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Internetkompetenz von SchülerInnen - Demokratiezentrum Wien

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zw. sich häufiger in den Sozialen Netzwerken aufhalten. Auch weibliche Schülerinnen<br />

surfen signifikant mehr in ihrer Community und treffen sich mit FreundInnen auch online<br />

zum Kommunizieren (vgl. Tabelle 18).<br />

Der Aufschwung der Sozialen Netzwerke ist auch für Partizipationspotentiale relevant.<br />

Partizipationsprojekte könnten besonders erfolgreich und motivierend sein, wenn die<br />

Aktivitäten der NetzwerkerInnen besondere Berücksichtigung fänden. Dadurch würden die<br />

Jugendlichen dort „abgeholt“, wo sie sich ohnehin bereits aufhalten. Zu diesen Aktivitäten<br />

gehören Soziale Netzwerke, Blogs, Bild- und Videoplattformen (z. B. Flickr) oder Chat.<br />

Empfehlungen<br />

Eine Lernkultur 2.0 muss die gegenwärtigen Veränderungen und Potentiale berücksichtigen.<br />

Das sollte nicht bedeuten, <strong>SchülerInnen</strong> in der Wissensaneignung alleine zu lassen. 171 Neue<br />

Lernszenarien („learning communities“ 172 ) führen zu neuen, kollektiven Lernkulturen. Hier<br />

ergibt sich Handlungsbedarf bei benachteiligten Gruppen (Jugendliche mit geringerem<br />

Sozialstatus oder Mädchen mit Migrationshintergrund).<br />

In einigen Fächern wird das Internet vergleichsweise mehr in den Unterricht eingebunden<br />

(vgl. Tabelle 33). Ungenutzte Potentiale finden sich jedoch noch im Sprachunterricht, z. B.<br />

hinsichtlich der Etablierung <strong>von</strong> Sprachtandems, oder Geschichte (insbesondere im<br />

Gymnasium). <strong>Internetkompetenz</strong>en sollten fächerübergreifend und über den<br />

Informatikunterricht hinaus vermittelt werden.<br />

Ein Großteil des Wissensaustausches verläuft heute über selbst organisierte Kommunikation.<br />

Grundlage des Lernens sind oft auch kumulierte Kleinstinfos. Das Internet als Möglichkeit<br />

selbst organisierten Lernens wird <strong>von</strong> den Jugendlichen jedoch noch nicht durchgängig<br />

wahrgenommen. Diese Lernprozesse könnten durch das explizite Einbinden <strong>von</strong> Open<br />

Source-Instrumenten, Sozialen Netzwerken und anderen Werkzeugen des Social Web<br />

Unterstützung erfahren. 173 Das Potential der frei verfügbaren Inhalte im Internet könnte durch<br />

die Verwendung <strong>von</strong> Inhalten des Creative Commons-Lizensierungssystems im Unterricht<br />

genutzt werden. In der Praxis sind LehrerInnen bei der Unterrichtsgestaltung oft mit<br />

Problemen des Urheberrechts konfrontiert, auch lässt die Approbation <strong>von</strong> Schulbüchern<br />

hinsichtlich der Verwendung <strong>von</strong> linzenzfreien Inhalten keinen großen Spielraum. Eine<br />

Lösung böte die Zurverfügungstellen freien Inhalten auf einem Bildungsserver<br />

(beispielsweise des Bundesministeriums).<br />

Wie die Studie zeigt, ist in der Altersgruppe der 14-Jährigen bereits die Mehrheit der<br />

Jugendlichen in Sozialen Netzwerken aktiv. Kommunikations- und Informationsnetze sollten<br />

171 Zum Begriff des selbstgesteuerten Lernens als pädagogisches Konzept vgl. z. B. Dietrich, Stephan/Fuchs-<br />

Brüninghoff, Elisabeth u. a.: Selbstgesteuertes Lernen. Auf dem Weg zu einer neuen Lernkultur. 1999. Online:<br />

http://www.die-bonn.de/esprid/dokumente/doc-1999/dietrich99_01.pdf#page=16<br />

bzw. Dresselhaus, Günter: Netzwerkarbeit und neue Lernkultur. Theoretische Grundlagen und praktische<br />

Hinweise für eine zukunftstähige Bildungsregion. Münster: Waxmann 2006<br />

172 Schachtner, Christina: Learning Communities – Das Bildungspotenzial kokllaborativen Lernens im virtuellen<br />

Raum. In: Schachtner, Christina und Angelika Höber (Hg.): Learning Communities. Das Internet als neuer Lern-<br />

und Wissensraum. Frankfurt/New York: Campus Verlag 2008, S. 22ff.<br />

173 Röll, Franz Josef: Weblogs in der Bildungsarbeit. In: Medien + Erziehung Nr. 52 (H. 3/2008), S. 61<br />

Internet-Kompetenz <strong>von</strong> <strong>SchülerInnen</strong>. Studienbericht 2010 S. 205

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