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Internetkompetenz von SchülerInnen - Demokratiezentrum Wien

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am häufigsten youtube, netlog und Google angesurft, typische Mädchensites sind Facebook,<br />

msn, uboot oder myspace.<br />

Zusammenfassende Empfehlungen und Ausblick<br />

Wenn wir die Aneignung der zentralen Kommunikations- und Informations-Infrastruktur<br />

unserer Zeit den Jugendlichen alleine überlassen, so ist die Rolle der Gesellschaft bei der<br />

Vermittlung entsprechender Kompetenzen verstärkt zu diskutieren. Kerncurriculas im<br />

Bildungsbereich sind teilweise schon kompetenzorientiert und sollten den Ansatz zur<br />

Befähigung und Ermächtigung der NutzerInnen verstärkt aufgreifen. Das Ziel einer inklusiven<br />

Informationsgesellschaft ist es, möglichst vielen Mitgliedern einer Gesellschaft die Chance<br />

zum Erwerb <strong>von</strong> capabilities im Zusammenhang mit den neuen Technologien zu ermöglichen.<br />

Die erfordert in Hinblick auf eines der wesentlichen Ergebnisse der Studie das erneute,<br />

verstärkte Interesse an den Benachteiligten der Informationsgesellschaft. HauptschülerInnen<br />

und insbesondere Mädchen mit niedrigem Sozialstatus brauchen daher besondere<br />

Unterstützung. Der aufgezeigte Startnachteil der aufgezeigten Gruppen ist nur durch gezielte<br />

Förderungen aufzuheben. Hinsichtlich den immer noch geltenden alten Rollenmustern gilt es,<br />

vermehrt Role Models und Mädchen mit Peer-Funktionen in Schule und den<br />

Bildungskonzepten zu etablieren. Das kann als eine <strong>von</strong> vielen Möglichkeiten bedeuten,<br />

weibliche Vorbilder im Schulunterricht zu präsentieren.<br />

Wie das schlechte Abschneiden bei der Teststellung aufzeigt, besteht außerdem großer<br />

Nachholbedarf in der Vermittlung der Fähigkeit zur Unterscheidung zwischen offiziellen und<br />

nicht-offiziellen Inhalten im Internet. Wichtig sind die Schaffung <strong>von</strong> Frameworks zur<br />

Orientierung im Bildungssystem sowie die Aufnahme <strong>von</strong> Recherchetechniken als<br />

Bildungsinhalt. Insbesondere die das Internet auszeichnende Informationsvielfalt muss<br />

thematisiert und didaktisiert werden, um alternative Suchwege und Ressourcen für eine<br />

jugendliche Zielgruppe aufzuzeigen und bekannt zu machen. Im Hinblick auf die Potentiale,<br />

die sich mit der Etablierung <strong>von</strong> Social Web-Diensten und Open Source-Quellen im Internet<br />

ergeben, ist auch ein strategisches Umdenken <strong>von</strong> Seiten der VerantwortungsträgerInnen in<br />

Politik und Pädagogik gefragt. Kommunikations- und Informationsnetze müssen in den<br />

Curriculas viel früher berücksichtigt werden, da die Mehrheit der 14-Jährigen in diesem Alter<br />

bereits längst in sozialen Netzwerken unterwegs und auch in anderen Online-Räumen<br />

partizipativ und aktiv ist. Die zu vermittelnden Kompetenzen sollten sich dabei nicht nur auf<br />

das Fach der Informatik beschränken, sondern Einzug in fächerübergreifende didaktische<br />

Konzepte finden. Dabei dürfen natürlich die Bedenken und Probleme <strong>von</strong> PädagogInnen nicht<br />

außer Acht gelassen werden. Strategien wie das vollständige Blockieren <strong>von</strong> Sozialen<br />

Netzwerken im Schulnetzwerk greifen jedoch ins Leere. LehrerInnen müssen vielmehr für<br />

den technologieunterstützten Wandel des Schulunterrichts vorbereitet, aus- und weitergebildet<br />

werden. Die aktuellen Entwicklungen machen die Umstellung der Unterrichtsmethoden und<br />

die Aufgabe der bisher unangefochtenen Rolle des ExpertInnentums notwendig. Der freie<br />

Zugang zum Wissen verlangt nicht zuletzt eine stärkere Partizipationskultur, mit der neue<br />

Lernsituationen in der Schule einhergehen. Online-Lernumgebungen und Lernarrangements<br />

sollten diese neuen Bedingungen aufgreifen. Das Konzept der approbierten Lehrinhalte sollte<br />

zumindest in Teilbereichen überdacht werden und auf die Bedürfnisse der neuen Lernmodelle<br />

Internet-Kompetenz <strong>von</strong> <strong>SchülerInnen</strong>. Studienbericht 2010 S. 239

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