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Internetkompetenz von SchülerInnen - Demokratiezentrum Wien

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einer Community und Chatten via Instant Messaging. Am seltensten wird angeführt, dass<br />

selber Themen für Blogs und Wikis verfasst werden, Medien gelesen werden oder ein<br />

eigener Blog verfasst wird. Über die Hälfte (52 %) beteiligen sich nicht aktiv und schreiben<br />

nie zu bestimmten Themen auf Blogs, Wikis und Foren, wobei Mädchen hier zwar seltener<br />

eigene Inhalte im Internet veröffentlichen, aber dafür häufiger in Blogs und kleinere<br />

Kommentare schreiben. Andererseits kommt auch ein beträchtlicher Teil damit in Berührung,<br />

senn man die Antworten <strong>von</strong> „selten“ bis „oft“ addiert (42,7 %), was durchaus sehr positiv<br />

zu werten ist (vgl. Tabelle 18). Im Vergleich dazu haben 2009 11 % der österreichischen<br />

InternetnutzerInnen ab 14 Jahren in den letzen 4 Wochen einen Blog bzw. Weblog gelesen<br />

und 5% aktiv geschrieben. 158<br />

Es besteht kein nachweislicher Zusammenhang zwischen dem Schreiben und Lesen <strong>von</strong><br />

Blogs und einem Migrationshintergrund. Die generelle Bereitschaft zum aktiven Verfassen<br />

<strong>von</strong> Themen ist aber beim produzierenden Benutzertyp am höchsten. Außerdem sind bei<br />

diesem Typ auch vermehrt KommunikatorInnen und ProduzentInnen bzw.<br />

SelbstdarstellerInnen anzutreffen (vgl. den Abschnitt V. 1.3. Benutzertypen und Tabelle 19)<br />

Die Studie weist in diesem Bereich ein großes, unausgeschöpftes Potential aus. Das Potential<br />

zur aktiven Gestaltung oder Partizipation im Internet zeigt sich besonders dann, wenn man es<br />

mit der Bereitschaft zu anderen Aktivitäten wie Flugblätter verteilen oder der Mitarbeit bei<br />

einem Infostand vergleicht: Wesentlich häufiger haben die <strong>SchülerInnen</strong> Kommentare im<br />

Internet gepostet, in einem Forum mitdiskutiert oder sind einer Online-Gruppe beigetreten<br />

(vgl. hierzu das Kapitel VII. 5. Beteiligungskultur und partizipatives Lernen).<br />

Die Blogosphäre ist ein junges Phänomen und nach wie vor, insbesondere im Hinblick auf die<br />

Entwicklung in den USA, im Wachsen. Es ist daher zu erwarten, dass sich diese Tendenz<br />

noch verstärken und die Nutzung <strong>von</strong> Blogs in Österreich in den nächsten Jahren unter den<br />

Jugendlichen ansteigen wird. Gleichzeitig hat Bloggen in den USA laut einer Studie des Pew<br />

Internet & American Life Projects in den letzten drei Jahren bereits wieder an Reiz verloren.<br />

Jugendliche im Alter <strong>von</strong> 12-17 bloggen weniger als früher: <strong>von</strong> 28 % der Jugendlichen, die<br />

2006 angaben, zu bloggen, tun dies jetzt nur mehr 14 %. Bei den Kommentaren zeigt sich<br />

ebenfalls ein Rückgang: 52 % der Teenager kommentieren die Blogs <strong>von</strong> FreundInnen (vs. 76<br />

% in 2006). Auch bei den jungen Erwachsenen zeigen sich ähnliche Tendenzen. 159<br />

Zurückgeführt wird dies auf die steigende Beliebtheit der Sozialen Netzwerke.<br />

Im Gegensatz dazu zeigen andere Studien (vgl. die Forrester-Studie <strong>von</strong> 2010), dass die Zahl<br />

der Inhalt produzierenden TeilnehmerInnen („Creators“) in den USA <strong>von</strong> 13 % auf 24 %<br />

gestiegen ist. Nur 17 % der amerikanischen Web 2.0-KosumentInnen werden in den USA als<br />

inaktive UserInnen ausgewiesen, während in Deutschland der Anteil der inaktiven noch bei<br />

beachtlichen 52 % liegt. Als „Creator“ werden in der Studie dabei all jene NutzerInnen<br />

bezeichnet, die einen Blog betreiben oder Videos bzw. Musik auf entsprechenden Plattformen<br />

publizieren. 160 Obwohl die Entwicklung bei uns durch die unterschiedliche<br />

158 Quelle: Integral. Vgl. http://www.blogstudie.com/page/2/ (31.3.2010)<br />

159 Teens prefer social networking to blogging. Online: http://www.marketingprofs.com/charts/2010/3402/teensprefer-social-networking-to-blogging<br />

(23.02.2010)<br />

160 „Wie ändert sich das Web 2.0 Nutzerverhalten?“ Online. http://ow.ly/17K7a (23.02.2010)<br />

Internet-Kompetenz <strong>von</strong> <strong>SchülerInnen</strong>. Studienbericht 2010 S. 201

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