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Internetkompetenz von SchülerInnen - Demokratiezentrum Wien

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Die alten Rollenbilder wirken noch immer<br />

Die alten Rollenbilder, wonach Buben bzw. junge Männer technikaffiner sind, gelten somit<br />

noch immer immer und spiegeln sich – in späteren Jahren – u. a. in den<br />

InskribientInnenzahlen an den technischen Hochschulen wider 217 . In der Studie wurde diese<br />

Tendenz insofern bestätigt, als sich Mädchen deutlich seltener als Technik-Freaks<br />

beschreiben (Burschen 39 %, Mädchen 15 %), weniger Programme auf ihrem Computer<br />

installieren und weniger nach der neuesten Technik trachten (vgl. Tabelle 21). Burschen<br />

betrachten sich im Vergleich zu den Mädchen zudem auch häufig als kompetenter im<br />

Umgang mit der Technik und werden auch häufig <strong>von</strong> der Umwelt so gesehen – auch in der<br />

männlichen Identitätskonstruktion spielt die Technikkompetenz eine wichtige Rolle. 218 Neben<br />

der Spielorientierung der Burschen kann hierin auch ein Grund gesehen werden, dass sich<br />

Buben den Gebrauch des Internets häufiger selbst beibringen. Mädchen hingegen werden oft<br />

nicht nur <strong>von</strong> anderen als weniger technik-kompetent gesehen, auch in der Selbsteinschätzung<br />

besteht noch ein deutlicher Handlungsbedarf. 219 Hier wirken Selbst- und Fremdbilder<br />

verstärkend auf die Aufrechterhaltung traditioneller Rollenbilder. Vor einem anderen<br />

Hintergrund – dem Aspekt des Alters (Pubertät) und dem Aspekt, dass Burschen stärker zu<br />

einem exzessiven Gebrauch <strong>von</strong> Computerspielen – auch Onlinespielen – tendieren, 220 ist<br />

hingegen vermutlich zu sehen, dass Burschen zu Hause in der Verwendung des Internets mehr<br />

Regeln (hinsichtlich Inhalt und Zeit) als Mädchen unterliegen.<br />

Unterschiede im Internetgebrauch<br />

Während sowohl Mädchen als auch Burschen zum Großteil (88,1 %) allein vor dem<br />

Computer sitzen, wenn sie das Internet nutzen, tun dies Mädchen in einem signifikant<br />

höheren Anteil auch gemeinsam mit FreundInnen (Burschen 29,3 %, Mädchen 46,6 %).<br />

Zudem nutzen Mädchen das Internet im Vergleich zu den Burschen auch stärker zum Surfen<br />

in der eigenen Community, zum Kommunizieren mit ihren FreundInnen und knüpfen auch<br />

schneller Kontakt mit Unbekannten, wodurch sie ihre soziale Kompetenz stärken. Wie die<br />

Testaufgabe zu Safer Internet gezeigt hat, nehmen sie auch häufiger die Einladungen <strong>von</strong><br />

Personen an, die sie nicht kennen (Burschen 29,9 %, Mädchen 42,5 %), hingegen sind<br />

Mädchen auch signifikant vorsichtiger bei der Veröffentlichung <strong>von</strong> Telefonnummer und<br />

217 Aktuelle Zahlen zu den Studierenden finden sich auf www.statistik.gv.at. Im Bereich Technik werden hier<br />

(jeweils bezogen auf inländische Studierende) für das Studienjahr 2008/2009 27.864 männliche Studierende und<br />

7.027 weibliche Studierende genannt. Die Hochschulstatistik für das Jahr 2005/2006, die HörerInnenzahlen pro<br />

Studienrichtung anführt, weist eine deutliche Geschlechterdifferenz auch für das Studienfach „Informatik“ – und<br />

das sowohl im Bereich Sozial- und Wirtschaftswissenschaften als auch im Bereich Technik auf. Vgl. Statistik<br />

Austria (Hg.): Hochschulstatistik. <strong>Wien</strong> 2006, online: www.statistik.at<br />

218 Schelhowe, Heidi: Digitale Medien in der Schule – Doing gender. Beitrag für die Fachtagung „Schwimmen<br />

lernen im Netz“. Hamburg April 2003, S. 8, online:<br />

http://www.eduhi.at/dl/artikel.2003.Schelhowe.schwimmen_1236714932778892.pdf (12.1.2010)<br />

219 Vgl. hierzu: Fischer, Margarita: Mädchen, Jungen und Computer. in: LEU-Heft 'Mädchen, Jungen und<br />

Computer'. Stuttgart 2001, online: http://www.eduhi.at/dl/fischer_maedchen_computer.pdf (13.1.2010)<br />

220 Vgl. Rehbein, Florian/Kleimann, Matthias/Mößle, Thomas: Computerspielabhängigkeit im Kindes- und<br />

Jugendalter. Empirische Befunde zu Ursachen, Diagnostik und Komorbiditäten unter besonderer<br />

Berücksichtigung spielimmanenter Abhängigkeitsmerkmale. Kriminologisches Forschungsinstitut<br />

Niedersachsen 2009, online http://www.eduhi.at/dl/fb108.pdf (18.1.2010);<br />

sowie:<br />

Batthyany, Dominik: Wenn Computerspiele zur Sucht warden. in: Die Presse, 16.6.2009<br />

Internet-Kompetenz <strong>von</strong> <strong>SchülerInnen</strong>. Studienbericht 2010 S. 222

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