Praxishandbuch - bei abif
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<strong>Praxishandbuch</strong>: Methoden in der Berufl ichen Rehabilitation<br />
Fremdbild<br />
Das Fremdbild ist ein Bündel an zugeschriebenen Charakter-, Verhaltens- und Einstellungsmuster. Das Fremdbild kommuniziert<br />
jenes Bild der Fremdeinschätzung, das darüber Aufschluss gibt, wie ein Individuum von einem anderen Individuum<br />
wahrgenommen wird. In der Praxis gehen Fremdbilder häufi g mit Fremdstereotypen einher; d. h. mit starren und<br />
feststehenden Vorstellungen über andersgeartete (oft fremdländische) Personen, die mit den „wahren“ Charaktereigenschaften<br />
häufi g nichts zu tun haben.<br />
Gender<br />
„Gender“ bedeutet „Geschlecht“ und richtet den Blick auf die gesellschaftlich defi nierten Geschlechterrollen und die Prägungen<br />
von Männern und Frauen hinsichtlich ihrer Interessen, Bedürfnisse und Lebenskonzepte.<br />
Gender-Kompetenz<br />
Gender-Kompetenz befähigt Menschen in Ihrem Handlungsfeld die „Gender-Perspektive“ einzunehmen und im Sinne der<br />
Gleichstellung der Geschlechter handlungsfähig zu werden. Eine geschlechtsspezifi sche Perspektive im Sinne des Gender<br />
Mainstreaming führt auch zum besseren Verständnis jener Faktoren, die die Gesundheit von Frauen und Männern beeinfl<br />
ussen. Sie betrifft nicht nur die biologischen Unterschiede zwischen Frauen und Männern, sondern die Tatsache, dass<br />
sich die durch soziale, kulturelle und verhaltensbedingte Faktoren bestimmten Rollen und Aufgaben von Männern und<br />
Frauen auf die Gesundheit auswirken.<br />
Geschlecht<br />
Das Geschlecht ist ein entscheidender Beeinfl ussungsfaktor auf die individuelle Berufs- und Ausbildungswahl. Noch immer<br />
werden in der Berufswahl klassische Geschlechterrollen (re-)produziert.<br />
Gesundheit<br />
Lange Zeit wurde Gesundheit in erster Linie als die bloße Abwesenheit von Krankheit verstanden. Im Rahmen der Weltgesundheitsorganisation<br />
WHO hat sich ein anderes Verständnis durchgesetzt: Gesundheit wird positiv defi niert: Nämlich<br />
als ein umfassendes körperliches, seelisches und soziales Wohlbefi nden (➪ Wohlbefi nden).<br />
Gesundheitsförderung<br />
Prozess, der Menschen dazu in die Lage versetzen soll, mehr Einfl uss auf die Gesundheitsdeterminanten zu entwickeln<br />
und ihre Gesundheit aktiv zu verbessern. Laut Ottawa Charta der WHO (➪ Ottawa Charta) zielt Gesundheitsförderung<br />
„auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie<br />
damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen.“<br />
Gruppendiskussion<br />
Die Gruppendiskussion ist ein Verfahren zur Meinungs- und Verhaltensänderung in Kleingruppen. Gruppendiskussionen<br />
mit einem am Ende der Diskussion gemeinsam gefassten Gruppenbeschluss sind nach Kurt Lewin 157 dazu geeignet, um<br />
bestimmte Einstellungsänderungen <strong>bei</strong> den TeilnehmerInnen her<strong>bei</strong>zuführen.<br />
Gruppendynamik<br />
Bezeichnung für die Lehre von den Prozessen der wechselseitigen Steuerung des Verhaltens der Mitglieder von sozialen<br />
Gruppen, insbesondere von kleinen Gruppen (Familie, Ar<strong>bei</strong>tsteam etc.). Es werden Entstehung, Funktion und Wirkung<br />
analysiert. Da<strong>bei</strong> sind vor allem die Ursachen und Folgen der Gruppenbildung, die Interdependenz von Kontaktfähigkeit<br />
und Sympathie der Gruppenmitglieder, der Vorgang der Rollendifferenzierung in der Gruppe, das Verhältnis von Gruppenstruktur<br />
und Gruppenleistung und die Möglichkeiten der Einfl ussnahme auf Gruppenprozesse von Interesse.<br />
157 Vgl. Lamnek 1995, Seite 125.<br />
<strong>abif</strong> – analyse beratung und interdisziplinäre forschung • AMS Österreich, ABI / Ar<strong>bei</strong>tsmarktforschung und Berufsinformation • BBRZ Reha GesmbH<br />
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