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Internetkompetenz von SchülerInnen - Demokratiezentrum Wien

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angepasst werden. Aktuell ist das Weiterentwickeln <strong>von</strong> approbierten Inhalten durch die<br />

exklusiven Nutzungsrechte der Verlage ausgeschlossen. Partizipatives Lernen benötigt aber<br />

Inhalte mit Nutzungsrechten zur Weiterverwendung und –veränderung. Empfehlenswert wäre<br />

daher ein Pilotprojekt, in welchem das Ministerium Inhalte entgeltlich erarbeiten lässt, aber<br />

im Unterschied zu den Inhalten der Schulbücher die Nutzungsrechte beim Ministerium liegen<br />

und Schulen die Inhalte auf Basis der Creative Commons Lizenz 251 gemeinsam<br />

weiterentwickeln können. Auch Strategien wie die Vermittlung <strong>von</strong> kontextbezogenen,<br />

alternativen Suchdiensten oder der Umgang mit offiziellen Jugendseiten sind zu forcieren.<br />

Um Motivation und Engagement zu wecken, ist eine Differenzierung nach Geschlecht,<br />

Lebensstilen und sozialer Sozialisation notwendig, damit Jugendliche bei ihren Themen<br />

abgeholt werden können (dies trifft insbesondere für politik- und bildungsferne Jugendliche<br />

zu). Im Schulkontext bedeutet dies die Notwendigkeit einer Stärkung der politischen Bildung<br />

und die Schaffung <strong>von</strong> e-content-Angeboten, die Jugendliche explizit ansprechen und<br />

usability-Aspekte der Zielgruppe berücksichtigen.<br />

Offensiven wie die Future Learning-Initiativen (Future Learning I und II) gehen insgesamt in<br />

die richtige Richtung, insbesondere wenn hier allmählich auch die steigende Bedeutung des<br />

Social Webs für eine zukunftsorierntierte Lernkultur angesprochen wird und wenn das<br />

Problem erkannt wird, dass neue Lernformen auch eine neue Ausbildung und Fortbildung der<br />

LehrerInnen und eigenen eContent für die Lernprozesse brauchen bzw. Open Source-<br />

Produkte zu berücksichtigen sind. In der schulischen Praxis besteht – wie nicht zuletzt die<br />

vorliegende Studie gezeigt hat – jedoch noch ein großer Handlungsbedarf.<br />

Ausblick<br />

Die mit dem Hype um die neuen Kommunikationsnetze auftretenden Probleme sind nicht neu,<br />

doch hat sich das Ausmaß der Nutzung und damit die Alltäglichkeit im Umgang mit der<br />

Kulturtechnik Internet gewandelt. Diese Entwicklungen werden nach wie vor zu wenig<br />

betont. Gerade im Umfeld der Pädagogik lässt sich oft ein distanziertes Verhältnis zu den<br />

digitalen Medien feststellen. Im Hinblick auf die Förderung der Selbstbestimmung und<br />

Freiheit einer mündigen Gesellschaft muss der Erwerb <strong>von</strong> <strong>Internetkompetenz</strong>en (im Sinne<br />

der capabilities) jedoch als Recht eines jeden/einer jeden Bürgers/Bürgerin gesehen werden.<br />

Nur so nähern wir uns dem Ideal einer inklusiven Informationsgesellschaft, die als<br />

Voraussetzung für funktionierende Partizipationsprozesse gesehen werden kann.<br />

Die Studie weist ein großes Potential in vielen Bereichen der sozialen Internetnutzung aus,<br />

das bisher noch ungenutzt ist. Es ist zu hoffen, dass EntscheidungsträgerInnen auf die<br />

aktuellen Entwicklungen möglichst rasch reagieren. Das Internet kann dann zu einer<br />

251 „Creative Commons ist eine weltweite Bewegung <strong>von</strong> Kreativschaffenden. Da jedes kreative Werk<br />

automatisch geschützt ist, sollen möglichst viele Urheber motiviert werden, ihre Werke auch anderen<br />

bereitzustellen. Vorhandene Inhalte sollen einfacher und sicher genutzt werden können, darauf aufbauend soll<br />

wiederum Neues entstehen. Das Creative Commons Lizensierungssystem will so Autorinnen und Bloggern,<br />

Musikerinnen und Komponisten, Filmemacherinnen und Kameramännern, Fotografen, Gestaltern und<br />

Grafikerinnen, Lehrerinnen und Lernenden helfen, die Nutzungsrechte an ihren Werken auf intelligente,<br />

unbürokratische Weise zu regeln“ http://www.creativecommons.at/<br />

Internet-Kompetenz <strong>von</strong> <strong>SchülerInnen</strong>. Studienbericht 2010 S. 240

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