Internetkompetenz von SchülerInnen - Demokratiezentrum Wien
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4. Internetpotentiale und Lernkulturen 2.0<br />
Potentiale des Social Web<br />
Das Internet ist heute mehr als ein bloßes Informationsmedium oder ein<br />
Kommunikationsraum. 151 PädagogInnen und ExpertInnen sehen darin mittlerweile das<br />
Potential einer Lernkultur mit dynamischen Charakter. Es wird als Mittler des Sozialen sowie<br />
als Lern- und Kompetenzzentrum begriffen. Jenseits organisierter Lernprogramme liegen die<br />
Stärken und Potentiale des Netzes also in informellen Lernmöglichkeiten,<br />
Persönlichkeitsbildung, politischer Bildung und Partizipation sowie der Ausbildung <strong>von</strong><br />
Kommunikationskompetenzen. 152 Das ist gerade für die Gruppe der 14-Jährigen, für die<br />
Medien als Rohstoffe für die eigene Identitätsbildung fungieren, <strong>von</strong> besonderer Relevanz. 153<br />
Identität wird heute mehr und mehr in computerunterstützten Kommunikationsräumen<br />
gebildet. Das Potential für die Identitätskonstruktion und die lebensweltliche Bedeutung<br />
virtueller Räume wurden mehrmals betont. 154 Anja Hartung und Bernd Schorb nennen vier<br />
Dimensionen, die für die Bedeutung der Medien bei Jugendlichen ausschlaggebend sind:<br />
Medien als BegleiterInnen und Alltagsrituale, als Lebensmodelle und Experimentierfeld, als<br />
soziale Anschlussstelle sowie als Accessoires und Requisiten der Selbstdarstellung. 155<br />
Dass das Internet diesen Aspekten besonders entgegen kommt, spiegelt sich in den erhobenen<br />
Interessensgebieten und Online-Aktivitäten der Jugendlichen wider. Gleichzeitig zeigt sich,<br />
dass hinsichtlich des konkreten Einsatzes des Netzes in der Schule noch nicht alle Potentiale<br />
des Internets und insbesondere des Social Web genutzt werden.<br />
Potentiale <strong>von</strong> Blogs und Wikis: Partizipation und Arbeit am Ich<br />
Man geht da<strong>von</strong> aus, dass sich einige interaktive Formen wie Blogs oder Wikis, aber auch<br />
Soziale Netzwerke und Online-Spiele 156 besonders für die „Arbeit am Ich“ im Kontext der<br />
Peer Group 157 und damit für Jugendliche der befragten Altersgruppe eignen. Nutzen die<br />
Jugendlichen nun die in der Sekundärliteratur und Fachdiskussion zitierten Potentiale <strong>von</strong><br />
Blogs, Wikis und Sozialen Netzwerken aus? Die Studie zeigt, dass das Internet in diesem<br />
Alter primär zum Ansehen <strong>von</strong> Filmen und Musikvidos genutzt wird, gefolgt <strong>von</strong> Surfen in<br />
151<br />
Vgl. Siedschlag, Alexander/Bilgeri, Alexander/Lamatsch, Dorothea: Elektronische Demokratie und virtuelles<br />
Regieren – Erfahrungen und Perspektiven. In: Dies: Kursbuch Internet und Politik. Bd. 1/2001. Elektronische<br />
Demokratie und virtuelles Regieren. Leske + Budrich: Opladen 2001, S. 10<br />
152<br />
Vgl. Schachtner, Christina: Jugendliche und digitale Medien. Mediennutzung im Kontext der<br />
Lebensorientierungen der nachwachsenden Generation. In: Medien + Erziehung Nr. 52 (H. 3/2008) , S. 40<br />
153<br />
Vgl. ebd. S. 18<br />
154<br />
Vgl. Schachtner, Christina: Digitale Medienwelten als neue Lebenswelten. Wie positioniert sich die<br />
Pädagogik? In: Blaschitz, Edith und Martin Seibt (Hg.): Medienbildung in Österreich. Lit Verlag: <strong>Wien</strong> 2008, S.<br />
35<br />
155<br />
Schulmeister, Rolf: Gibt es eine „Net Generation“? Studie – Work in Progress. Online: http://www.zhw.unihamburg.de/pdfs/Schulmeister_Netzgeneration.pdf<br />
156<br />
McGonigal, Jane: Gaming can make a better world.<br />
http://www.ted.com/talks/lang/eng/jane_mcgonigal_gaming_can_make_a_better_world.html (31.3.2010)<br />
157<br />
Vgl. Studie <strong>von</strong> Ingrid Reichmayr in . Schachtner, Christina: Jugendliche und digitale Medien.<br />
Mediennutzung im Kontext der Lebensorientierungen der nachwachsenden Generation. In: Medien + Erziehung<br />
Nr. 52 (H. 3/2008) , S. 39<br />
Internet-Kompetenz <strong>von</strong> <strong>SchülerInnen</strong>. Studienbericht 2010 S. 200