Internetkompetenz von SchülerInnen - Demokratiezentrum Wien
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gelungen, sprachliche Aspekte des Suchverhaltens der jungen Zielgruppe zu berücksichtigen.<br />
Dennoch führt das Erreichen dieser Unterpage nicht zwangsläufig zu einer richtigen Antwort.<br />
Viele <strong>SchülerInnen</strong> suchen erneut in anderen Angeboten, obwohl sie Help.gv bereits erreicht<br />
haben, oder verwenden noch einmal die Suchfunktion auf Help.gv. Für die Beantwortung der<br />
Frage relevante Webseiten mit vertraulichen Informationen können daher entweder nicht als<br />
solche identifiziert werden oder sind nicht auf die Bedürfnisse der jungen Zielgruppe<br />
abgestimmt. Denn obwohl 79,9 % Help.gv erreichen und (teilweise sogar nach Aufrufen der<br />
beiden Zielseiten) konnte der Großteil der <strong>SchülerInnen</strong> die Aufgabe nicht lösen. Auch das<br />
Verwenden der Suchfunktion auf Help.gv führt nicht immer zum richtigen Ergebnis. Ein<br />
zentrales Problem war daher, sich in Dokumenten und Texten im Internet zurechtzufinden,<br />
wobei sich zwei Dimensionen dieses Problems bzw. Defizite identifizieren lassen:<br />
a) Die Wahl der erfolgreichen Suchbegriffe und somit das Erreichen relevanter Seiten<br />
b) Das Auffinden <strong>von</strong> Informationen nach Erreichen der relevanten Websites<br />
(Orientierunskompetenz im Zusammenhang mit Usability-Aspekten)<br />
2.6. Surfwege<br />
Abgesehen vom vorherrschenden Surfweg (Google als 1. Wahl) gibt es <strong>SchülerInnen</strong>, die<br />
alternative Wege versuchen, z. B. durch die Eingabe <strong>von</strong> „jugendschutzgesetz-vorarlberg.at“<br />
oder „jugendschutzgesetz.at“, ebenso „jugendschutzrechte.at“. Ein Surfweg, der prinzipiell<br />
erfolgreich sein könnte, wenn unter dieser URL offizielle Webangebote vorhanden wären.<br />
Auch das Eintippen der gesamten Fragestellung führte vereinzelt zum Erfolg. Am<br />
erfolgreichsten ist eine Streuung der Surfwege (beispielsweise durch Google, Wikipedia,<br />
PDF-Dokumente, Help.gv). <strong>SchülerInnen</strong>, die sich lange auf bestimmten Seiten oder in<br />
Dokumenten aufhalten, kommen seltener zum richtigen Ergebnis. <strong>Internetkompetenz</strong> bedeutet<br />
also auch hier, die vorhandenen Angebote bezüglich Ihrer Relevanz richtig einschätzen zu<br />
können und gegebenenfalls auf andere Recherche-Strategien zu wechseln.<br />
Da die Frage zum Jugendschutz in Oberösterreich und Vorarlberg aufgrund der sich<br />
deckenden gesetzlichen Bestimmungen zum selben Ergebnis führt, lieferte auch das<br />
Aufsuchen einer oberösterreichischen Website zum Thema Jugendschutz häufig das richtige<br />
Ergebnis. Auf der Website www.jugendschutz-ooe.at/ fanden 7 <strong>SchülerInnen</strong> daher zufällig<br />
ebenfalls die korrekte Antwort. Weitere 5 <strong>SchülerInnen</strong> wählen diese Seite an. Scheinbar<br />
fanden sich die <strong>SchülerInnen</strong> auf dieser Website gut zurecht und nahmen sie als ansprechend<br />
wahr.<br />
Typische Surfwege sind das Aufrufen <strong>von</strong> Google in Kombination mit einer offiziellen Seite<br />
(beispielsweise Help.gv oder jugendschutz-oe) oder Google in Kombination mit informellen<br />
Websites oder Wikipedia. Ein klassischer Surfweg ist: 1. Google, 2. Suchbegriff:<br />
„Jugendschutz in Vorarlberg“, der zu einer Broschüre des Landes Vorarlberg zum Thema<br />
Jugendschutz führt.<br />
Internet-Kompetenz <strong>von</strong> <strong>SchülerInnen</strong>. Studienbericht 2010 S. 156