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Internetkompetenz von SchülerInnen - Demokratiezentrum Wien

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vorhandenen Websites. 228 In Bezug auf Help.gv folgen die <strong>SchülerInnen</strong> wohl hauptsächlich<br />

der angegebenen Hilfestellung, da für die Analyse nicht relavante Surfwege vor Anwählen<br />

<strong>von</strong> Help.gv häufig bereinigt wurden und die <strong>SchülerInnen</strong> bei der Frage nach relevanten<br />

Websites aus dem Bereich Politik, Staat und Behörden wesentlich öfter auf Wikipedia (3.<br />

Platz der Gesamtnennungen) als auf Help.gv verwiesen. (Vgl. Tabelle 26).<br />

Insgesamt wird Google <strong>von</strong> 90,1 % der <strong>SchülerInnen</strong> während des konkreten Suchvorganges<br />

irgendwann einmal angewählt. Auch hier spiegelt sich gesamtgesellschaftliche<br />

Monopolisierung bei der Verwendung <strong>von</strong> Suchdiensten, allen voran Google, die <strong>von</strong> den<br />

Jugendlichen konsequenterweise übernommen wird.<br />

Alltagssprache statt Ontologie<br />

Bei den Suchbegriffen verwenden Jugendliche zumeist informelle oder auch<br />

alltagssprachliche Begriffe, die sie nur schwer zu offiziellen Websites <strong>von</strong> Behörden oder<br />

staatlichen Einrichtungen führt, sonder sie eher zu jugendlichen Foren und Communities<br />

bringt.<br />

79,7 % folgen während des Tests der nach fünf Minuten angebotenen automatischen<br />

Hilfestellung und verwenden nach Aufforderung Help.gv.at. Auf dieser Website befanden<br />

sich die relevanten Informationen zur Beantwortung der Aufgabenstellung. Die Tatsache, dass<br />

<strong>SchülerInnen</strong> durch die Verwendung <strong>von</strong> help.gv.at) bei dieser Aufgabe nicht signifikant<br />

besser abgeschnitten als jene, die diese Site nicht ansteuerten, lässt darauf schließen, dass sich<br />

die <strong>SchülerInnen</strong> in dieser Site nicht zurechtfanden oder legt eine für Jugendliche nicht<br />

optimale Usability nahe. Ein Großteil der <strong>SchülerInnen</strong> konnte die Aufgbenstellung nicht<br />

richtig lösen. Neben den bereits postulierten Defiziten bei Quellenidentifikation und<br />

-bewertung sowie bei der Formulierung <strong>von</strong> Suchanfragen dürfte also der Mangel and<br />

jugendgerechter und Usability-freundlicher Gestaltung zu diesem Resultat geführt haben. 229<br />

Während es dem Bildungssystem für die „Digital Immigrants“ noch gelungen ist, die<br />

Denkmuster der <strong>SchülerInnen</strong> in bibliothekatische Suchalgorythmen 230 zu zwängen,<br />

funktioniert das bei den Digital Natives im Web nicht mehr. Das Bildungssystem muss das<br />

zur Kenntnis nehmen und klassische Methoden der Informationssuche mit der aktuellen<br />

Webarchitektur verknüpfen sowie in erster Linie die Ausbildung entsprechender<br />

Recherchekompetenzen unterstützen.<br />

Bewertungs- und Orientierungskompetenz<br />

Was die Zuordnung <strong>von</strong> Informationen im Internet durch die jungen UserInnen betrifft fällt<br />

auf, dass über die Hälfte (52,5 %) fast nie oder nie nach, <strong>von</strong> wem diese stammen.<br />

228 Dass der Anteil <strong>von</strong> Help.gv hier relativ hoch ausfällt und damit den Anteil <strong>von</strong> Google verringert, erkärt sich<br />

u. a. durch die Bereinigung der Datenssätze vor der Auswertung, bei der nicht relevante Surfwege wie Spiele<br />

oder Werbungen eliminiert wurden und somit das Anwählen <strong>von</strong> Help.gv im Rahmen der Hilfestellung als ersten<br />

Surfpunkt ausweisen. Vgl. VI. 2.7 Visualisierung der Surfwege, Bereinigung der Daten.<br />

229 Vgl. Maier-Rabler, Ursula/Neumayer, Christina: Jugend und eParticipation – Analyse und Strategien.<br />

Strategiepapier für die Österreichische Demokratieinitiative. AG Innovative Demokratie 2007. Online:<br />

http://www.icts.uni-salzburg.at/content.php?id=1379&m_id=1011 (10.12.09)<br />

230 Ontologien, boole’sche Operatoren, etc.<br />

Internet-Kompetenz <strong>von</strong> <strong>SchülerInnen</strong>. Studienbericht 2010 S. 227

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