Praxishandbuch - bei abif
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<strong>Praxishandbuch</strong>: Methoden in der Berufl ichen Rehabilitation<br />
Handlungskompetenz<br />
Handlungskompetenz ist die im Rahmen familiärer und außerfamiliärer Sozialisation erworbene Fähigkeit, in einer Vielzahl<br />
von Situationen angemessen und überlegt zu handeln. Es ist eine Interaktionsfähigkeit, der sich die / der Handelnde in der<br />
Regel nicht bewusst ist, obschon sie ihr / sein Handeln danach ausrichtet. Handlungskompetenz in der Berufsorientierung<br />
bedeutet die Fähigkeit zu einem gezielten Planungsverhalten, um zum gewünschten Berufsziel zu kommen.<br />
Identität<br />
Bezeichnung für das innere Sich-Selbst-Sein, die Kontinuität des Selbsterlebens eines Individuums, die durch die dauerhafte<br />
Übernahme bestimmter sozialer Rollen und Gruppenmitgliedschaften sowie durch die gesellschaftliche Anerkennung<br />
als jemand, der die betreffenden Rollen innehat, hergestellt wird.<br />
Interesse<br />
Bezeichnung für Absichten und Ziele einer Person. Es ist die Ausrichtung von Aufmerksamkeit und Absichten einer Person<br />
auf ein Berufsfeld, dem ein subjektiver Wert (Prestige) zugeschrieben wird.<br />
Internalisierte Werte<br />
Internalisierte Werte sind jene soziokulturellen Werte, die in die Persönlichkeitsstruktur des Individuums im Rahmen eines<br />
Verinnerlichungsprozesses eingegangen sind (als Teil der Persönlichkeit des Individuums). Dieser Verinnerlichungsprozess<br />
ist ein wesentlicher Teilprozess der Sozialisation (➪ Sozialisation), an dessen Ende das Individuum die betreffenden<br />
Werte als Selbstverständlichkeit wahrnimmt.<br />
Interview<br />
Sozialwissenschaftliche Methode, <strong>bei</strong> der ein / eine InterviewerIn in direktem Kontakt mit einer bestimmten Person Fragen<br />
stellt, um Informationen zu gewinnen.<br />
Lebensbilanz<br />
Bewertung und Beurteilung des Lebens durch denjenigen, der es geführt hat, um Hinweise auf die Lebenszufriedenheit<br />
zu gewinnen und um wichtige Lebensstationen zu identifi zieren. Die Lebensbilanz ist eine Art „Bestandsaufnahme“, um<br />
das Erreichen von Zielen zu überprüfen und die weitere Richtung festzulegen.<br />
Lebenskurve<br />
Begriff für Ablaufformen in Lebenslauf bzw. Biografi e, die als Ereigniskette von aufeinander folgenden Handlungen begriffen<br />
werden. Eine Lebenskurve ist die Darstellung der Lebensgeschichte eines Individuums. Sie gibt die Persönlichkeits-<br />
und Identitätsentwicklung des Einzelnen wieder und spiegelt in Abhängigkeit vom gesellschaftlichen Entwicklungsniveau<br />
Möglichkeiten, Grenzen und Risiken einer individuellen Lebensführung wieder.<br />
Lebenslauf<br />
Bezeichnung für den Durchgang der Einzelnen bzw. von Gruppen durch die sozial vorgegebenen Rollen, Lebensstadien,<br />
Statusniveaus, Altersgruppen etc. Ein Lebenslauf ist die Abfolge der ermittelbaren Ereignisse und herausragenden Veränderungen<br />
im Leben Einzelner.<br />
Lebenswelt<br />
Erfahrungsraum eines Individuums, konstituiert durch Personen, Objekte und Ereignisse, denen es im Vollzug seines Alltagslebens<br />
begegnet.<br />
Leitbild<br />
Ein Leitbild ist die Bezeichnung für die erstrebenswerte Gestaltung eines Lebens. Es ist eine selbst entwickelte Richtlinie,<br />
die das zu erreichende Ideal formuliert. Es ist eine Entscheidungshilfe, an der die Individuen ihre Handlungen ausrichten.<br />
Die Einhaltung eines Leitbildes basiert auf Freiwilligkeit und Überzeugung der Akteure.<br />
<strong>abif</strong> – analyse beratung und interdisziplinäre forschung • AMS Österreich, ABI / Ar<strong>bei</strong>tsmarktforschung und Berufsinformation • BBRZ Reha GesmbH<br />
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