Praxishandbuch - bei abif
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<strong>Praxishandbuch</strong>: Methoden in der Berufl ichen Rehabilitation<br />
Linie berufsfördernde Maßnahmen und Hilfen sowie entsprechende fi nanzielle Förderungen zur Wiedereingliederung in<br />
den Ar<strong>bei</strong>tsmarkt gemeint.<br />
Rehabilitation, Medizinische<br />
Die Medizinische Rehabilitation zielt darauf ab, den Gesundheitszustand der Versicherten und ihrer anspruchsberechtigten<br />
Angehörigen so weit wiederherzustellen, dass sie in der Lage sind, in der Gesellschaft einen ihnen angemessenen Platz<br />
möglichst dauernd und ohne Betreuung und Hilfe einzunehmen. Die Aufgaben der Medizinischen Rehabilitation wurden<br />
den Krankenversicherungsträgern, Pensionsversicherungsträgern und den Unfallversicherungsträgern übertragen. Der / Die<br />
Versicherte hat darauf keinen individuellen Rechtsanspruch.<br />
Rehabilitation, Soziale<br />
Soziale Rehabilitation soll den Betroffenen helfen, sich in der sozialen Gemeinschaft, über den Beruf hinaus, in den familiären,<br />
politischen, kulturellen und sportlichen Bereich wieder einzufi nden und sich dort weiterentwickeln zu können<br />
(= Ermöglichung und Sicherung der Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft). Die Ermöglichung der Teilhabe erfolgt in<br />
erster Linie durch den Erwerb sozialer Kompetenz und setzt die Selbstaktivierungspotenziale des behinderten Menschen<br />
frei. Die Sicherung der Teilnahme wird durch stellvertretende und Unterstützende Hilfen geleistet, um die Grundbedürfnisse<br />
des behinderten Menschen zu befriedigen.<br />
Ressourcen<br />
Ressourcen (Fähigkeiten, Stärken, Fertigkeiten, Kenntnisse etc.) sind Güter und Mittel, mit deren Hilfe Macht- und Lebensbeziehungen<br />
gestaltet werden. Sie sind das individuelle Kapital, das eingesetzt wird, um über einen bestimmten Weg ein<br />
gewünschtes Ziel bzw. ein begehrtes Gut zu erwerben.<br />
Rollenspiel<br />
Das Rollenspiel stammt ursprünglich aus der psychotherapeutischen Praxis des Psychodrama und wird unter anderem<br />
dazu eingesetzt, ein bestimmtes Verhalten durch den Feedbackprozess sichtbar zu machen oder es durch das Rollenspiel<br />
gezielt zu verändern. Der Schwerpunkt liegt auf dem Verhalten einer Person in einer klar vorgegebenen sozialen Rolle.<br />
Die SpielerInnen können sich in einer Rolle erfahren, erhalten dazu nachher Feedback und lernen aus der Differenz zu<br />
ihrer Selbstwahrnehmung.<br />
Salutogenese<br />
Ein vom Medizinsoziologen Aaron Antonovsky (1923 bis 1994) entwickeltes Konzept. Der üblichen Trennung in „gesund“<br />
und „krank“ wird ein Kontinuum mit den Polen Gesundheit / körperliches Wohlbefi nden und Krankheit / körperliches Missempfi<br />
nden gegenüber gestellt. Die Frage ist nicht, ob jemand gesund oder krank ist, sondern wie nahe bzw. wie entfernt<br />
er / sie von den Endpunkten Gesundheit und Krankheit jeweils ist. Jeder gesunde Mensch hat auch kranke Anteile und<br />
umgekehrt hat jeder kranke Mensch auch gesunde Anteile, die gestärkt werden sollen.<br />
Sekundärprävention<br />
Sekundärprävention soll das Fortschreiten eines Krankheitsfrühstadiums durch Frühdiagnostik und -behandlung verhindern.<br />
Sie greift in bestehende Risikosituationen ein und versucht, diese abzuwenden.<br />
Selbstbild<br />
Das Selbstbild ist die Gesamtheit der Vorstellungen, Einstellungen, Bewertungen und Urteile, die eine Person im Hinblick<br />
auf ihre eigenen Verhaltensweisen, Persönlichkeitseigenschaften und Fähigkeiten besitzt.<br />
Sozialisation<br />
Sozialisation ist die Bezeichnung für den Prozess, durch den ein Individuum in eine soziale Gruppe eingegliedert wird,<br />
indem es die in dieser Gruppe geltenden Normen, die zur Erfüllung dieser Normen erforderlichen Fähigkeiten sowie die<br />
zur Kultur der Gruppe gehörenden Werte erlernt und in sich aufnimmt. Wenn der Aneignungsprozess soweit geht, dass<br />
das Individuum die betreffenden Werte, Einstellungen und Verhaltensmuster als Selbstverständlichkeit wahrnimmt, sind<br />
dieselben internalisiert (➪ Internalisierte Werte) worden.<br />
<strong>abif</strong> – analyse beratung und interdisziplinäre forschung • AMS Österreich, ABI / Ar<strong>bei</strong>tsmarktforschung und Berufsinformation • BBRZ Reha GesmbH<br />
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