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Praxishandbuch - bei abif

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<strong>Praxishandbuch</strong>: Methoden in der Berufl ichen Rehabilitation<br />

Betriebe sind nicht der Ort der Berufl ichen Rehabilitation und das nicht nur weil neue Ar<strong>bei</strong>tsorganisationsformen immer<br />

mehr Klein- und Mittelunternehmen generieren, sondern weil die Hauptaufgabe von Betrieben Produktion und Dienstleistung<br />

entlang des defi nierten Betriebsgegenstandes ist. Die Ergebnisse von Maßnahmen der Berufl ichen Rehabilitation<br />

sind aber neben einer soliden Neuorientierung in Abstimmung mit Betrieben im Sinne einer unmittelbaren Einsetzbarkeit<br />

der KlientInnen zu fi nalisieren.<br />

Der Gegensatz Geldleistung versus Sachleistung ist in der Berufl ichen Rehabilitation durch eine Kombination aufzulösen,<br />

d. h. die wirtschaftlichen Bedingungen im Verlaufe eines Rehabilitationsprozesses sind so zu gestalten, dass …<br />

• sich die Betroffenen Berufl iche Rehabilitation leisten können und<br />

• das Risiko der angestrebten Wiedereingliederung verglichen mit der „resignierenden Maßnahme-Rente“ für die Betroffenen<br />

tragbar wird.<br />

Maßnahmen der Berufl ichen Rehabilitation sind als Zeiten der Vollversicherung für die Pensionsversicherung anzurechnen.<br />

Das Maßnahmenangebot der Berufl ichen Rehabilitation ist um berufsbegleitende medizinische Trainings-, Therapie- und<br />

Rehabilitationsmaßnahmen zu erweitern, die sowohl von den Krankenkassen, Pensions- und Unfallversicherungen zu tragen<br />

sind (nicht jede Berufl iche Rehabilitation mündet zwangsläufi g in eine berufl iche Neuorientierung).<br />

Medizinische, psychologische und sozialar<strong>bei</strong>terische Stützfunktionen sind verstärkt in Maßnahmen der Berufl ichen Rehabilitation<br />

zu integrieren, insbesondere für ältere Personen, <strong>bei</strong> denen der Rehabilitationserfolg zu einem wesentlichen<br />

Teil von diesen Stützfunktion beeinfl usst wird.<br />

Für ältere Menschen mit Behinderung und Menschen mit besonderer Behinderungsauswirkung sind neben einer verstärkten<br />

Diagnostik-, Orientierungs- und Erprobungsphase sekundäre Ar<strong>bei</strong>tsmärkte zu entwickeln, die auf Dauer ausgelegt<br />

sind und geschützte Dienstleistungen und Produktionen zugewiesen erhalten.<br />

Aus dem angloamerikanischen Bereich abgeleitete Prinzipien der Sozialar<strong>bei</strong>t wie Case Mangement sind immer in Kombination<br />

mit dem durchaus validen österreichischen System der sozialen Sicherheit zu implementieren. Die Privatisierung<br />

der Berufl ichen Rehabilitation ebenso der des Systems der sozialen Sicherheit birgt die Gefahr der Optimierung des Mitteleinsatzes<br />

ohne den Begriff der Optimierung zu hinterfragen.<br />

Grundsätzlich ist Berufl iche Rehabilitation vor dem Hintergrund der persönlichen unmittelbaren oder mittelbaren Betroffenheit<br />

zu bewerten und im Sinne eines Massenphänomens auch einer wirtschaftlichen Betrachtung zu unterziehen. 155<br />

155 Siehe dazu Blumberger Walter / Monika Kalmár / Günther Kern<strong>bei</strong>ß / Paireder, Karin / Prammer-Waldhör, Michaela / Wagner-Pinter, Michael 2004.<br />

<strong>abif</strong> – analyse beratung und interdisziplinäre forschung • AMS Österreich, ABI / Ar<strong>bei</strong>tsmarktforschung und Berufsinformation • BBRZ Reha GesmbH<br />

111<br />

Zukunft der berufl ichen Rehabilitation

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