen kann der Anbau der einen oder andern dieser Pflanzen in der
That sehr lohnend werden und überdiess bleibt es wichtig dahin zu
streben, ein bisher aus dem Auslande bezogenes theures Rohmaterial, da
wo es möglich ist, selbst zu produciren.
1. Der Krapp.
Die Wurzeln des Krapps oder der Färberröthe, Rubia tinctorium,
sind ein zum Rothfarben, sowie als Zusatz zu verschiedenen anderen
Farben im allgemeinen Gebrauche stehendes Färbematerial. Damit sein
Anbau mit Vortheil getrieben werden könne, müssen sich Krappfa-