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Internetkompetenz von SchülerInnen - Demokratiezentrum Wien

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und produzierenden Typen. Self-Made-Internet-UserInnen hingegen sind häufiger in der<br />

Lage, sich Programme auf Ihrem Computer selbst zu installieren, wissen über die neuesten<br />

Technologien Bescheid und vermeiden Bücher und Zeitschriften. Da sich keine signifikanten<br />

Zusammenhänge zu Gefahrenpotentialen des Internets, dem Grad der Informiertheit über<br />

gefährliche Inhalte und den Fragen zu Safer Internet finden, kann <strong>von</strong> der Art des Erwerbs der<br />

Internet-Fähigkeiten nicht auf den Grad des kritischen Umgangs mit dem Internet geschlossen<br />

werden. Allerdings unterscheiden sich Mädchen bei den Fragen zu Safer Internet <strong>von</strong> den<br />

Burschen. Trotz dem höheren Grad der Fürsorge, die Mädchen (mit Deutsch als Erstsprache)<br />

bei der Aneignung Ihrer <strong>Internetkompetenz</strong>en erfahren, wurde in der Studie insgesamt eine<br />

Benachteiligung der weiblichen <strong>SchülerInnen</strong> festgestellt, wenn die Kategorie „Geschlecht“<br />

auf andere Faktoren (wie niedriger Sozialstatus oder den Bildungstyp Hauptschule) trifft.<br />

Dass Nutzerinnen mit mit geringem Sozialstatus bzw. Migrationshintergrund (vgl. Kapitel<br />

VII. 7. Technikbremse für Mädchen) hinsichtlich der Ausbildung ihrer<br />

Recherchekompetenzen besonders benachteiligt sind, kann also auch darauf zurückgeführt<br />

werden, dass MigrantInnen insgesamt weniger Unterstützung durch Eltern oder LehrerInnen<br />

beim der Aneignung Ihrer Fähigkeiten erhalten, was sich höchstwahrscheinlich in<br />

Kombination mit dem höheren Einstiegsalter bei der ersten Computernutzung auswirkt<br />

(Migrantinnen starten durchschnittlich 2 Jahre später, vgl. Abbildung 31). Denn Jugendliche<br />

mit mindestens einem Elternteil mit Migrationshintergrund und nicht deutscher Muttersprache<br />

finden sich überzufällig häufig in der niedrigen oder mittleren Kategorie des Indexes zum<br />

Sozialstatus, welcher als Indikator für Probleme bei der Teststellung zur Internetrecherche<br />

gesehen werden kann.<br />

Insgesamt 88 % der <strong>SchülerInnen</strong> verbringen, unabhängig <strong>von</strong> Ihrem Geschlecht, die meiste<br />

Zeit alleine vor dem Computer. 38.3 % tun dies mit Ihren FreundInnen, wobei Mädchen<br />

dies signifikant häufiger als Burschen und HauptschülerInnen signifikant häufiger als<br />

GynmasiastInnen tun. (46,6 % vs. 29,3 % und 40,2 % vs. 35,2 %). Produzierende<br />

Benutzertypen sitzen etwas weniger als nicht produzierende alleine und (ebenso wie<br />

informierende Benutzertypen) häufiger täglich vor dem Computer.<br />

Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass im Internet gleichzeitig neue Communities,<br />

Vernetzungen und Wissensräume entstehen. Dass Jugendliche beim Surfen im Internet<br />

bevorzugt mit FreundInnen und Gleichgesinnten kommunizieren und der Großteil in einer<br />

Online-Community ist, zeigt sich im Kapitel VII. 2. Peers als Quelle <strong>von</strong> Vertrauen und<br />

Kompetenz. Fast gleichauf mit der dominierenden Nutzung des Internets als Quelle für Musik<br />

steht das Internet als Kommunikationsmedium zur Aufrechterhaltung <strong>von</strong> Kontakten (80 %<br />

sind in Sozialen Netzwerken oder chatten), das die realen Kontakte verstärkt. Auch ersetzt die<br />

Interaktion im Internet selten die direkte Kommunikation im Freundeskreis, sie tritt vielmehr<br />

zusätzlich hinzu und verstärkt in dieser Hinsicht meist bestehende Beziehungen. Im<br />

Unterschied zur parasozialen Interaktion, bei der es um rein virtuelle AkteurInnen geht,<br />

stehen dabei aber vorrangig reale Kontakte im Hintergrund.<br />

Gefahrenpotential des Internets – Informationen über Risiken<br />

Für junge Menschen gibt es im Internet zwei Kategorien <strong>von</strong> Gefahrenpotentialen: Zum einen<br />

ein psychologisches Risiko im Kontext <strong>von</strong> Cyberbulling, Cyberstalking etc. Zum anderen ein<br />

Internet-Kompetenz <strong>von</strong> <strong>SchülerInnen</strong>. Studienbericht 2010 S. 195

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