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Internetkompetenz von SchülerInnen - Demokratiezentrum Wien

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Mädchen, HauptschülerInnen und Migrantinnen nach wie vor stark benachteiligt<br />

So beginnen etwa Mädchen durchschnittlich 1 Jahr später das Internet sowie den Computer zu<br />

nutzen, ein Rückstand, den sie <strong>von</strong> selbst nur unter bestimmten Bedingungen (wie der Besuch<br />

eines Gymnasiums oder ein hoher Sozialstatus) wieder aufholen können. wie sich an einigen<br />

Ergebnissen deutlich zeigt (Siehe dazu Kapitel VII. 7. Technikbremse für Mädchen).<br />

Insgesamt bezeichnen sich Mädchen im Gegensatz zu den Burschen kaum als Technik-<br />

Freaks, was das klassische Rollenbild der beiden Geschlechter bestätigt. Besonders<br />

benachteiligt sind Mädchen mit geringem sozialen Status. Außerdem sind bei fast allen<br />

Fragen hinsichtlich des Zugangs zu Informationen und dem Umgang mit dem Internet<br />

signifikante Unterschiede zugungsten der <strong>SchülerInnen</strong> aus einem Gymnasium festzustellen.<br />

Interessant ist, dass sich beim reinen Zugang zu Computer und Internet kaum nennenswerte<br />

Unterschiede zeigen. Durchschnittlich haben 65,2 % der <strong>SchülerInnen</strong> einen eigenen<br />

Computer, die restlichen haben Zugang zu einem vorhandenen Computer, sodaß fast 100%<br />

(98,2 %) der <strong>SchülerInnen</strong> mit 14 Jahren online sind. Das ist, bezieht man sich rein auf den<br />

technischen Zugang, ein sehr gutes Ergebnis. Der technische Digital Gap konnte somit für die<br />

Gruppe der Jugendlichen geschlossen werde. Die Unterschiede lassen sich erst in der<br />

konkreten Nutzung beobachten.<br />

HauptschülInner hören signifikant öfter Musik bzw. Radio online als GymnasiastInnen,<br />

während diese das Internet wiederum signifikant häufiger zur schulischen Vorbereitung<br />

nützen (52,3% versus 34,2%, vgl. Tabelle 18). GynmasiastInnen nutzen das Internet<br />

durchwegs öfter als Informationsmedium als HauptschülerInnen, wenngleich insgesamt auf<br />

niedrigem Niveau. Obwohl der Unterschied in Bezug auf Zugang zwischen<br />

HauptschülerInnen und GynmasiastInnen eher gering ist (4,4% der HauptschülerInnen<br />

haben keinen Internetzugang zu Hause), lassen sich hinsichtlich der Nutzung interessante<br />

Unterschiede feststellen, die wiederum den Grundstein für unterschiedliche Chancen zum<br />

Erwerb der weiter oben als unabdingbar dargestellten capabilities legen. Anwendungen, die<br />

auf einen souveräneren Umgang mit dem Internet schließen lassen, wie zum Beispiel gezielt<br />

nach bestimmten Angeboten suchen, das Internet zur Vorbereitung für Hausübungen und<br />

Referate zu nutzen oder andere Medienangebote über das Internet zu nutzen, werden häufiger<br />

<strong>von</strong> GymnasiastInnen ausgeführt, während die HauptschülerInnen bei Musik und Radio<br />

hören, Online Communities und Kontakte übers Internet knüpfen dominieren.<br />

Obwohl sich hinsichtlich des generellen Vertrauens in die Inhalte des Internets die gleich<br />

hohe Skepsis in beiden Schultypen findet (78,6% der <strong>SchülerInnen</strong> glaubt manche Dinge<br />

nicht), sehen die GymnasiastInnen signifikant häufiger nach, <strong>von</strong> wem manche Inhalte<br />

stammen (82,8 % versus 42,7 %). Ganz generell wird das Internet in Gymnasien signifikant<br />

häufiger eingesetzt. Sowohl in Hauptschulen als auch in Gymnasien wird das Internet<br />

hauptsächlich im Informatikunterricht eingesetzt, mit großem Abstand folgt Geografie vor<br />

Geschichte & Sozialkunde. GymnasiastInnen benutzen zu 70,3% regelmäßig das Internet<br />

zuhause für die Schule, wärend das nur 48,3% der HauptschülerInnen behaupten. Auch<br />

werden GymnasiastInnen signifikant häufiger über gefährliche Inhalte im Internet informiert<br />

als HauptschülerInnen und zwar nicht nur durch die Schule, sondern auch durch deren Eltern.<br />

Internet-Kompetenz <strong>von</strong> <strong>SchülerInnen</strong>. Studienbericht 2010 S. 217

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