Internetkompetenz von SchülerInnen - Demokratiezentrum Wien
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partizipatives Verhalten ebenso wie im Rahmen der Schule gemachte Erfahrungen mit<br />
politischem Engagement.<br />
Jugendliche als gleichberechtigte AktuerInnen akzeptieren<br />
Kinder- und Jugendpartizipation braucht Strukturen und die Bereitschaft bei den<br />
Erwachsenen, sich ernsthaft darauf einzulassen. Das bedeutet, Politik mit und nicht über junge<br />
Menschen zu gestalten. Junge Menschen müssen als gleichberechtigte gesellschaftliche<br />
AkteurInnen gesehen und akzeptiert werden. Mitwirkung muss zu realpolitischen Ergebnissen<br />
führen; nur Training an Modellen ist zu wenig. Projektbezogene und offene<br />
Beteiligungsformen sind zu forcieren, um den Wünschen <strong>von</strong> Jugendlichen nach<br />
kurzfristigem und themenorientiertem Engagement entgegenzukommen. Letztendlich ist ein<br />
Verständnis <strong>von</strong> Politik zu entwickeln, <strong>von</strong> dem sich alle angesprochen fühlen. 195<br />
Ausgehend da<strong>von</strong>, dass eine positive Wechselwirkung zwischen Medien- und Politikinteresse<br />
besteht, sind eine Analyse des Medienverhaltens <strong>von</strong> Jugendlichen und darauf aufbauend die<br />
Schaffung <strong>von</strong> Lernarrangements im Internet notwendig, die jugendliche Lebenswelten<br />
ansprechen und partizipationsfördernd wirken – beispielsweise, indem Jugendliche<br />
Verantwortung über Inhalte übernehmen können, diese auch selbst produzieren und somit zu<br />
„Prosumenten“ werden etc. Dies schließt die Entwicklung und Zurverfügungstellung eines<br />
adäquaten e-Content-Angebots mit ein. Abseits dieser Lernarrangements besteht eine große<br />
Herausforderung in der Konzeption und Etablierung <strong>von</strong> speziell an Jugendliche gerichteten<br />
Internetangeboten.<br />
Stärkung der <strong>Internetkompetenz</strong> und Civic Skills<br />
Aufgabe der Schule ist es zu vermitteln, dass die neuen „Kommunikationstechniken den<br />
Menschen erhöhte Ausdrucks- und Partizipationschanchen am politischen Leben“<br />
ermöglichen. 196 Zu berücksichtigen sind hierbei insbesondere die neuen Möglichkeiten für<br />
politische Kommunikation und Beteiligung durch das Social Web; allerdings setzt dies einen<br />
Kompetenzerwerb bei Jugendlichen voraus, der nicht bei der technischen Medienkompetenz<br />
stehen bleibt, sondern Kompetenzerwerb im selbständigen, selbstaktivierenden Handeln<br />
forciert, den sogenannten Civic Skills. Dies benötigt eine weniger hierarchische, stärker<br />
intrinsisch orientierte Lernkultur sowie ein forciertes Unterstützen bei der Aneignung dieser<br />
Civic Skills. Durch die Stärkung der <strong>Internetkompetenz</strong> und Anbindung an die politische<br />
Bildung können Synergieeffekte lukriert werden.<br />
195 Diendorfer, Gertraud: Einleitung: Kompetente junge Menschen für eien „starke“ Demokratie. in:<br />
Abschlussbericht der ExpertInnengruppe 5 „Innovative Demokratie“. <strong>Wien</strong> 2008, S. 7-12.<br />
196 Vgl. hierzu den Grundsatzerlass Medienerziehung. Hier heißt es unter 3.2. Kommunikation: „Sie sollen<br />
erkennen, dass die Expansion <strong>von</strong> Kommunikationstechniken den Menschen erhöhte Ausdrucks- und<br />
Partizipationschanchen am politischen Leben durch „direkte“ Demokratie per Knopfdruck, bessere politische<br />
Information, bessere Information durch Behörden ermöglicht, gleichzeitig sollen sie aber erfahren, dass ebenso<br />
durch Kommunikationsmedien Menschen durch zunehmende Passivität <strong>von</strong> einer direkten Beteiligung am<br />
politischen Leben abgehalten, <strong>von</strong> politischen Konflikten abgelehnt und durch finanzkräftige Interessengruppen<br />
politischen Manipulationen ausgesetzt werden können.“<br />
Internet-Kompetenz <strong>von</strong> <strong>SchülerInnen</strong>. Studienbericht 2010 S. 213