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Internetkompetenz von SchülerInnen - Demokratiezentrum Wien

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VII. Ergebnisdimensionen<br />

Intro – Begrifflichkeiten und implizite Konzepte der Interpretation<br />

Definition der <strong>Internetkompetenz</strong><br />

Wenn in der Folge <strong>von</strong> <strong>Internetkompetenz</strong> gesprochen wird, so gehen wir bei diesem Begriff<br />

wie bereits angesprochen nicht <strong>von</strong> den technischen Kompetenzen, sondern der Fähigkeit zu<br />

einem reflektierten und selbstbestimmten Umgang mit dem Internet aus. Diese kognitiven<br />

Fähigkeiten beziehen sich v. a. darauf, zwischen verschiedenen Angeboten im Internet<br />

unterschieden zu können und diese für die jeweils eigenen Bedürfnisse nutzen zu können (vgl.<br />

hierzu auch die Einleitung bzw. . Hinsichtlich der Teilkompetenzen dieser Grundfertigkeit<br />

sind die Thesen der MacArthur Foundation zu neuen Zugängen zum Lernen in einem<br />

digitalen Zeitalter aufschlussreich. Im Rahmen eines kollaborativen Projektes 104 wurde dabei<br />

nach neuen Lernkonzepten gesucht, die der Generation der Digital Natives gerecht werden<br />

und ihre Kompetenzen aufgreifen. Die darin genannten Prinzipien zukünftigen Lernens und<br />

Lehrens stehen gleichzeitig für jene Lernkulturen und Lernmethoden, die im Umgang mit<br />

dem Social Web <strong>von</strong> Bedeutung sind.<br />

Lernmethoden und Lernkulturen<br />

Jugendliche sollen zum eigenständigen Lernen befähigt werden. Das Internet hat die<br />

Möglichkeiten der persönlichen Weiterbildung massiv erweitert, Lernen bedeutet nicht mehr<br />

Wissensaneignung sondern –beschaffung und -evaluierung. Jugendliche müssen relevante<br />

Inhalte daher v. a. recherchieren und bewerten können. Heutige Lernstrukturen laufen<br />

horizontal ab. Anstatt des Top-down-Prinzips setzt sich die gemeinsame Erarbeitung <strong>von</strong><br />

Lerninhalten immer mehr durch. Mit dem Social Web ergeben sich außerdem besondere<br />

Möglichkeiten für kooperatives Lernen oder die Entwicklung <strong>von</strong> Schlüsselqualifikationen<br />

wie Teamkompetenz, die im weiteren Sinne auch als Teilkompetenz der angesprochenen<br />

capabilities gesehen werden können.<br />

Wenn wir in der Folge <strong>von</strong> geleitetem Lernen und Unterstützung der Digital Natives durch<br />

pädagogische Maßnahmen sprechen und darauf verweisen, dass Jugendliche bei der<br />

Aneignung der zentralen Kompetenzen nicht „allein gelassen“ werden sollen, dann im<br />

Kontext dieser horizontalen Strukturen. Die Idealerweise findet eine Vermittlung dieser<br />

Inhalte auf gleicher Augenhöhre statt. PädagogInnen sollten sich zukünftig weniger als<br />

ExpertInnen, sondern als Coaches im Sinne eines begleitenden Lernens begreifen. Denn das<br />

Vertrauen in eine autorisierte bzw. zertifizierte Meinung wird der Komplexität der heutigen<br />

Informationsgesellschaft nicht mehr gerecht und oft auch bereits <strong>von</strong> den Jugendlichen stark<br />

abgelehnt.<br />

104 Davidson, Cathy N./Goldberg, David Theo (Hg.): Pillars of Institutional Pedagogy: Ten Principles for the<br />

Future of Learning. In: The Future of Learning Institutions in a Digital Age. The John D. and Catherine T.<br />

MacArthur Foundation Reports on Digital Media and Learning, S. 26-35.<br />

http://mitpress.mit.edu/books/chapters/Future_of_Learning.pdf (30.03.2010)<br />

Internet-Kompetenz <strong>von</strong> <strong>SchülerInnen</strong>. Studienbericht 2010 S. 181

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