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Internetkompetenz von SchülerInnen - Demokratiezentrum Wien

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Email-Adresse. Das Internet als sozialer Raum für Kommunikation und Begegnung scheint<br />

deshalb für Mädchen <strong>von</strong> großer Bedeutung zu sein, wobei dem Aspekt der Community<br />

sowohl vor dem Computer als im Internet eine wichtige Bedeutung zukommt.<br />

Geschlechterunterschiede in der Nutzung des Internets zeigen sich aber auch dahingehend,<br />

dass Mädchen seltener einfach nur so ins Internet gehen, ob es etwas Neues gibt. Sie steuern<br />

im Vergleich zu den Burschen vielmehr gezielte Inhalte an. Tendenziell zeigen sie sich auch<br />

skeptischer, was die im Internet aufgefundenen Informationen betrifft, wenn auch mehr<br />

Mädchen als Burschen sagen, dass sie sich darüber, ob man alles glauben kann, was man „im<br />

Internet liest“ noch keine Gedanken gemacht haben und keine deutlichen Unterschiede<br />

zwischen Burschen und Mädchen dahin gehend bestehen, wie häufig nachgesehen wird, <strong>von</strong><br />

wem ein im Internet veröffentlichter Inhalt stammt (Vgl. VII. 9. Datenschutz und<br />

Privatsphäre)<br />

Die Teststellung zum Thema Jugendschutz ergab, dass hinsichtlich der Rechercherkompetenz<br />

Mädchen mit niedrigem Sozialstatus ein Defizit im Vergleich zu den männlichen<br />

<strong>SchülerInnen</strong> aufweisen: kein einziges Mädchen dieser Gruppe konnte die Frage der<br />

Teststellung richtig beantworten (Vgl. Kapitel VI. Auswertung der Teststellung). Die<br />

Verbindung <strong>von</strong> Geschlecht und niedrigem Sozialstatus führt daher ebenso wie die<br />

Verbindung <strong>von</strong> Migration und Geschlecht zu einer deutlichen Benachteiligung.<br />

Empfehlungen: Gezielte Förderungen, technische Role Models und Mädchen mit<br />

Peer-Funktionen<br />

Gezielte Förderungen: Access für Migrantinnen<br />

Mädchen haben hinsichtlich mehrerer Aspekte gegenüber den Burschen einen Startnachteil.<br />

Der verspätete Einstieg ins Internet wirkt sich insbesondere in Kombination mit Faktoren wie<br />

niedrigem Sozialstatus (bzw. gleichzeitig Migrationshintergrund) oder der Besuch einer<br />

Hauptschule negativ auf deren Recherchekompetenz aus. Mutmaßlich aufgrund immer noch<br />

gültiger Rollenmuster starten Mädchen durchschnittlich ein Jahr später mit der<br />

Computernutzung als Burschen, bei Mädchen mit Migrationshintergrund ergab sich ein<br />

späterer Einstieg <strong>von</strong> durchschnittlich 2 Jahren, ein Nachteil, der nur unter den<br />

angesprochenen Bedingungen aufgeholt werden kann und der höchstwahrscheinlich auch<br />

dafür verantwortlich ist, dass sich Mädchen immer noch seltener für eine technische IT-<br />

Ausbildung entscheiden. Gefordert ist daher ein Maßnahmenpaket, das <strong>SchülerInnen</strong> in ihrer<br />

jeweils geschlechtsspezifischen Technik-, Computer- und Kommunikationserfahrung<br />

wahrnimmt und ihnen gleichzeitig neue Erfahrungen ermöglicht. Wichtig ist es insbesondere,<br />

die noch immer bestehende Technikbremse für Mädchen (insbesondere für Migrantinnen) zu<br />

eliminieren, bestehende Rollenmuster aufzubrechen und die Selbsteinschätzung der Mädchen<br />

bezüglich ihrer Technikkompetenz zu verbessern. Anzusetzen ist hierbei mit einer gezielten<br />

Förderung <strong>von</strong> Mädchen ab dem frühest möglichen Zeitpunkt – insbesondere im technischen<br />

Bereich –, die auch eine Sensibilisierung des Elternhauses durch die Bildungseinrichtungen<br />

umfassen muss.<br />

Internet-Kompetenz <strong>von</strong> <strong>SchülerInnen</strong>. Studienbericht 2010 S. 223

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