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Praxishandbuch - bei abif

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<strong>Praxishandbuch</strong>: Methoden in der Berufl ichen Rehabilitation<br />

Beschreibung der Methode: Jeder / Jede TeilnehmerIn überlegt für sich:<br />

• Wann ergreife ich die Flucht (Fluchtrefl ex)?<br />

• Wann beginne ich zu kämpfen (Kampfrefl ex)?<br />

• Wie sehen meine Kampf- und Flucht-Muster konkret aus?<br />

• Wie sind die Reaktionen meines Gegenübers?<br />

Anschließend besprechen die TeilnehmerInnen paarweise ihre Erkenntnisse.<br />

Dauer der Methode: 30 Minuten.<br />

Vorbereitung / Material: Papier und Stifte, um Überlegungen aufzuschreiben.<br />

Methoden<br />

Anmerkungen: Persönliche Kampf- und Fluchtstrategien anzusprechen und auch die auslösenden Situationen zu besprechen<br />

kann mitunter sehr aufschlussreich sein. Für einen selbst und für die Gruppe. Die Aufgabe des Trainers / der Trainerin<br />

<strong>bei</strong> dieser Übung besteht darin, auffallende und außerhalb der akzeptierten Norm liegende Kampf- oder Fluchtmuster<br />

wahrzunehmen und anzusprechen.<br />

3.3.3.5 Situationstypen<br />

Theoretischer Abriss: Eine soziale Situation ist ein räumlich-zeitlich strukturierter und von einem Horizont von Mitgegebenheiten<br />

begrenzter Komplex von objektiven Bestimmungen eines sozialen Beziehungsgefüges. Eine Situation ist das,<br />

was uns zum Handeln bewegt und auch gleichzeitig das, was man mit seinem Verhalten beeinfl ussen oder verändern kann.<br />

Die Art und Weise wie gehandelt wird, hängt von der jeweils wahrgenommenen Situation bzw. von der Bedeutung ab, die<br />

der Situation <strong>bei</strong>gemessen wird (Wie wird die Situation interpretiert?). Auch eigene Ziele spielen da<strong>bei</strong> eine Rolle. Diese<br />

formen die Erwartungshaltungen, die in die Situation hineingetragen werden.<br />

Im Folgenden werden verschiedene Situationstypen vorgestellt und Handlungsstrategien erprobt, die helfen, die Situation<br />

erfolgreich zu „meistern“.<br />

1. Situationen vom Typ A – „Recht durchsetzen“<br />

Rollenspiel A:<br />

Anweisung an Person A: „Sie haben sich ein neues Hemd gekauft. Erst <strong>bei</strong>m Auspacken stellten Sie fest, dass die Naht an<br />

einer Stelle gerissen ist. Dies war jedenfalls im eingepackten Zustand nicht zu sehen. Am nächsten Tag gehen Sie mit dem<br />

Hemd in das Geschäft und verlangen einen Umtausch …“<br />

Anweisung an Person B: spielt da<strong>bei</strong> den Interaktionspartner (VerkäuferIn)<br />

Hinweise für den / die TrainerIn: Wichtig sind in dieser Situation folgende Verhaltensweisen, die vom Trainer / von der TrainerIn<br />

beobachtet, mitdokumentiert und in der Gruppe anschließend diskutiert werden, mit dem Fokus: Wurde der Umtausch durchgesetzt<br />

oder nicht? Welche Interaktionsprozesse sind konkret abgelaufen? Waren diese für diese Situation förderlich oder nicht?<br />

• Klare Forderungen: Keine langen Erklärungen und schon gar keine Entschuldigungen sind in dieser Situation angebracht.<br />

Klar und deutlich sagen – inklusive einer Begründung – was man will. Ich-Form verwenden. Sich eher<br />

nicht in ein Gespräch mit dem Verkäufer / der Verkäuferin verwickeln lassen. Sonst läuft man Gefahr, das eigentliche<br />

Anliegen aus den Augen zu verlieren.<br />

• Deutlich sprechen: Eine laute und deutliche Stimme ist wichtig, jedoch sollte Person A sich nicht dazu verleiten<br />

lassen, aggressiv zu werden. Dies schwächt nämlich die eigene Position <strong>bei</strong>m „Recht durchsetzen“.<br />

• Blickkontakt: Der Blickkontakt ist in allen sozialen Situationen / Interaktionen wichtig. Vielen Menschen ist die<br />

Relevanz des Blickkontaktes gar nicht bewusst, er hat aber in der Praxis eine enorme Bedeutung. Jemandem in die<br />

Augen sehen zu können impliziert Selbstsicherheit.<br />

<strong>abif</strong> – analyse beratung und interdisziplinäre forschung • AMS Österreich, ABI / Ar<strong>bei</strong>tsmarktforschung und Berufsinformation • BBRZ Reha GesmbH<br />

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