Internetkompetenz von SchülerInnen - Demokratiezentrum Wien
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1. Kommunikation vs. Information<br />
Kindern und Jugendlichen wird, weil sie im Gegensatz zur Eltern- und Großeltern-Generation<br />
bereits mit Computer und Internet aufgewachsen sind, per se ein anderes, selbstverständliches<br />
Umgehen mit den IKTs zugeschrieben. Die so genannten „Digital Natives“ nutzen Handy, E-<br />
Mail und Internet oftmals täglich und bewegen sich ganz selbstverständlich im virtuellen<br />
Raum. Aber sind sie deswegen auch ausreichend kompetent in der Nutzung der sogenannten<br />
Neuen Medien, die mittlerweile gar nicht mehr so neu sind? Und zuallererst: Was bedeutet für<br />
sie das Internet und wie nutzen sie es?<br />
Faszination der schnellen Kommunikationsmöglichkeiten<br />
Während sich die klassischen Medien wie Fernsehen und Radio als Unterhaltungsmedien par<br />
excellence entwickelt haben, stand beim Internet zunächst die Informations- und<br />
Kommunikationsfunktion im Vordergrund. Der Aspekt der Unterhaltung kristallisierte sich<br />
erst im Zuge einer stetig voranschreitenden Kommerzialisierung heraus, heute ist er –<br />
besonders was das Herunterladen <strong>von</strong> Musik und Videos betrifft – äußerst relevant. 105<br />
Vergleicht man die Verwendung des Internets hinsichtlich der Nutzungsorte, so zeigt sich,<br />
dass die Nutzung zu Hause (4,88 Mio. Pers.) im Vergleich zur Nutzung im Büro (2,02 Mio.<br />
Pers.) oder in Bildungseinrichtungen (Schule/Universitäten: 0,55 Mio. Pers.) laut Austrian<br />
Internet Monitor (Quartal 4/2009) exorbitant angewachsen ist. 106 Die Mediennutzungszeit,<br />
analysiert nach Alter, ergibt ein klares Bild: Das Fernsehen wird <strong>von</strong> den über 50-Jährigen pro<br />
Tag am häufigsten konsumiert, während die junge Generation (12 bis 19 Jahre und 20 bis 29<br />
Jahre) unterdurchschnittlich in der täglichen TV-Nutzungszeit aufscheint. Spiegelverkehrt<br />
dazu verhält es sich beim Internet, das sich als das am häufigsten verwendete Medium bei den<br />
14 bis 19-Jährigen ausweist. 107 Dabei spielt der Unterhaltungs-Aspekt eine immer<br />
bedeutendere Rolle, wie die am stärksten steigende Nutzung <strong>von</strong> Multimedia-Inhalten belegt<br />
und auch in Zusammenhang mit dem Aufkommen und der Entwicklung <strong>von</strong> Musik- und<br />
Videoportalen zu sehen ist. 108 Die in Deutschland 2009 durchgeführte JIM-Studie [Jugend,<br />
Information, (Multi)media] weist ebenfalls den hohen Stellenwert <strong>von</strong> Kommunikation und<br />
Unterhaltung im Web für junge Menschen aus. Die Hälfte der Online-Zeit wird nach Angaben<br />
der Befragten für Kommunikation (47 %) aufgewendet. Ein Fünftel der Zeit wird mit<br />
105 Vgl. zusammenfassend zur Geschichte des Internets: Und es begann in Los Angeles: 30 Jahre Internet, in:<br />
Forum Politische Bildung (Hg.), Neue Medien und Politik (Informationen zur Politischen Bildung Band 16),<br />
Innsbruck/<strong>Wien</strong>/München 1999, S. 56f sowie zu aktuellen Zukunftsprognosen, wonach das Internet zum<br />
Unterhaltungsmedium Nr. 1 wird: Zukunft und Zukunftsfähigkeit der Informations- und<br />
Kommunikationsrechnologien und Medien. Internationale Delphi Studie 2030. Executive Summary und<br />
Methodik. online: http://www.tns-infratest.com/presse/Zukunft_IKT.asp (18.3.2010).<br />
106 Austrian Internet Monitor. Kommunikation und IT in Österreich, 4. Quartal 2009, online:<br />
http://integral.co.at/downloads/Internet/2009/11/AIM-Consumer_-_Q3_2009.pdf (15.1.2010).<br />
107 ORF Markt- und Medienforschung: Medienbesitz und Mediennutzung der Jugendlichen in Österreich, online:<br />
http://mediaresearch.orf.at/c_studien/Mediennutzung%20Jugendlicher.pdf (15.1.2010), S. 5 und S. 13.<br />
108 Austrian Internet Monitor (AIM) – 3. Quartal 2009, online:<br />
http://mediaresearch.orf.at/index2.htm?internet/internet_aim.htm (20.1.2010)<br />
Internet-Kompetenz <strong>von</strong> <strong>SchülerInnen</strong>. Studienbericht 2010 S. 183