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Internetkompetenz von SchülerInnen - Demokratiezentrum Wien

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Das Internet als Informations- und Lernmedium wird noch nicht in dem Ausmaß<br />

genutzt wie als Kommunikationsmedium<br />

Wenngleich die Verwendung des Internets in der Schule tendenziell zunimmt (Vgl. Kapitel<br />

III, Informatik, Medienerziehung und eLearning an den österreichischen Schulen) und es<br />

heute im Schulalltag nicht mehr wegzudenken ist – so gaben auch in der Studie 93,4 % der<br />

Befragten an, das Internet in der Schule zu verwenden – besteht aufgrund verschiedener<br />

Problemstellungen, die nachfolgend punktuell skizziert werden, der größte Handlungsbedarf<br />

darin, das Potential des Internets als Informations- und Lernmedium besser ausschöpfen zu<br />

können (Vgl. Kap. VII. 4. Internetpotentiale und Lernkulturen).<br />

Herkömmliche Wissensvermittler wie LehrerInnen nutzen die Möglichkeiten des Internets<br />

noch zu wenig, was v. a. auch damit zusammenhängt, dass die IKTs die Rolle der Lehrenden<br />

wesentlich verändern. 127 Wenn UserInnen bzw. <strong>SchülerInnen</strong> selbst zu<br />

WissensproduzentInnen werden und das Internet als Wissensquelle fungiert, fällt den<br />

LehrerInnen in Zukunft stärker die Rolle eines Coaches, eines/einer ModeratorIn oder<br />

eines/einer professionellen Begleiters/Begleiterin im Umgang mit den vielen Wissensquellen<br />

zu. Hand in Hand damit vollzieht sich eine Änderung der Rolle der Lernenden: Von einer<br />

passiv-rezeptiven Lernrolle zu einer aktiven, selbstorganisierten Lernrolle und<br />

Mediennutzung.<br />

Auch der Wissensbegriff hat sich verändert. Der Überblick über ein kanonisiertes Wissen<br />

(Humboldtsches Wissensideal) ist heute nicht mehr möglich. Die Potenzierung des Wissens,<br />

die Möglichkeit für alle, Wissen ins Netz zu stellen, verändert den Umgang mit Wissen –<br />

darunter auch die qualitative Einschätzung und Bewertung <strong>von</strong> Information. Erforderlich sind<br />

effiziente Strategien im Umgang mit der permanenten Informationsflut und die Vermittlung<br />

<strong>von</strong> Kenntnissen, wie man sich Wissen besorgt, bewertet und verwendet. Viele herkömmliche<br />

Lernkulturen stehen der Verwendung und dem stärkeren Einsatz der IKTs jedoch noch<br />

entgegen.<br />

Empfehlungen<br />

Die stärkere Vermittlung der eingangs beschreibenen <strong>Internetkompetenz</strong>en in der Schule ist<br />

erforderlich. Die Vermittlung dieser Kompetenz, die entsprechend dem Unterrichtsprinzip<br />

Medienerziehung an der „Heranbildung kommunikationsfähiger und urteilsfähiger<br />

Menschen“ mitwirkt, muss als ein wichtiger gesellschaftlicher Auftrag, ähnlich wie bei den<br />

herkömmlichen Kulturtechniken (Lesen, Rechnen, Schreiben), gesehen werden. 128<br />

Medienkompetenz umfasst in diesem Zusammenhang – wie es das Unterrichtsprinzip<br />

definiert und bereits angedeutet wurde – nicht nur die Fertigkeit, mit den technischen<br />

Gegebenheiten umgehen zu können, sondern vor allem die Vermittlung <strong>von</strong> „Fähigkeiten, wie<br />

Selektionsfähigkeit, Differenzierungsfähigkeit, Strukturierungsfähigkeit und das Erkennen<br />

eigener Bedürfnisse.“ Die EU hat im Dezember 2006 Empfehlungen zu den<br />

Schlüsselkompetenzen für ein lebenslanges Lernen ausgegeben und hier<br />

127 Vgl. hierzu auch: Bauer, Thomas/Maireder, Axel/Nagl, Manuel: Internet in der Schule. Schule im Internet.<br />

Schulische Kommunikationskulturen in der Informationsgesellschaft. Studie im Auftrag des BMUKK, <strong>Wien</strong><br />

2009, S. 131ff.<br />

128 Es wurde bereits postuliert, hier <strong>von</strong> einer vierten Kulturtechnik zu sprechen.<br />

Internet-Kompetenz <strong>von</strong> <strong>SchülerInnen</strong>. Studienbericht 2010 S. 188

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