28.01.2013 Aufrufe

Internetkompetenz von SchülerInnen - Demokratiezentrum Wien

Internetkompetenz von SchülerInnen - Demokratiezentrum Wien

Internetkompetenz von SchülerInnen - Demokratiezentrum Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

VIII. Executive Summary<br />

Key Findings<br />

Das Internet ist als Kommunikationsmedium unter den 14-Jährigen angekommen. Besonders<br />

die starke Akzeptanz als soziales Medium hat sich in der Studie bestätigt, was mit dem<br />

aktuellen Aufschwung der Sozialen Netzwerke und dem dominanten Benutzertyp der Studie<br />

einhergeht. So sind nur 5 % der Befragten in keinem sozialen Netzwerk, wobei die<br />

Community Netlog am beliebtesten ist. Über die Hälfte gibt an, ohne das Internet nicht mehr<br />

leben zu können und 64 % der <strong>SchülerInnen</strong> sind täglich online. Damit sind die Jugendlichen<br />

dieser Altersgruppe in einen ständigen Austausch <strong>von</strong> Information und Kommunikation<br />

eingebunden. Kommunikation in Sozialen Netzwerken verläuft parallel zu anderen<br />

Aktivitäten im Internet. Bei der Informationssuche zeigte sich, dass sich die <strong>SchülerInnen</strong> auf<br />

sehr wenige AnbieterInnen beschränken. Dies korrespondiert in erster Linie mit globalen<br />

Monopolisierungstendenzen, wie beispielsweise die Konzentration auf Google als Suchdienst.<br />

Durch die Analyse des Surfverhaltens und damit der Recherchekompetenz der jungen<br />

ProsumentInnen konnten zwei zentrale Ergebnisse herauskristallisiert werden: Zum einen<br />

hatten die Jugendlichen Probleme bei der Auswahl der richtigen Suchbegriffe. Stärker noch<br />

zeigte sich die Schwierigkeit, sich nach dem Auffinden geeigneter Websites in den<br />

Dokumenten und Texten zurechtzufinden und relevante Informationen zu extrahieren.<br />

In der Aneignung der zentralen Kulturtechnik unserer Zeit sind die <strong>von</strong> uns befragten<br />

Jugendlichen in erster Linie SelbstlernerInnen und AutodidaktInnen. Unmittelbar danach<br />

spielen FreundInnen bzw. Peers die größte Rolle. Dass die Digital Natives auch vor ihren<br />

Eltern und vor PädagogInnen als ExpertInnen gelten, zeigt sich auch durch das Fehlen <strong>von</strong><br />

Limits und Regeln: Obwohl <strong>von</strong> Eltern und LehrerInnen prinzipiell über Gefahren des<br />

Internets informiert, sind 62 % der befragten <strong>SchülerInnen</strong> mit keinen Regeln zur Benutzung<br />

des Internets konfrontiert – ein Ergebnis, das angesichts der täglichen Internetnutzung der<br />

jungen UserInnen verwundert. Als Lernmedium selbst wird das Internet <strong>von</strong> den meisten<br />

Befragten nicht wahrgenommen – nur ein gutes Drittel ist vom Internet als einem<br />

Lernmedium überzeugt, Burschen dabei häufiger als Mädchen. Dies korrespondiert nicht mit<br />

der tatsächlichen Verwendung des Internets in der Schule – 94 % der <strong>SchülerInnen</strong> geben an,<br />

dass das Netz im Unterricht eingesetzt wird.<br />

Bei partizipativen und interaktiven Formen wie Blogs oder Wikis weist die Studie ein großes,<br />

bisher ungenutztes Potential aus. Zwar beteiligen sich über die Hälfte der <strong>SchülerInnen</strong> nicht<br />

aktiv und schreiben nicht zu bestimmten Themen auf Blogs, Wikis oder Foren, die andere<br />

Hälfte der Befragten kommt jedoch damit in Berührung und nimmt oft oder hin und wieder<br />

daran teil. Zudem zeigte sich eine deutliche Präferenz der Jugendlichen für elektronische<br />

Formen des politischen Engagements: Häufiger als das Verteilen <strong>von</strong> Flugzetteln oder das<br />

Tragen <strong>von</strong> Buttons mit Botschaften haben die <strong>SchülerInnen</strong> Kommentare im Internet<br />

gepostet oder einen Blog selbst gestaltet. Sie interessieren sich insbesondere dann für Politik,<br />

wenn Themen angesprochen werden, die sie persönlich und direkt betreffen.<br />

Internet-Kompetenz <strong>von</strong> <strong>SchülerInnen</strong>. Studienbericht 2010 S. 236

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!