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Internetkompetenz von SchülerInnen - Demokratiezentrum Wien

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problematisch. Mädchen sind bei der Veröffentlichung ihrer Telefonnummer oder E-Mail-<br />

Adresse jedoch vorsichtiger.<br />

In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass der Anteil der SelbstdarstellerInnen bei den<br />

<strong>SchülerInnen</strong> mit Migrationshintergrund besonders hoch ist, sich dennoch aber keine<br />

überzufälligen Unterschiede hinsichtlich der Inhalte, die sie besser nicht anführen würden,<br />

zeigen (mit Ausnahme des Ergebnisses, dass <strong>SchülerInnen</strong> mit nichtdeutscher Muttersprache<br />

den Namen der Schule häufiger anführen würden, ebenso wie <strong>SchülerInnen</strong> mit IKT/NM-<br />

Schwerpunkt). Im Hinblick auf den Sozialstatus lassen sich keine Unterschiede im<br />

Antwortverhalten nachweisen, ebenso, wenn man zwischen HauptschülerInnen mit und ohne<br />

IKT/NM-Schwerpunkt unterscheidet.<br />

Nur weil wir FreundInnen auf Netlog sind heißt das nicht, dass ich dich mag<br />

Es überrascht hinsichtlich der aktuell feststellbaren Verschiebung der Privatsphäre in den<br />

öffentlichen Raum wenig, dass über ein Drittel (36,4 %) der Jugendlichen in den Sozialen<br />

Netzwerken auch mit Leuten in Kontakt tritt, die sie nicht persönlich kennen (auch nicht<br />

über gemeinsame Bekannte, vgl. Tabelle 48). Dabei ist besonders auffällig, dass Mädchen<br />

hier einen lockereren Zugang zu ihren virtuellen Freundschaftslisten pflegen: Hier sind es<br />

sogar fast 43 %, die eine Einladung in SchülerVZ, netlog, UBoot etc. auch <strong>von</strong> Leuten, die<br />

sie nicht persönlich kennen, akzeptieren. In Anbetracht der Tatsache, dass Burschen im<br />

Vergleich zu den Mädchen weniger stark in social networks vertreten sind, muss dies nicht<br />

mit unbedingt mit mehr Vorsicht in Verbindung gebracht werden – sie sind u. U: einfach<br />

weniger am Knüpfen <strong>von</strong> Kontakten mit Unbekannten interessiert. Auch <strong>SchülerInnen</strong> ohne<br />

IKT/NM-Schwerpunkt sind eher bereit, Freundschaftseinladungen <strong>von</strong> Unbekannten zu<br />

akzeptieren als jene mit. (35,2 % vs. 24,0 %). Hier scheint sich abzuzeichnen, dass<br />

<strong>SchülerInnen</strong> mit Technikvorsprung allgemein vorsichtiger mit ihre Freundschaftslisten<br />

umgehen. Hinsichtlich der Offenheit des Profils für Unbekannte stellt die aktuelle Studie <strong>von</strong><br />

saferinternet.at Geschlechterunterschiede fest: Hier sind es die Burschen, die ihr Profil<br />

häufiger für alle offen halten (46,8 %) als die Mädchen (22,2 %), die ihre Profile meist nur für<br />

alle FreundIinnen sichtbar machen (51,5 %). Es kann somit festgehalten werden, dass<br />

Mädchen Einladungen <strong>von</strong> Fremden zwar leichter annehmen, dafür aber ihr Profil signifikant<br />

seltener als Burschen für die gesamte Öffentlichkeit sichtbar machen und Informationen im<br />

geschützten Raum der Bekannten und FreundInnen preisgeben. Sie sind in dieser Hinsicht<br />

vorsichtiger als Burschen.<br />

Wenn Jugendliche auf netlog, im SchülerVZ oder facebook Freundschaftsanfragen<br />

akzeptieren, so tut dies ein beträchtlicher Teil also, ohne die Person persönlich zu kennen.<br />

Qualitative Studien, die die Kriterien zur Annahme eines Freundschaftsantrags in den<br />

verschiedenen Sozialen Netzwerken <strong>von</strong> Jugendlichen offen legen und den Umgang mit<br />

verschiedenen NetzwerkfreundInnen und Strategien thematisieren, würden weitere<br />

Interpretationspunkte bieten. Interessant wäre in diesem Zusammenhang auch, ob die<br />

<strong>SchülerInnen</strong> zwischen den verschiedenen Diensten und Kontexten ihrer Internetaktivitäten<br />

unterscheiden und hierzu Strategien entwickeln.<br />

Internet-Kompetenz <strong>von</strong> <strong>SchülerInnen</strong>. Studienbericht 2010 S. 233

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