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Praxishandbuch - bei abif

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<strong>Praxishandbuch</strong>: Methoden in der Berufl ichen Rehabilitation Methoden<br />

3.1.3 Auseinandersetzung mit Ar<strong>bei</strong>t und Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit<br />

3.1.3.1 Berufl iche Schicksalslinie<br />

Theoretischer Abriss: In einer Gesellschaft, in der sich der materielle Status, soziale Sicherungssysteme und die persönliche<br />

Identität zum größten Teil über berufl iche Erwerbstätigkeit defi nieren, sind jene von Ausgrenzung bedroht, denen<br />

der Zugang zur Erwerbsar<strong>bei</strong>t erschwert wird. Auf behinderte Menschen trifft dies in einem höheren Ausmaß zu als auf<br />

nicht-behinderte. Die vorliegende Übung dient dazu, die berufl iche Vergangenheit zu refl ektieren und sich außerdem zu<br />

überlegen, wohin in Zukunft die eigene berufl iche Weiterentwicklung gelenkt werden soll.<br />

Art der Übung: Individual-, Gruppenar<strong>bei</strong>t.<br />

Übungsziel: Zum Refl ektieren des berufl ichen Entwicklungsprozesses, zum Refl ektieren der Frage „Wohin will ich in<br />

Zukunft meine berufl iche Weiterentwicklung lenken?“<br />

Quelle: Reinhold Rabenstein / René Reichel / Michael Thanhoffer 2001, Seite 67.<br />

Beschreibung der Methode: Die TeilnehmerInnen machen es sich (am Boden oder Sessel) bequem und schließen die<br />

Augen. Sie denken an ihre berufl iche Entwicklung vom ersten Anfang bis heute. Wo fi ng für sie diese Entwicklung an?<br />

(1 Minute nachdenken). Anschließend vergegenwärtigen sich die TeilnehmerInnen die wichtigsten Ereignisse und Situationen<br />

ihres berufl ichen Lebensweges (die Höhen und Tiefen, die sie da<strong>bei</strong> erlebt haben). Wann und wodurch ergaben sich<br />

Einschnitte? Wie wurden diese erlebt? (5 Minuten)<br />

Im Anschluss daran malen die TeilnehmerInnen eine Grafi k ihres berufl ichen Lebensweges auf ein Plakat. Die Farben<br />

sollen so gewählt werden, dass sie zur augenblicklichen Stimmung passen. Die TeilnehmerInnen nehmen dann mit ihren<br />

Farben wieder Platz. Sie zeichnen eine Linie, die den Verlauf ihres berufl ichen Lebensweges darstellt. Abgesetzt wird die<br />

Linie dann, wenn eine Zeit der Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit eingetreten ist. (6 Minuten)<br />

Anschließend setzen sich die TeilnehmerInnen in einen Kreis zusammen. Jeder / Jede zeigt sein / ihr Bild zunächst ohne<br />

Kommentar. Anschließend kann jeder / jede TeilnehmerIn, der / die das will, der Gruppe sein / ihr Bild erklären.<br />

Auswertungsphase: Die TeilnehmerInnen gehen paarweise zusammen und tauschen sich aus:<br />

• Was habe ich <strong>bei</strong> dem Experiment empfunden?<br />

• In welchem Verhältnis stehen <strong>bei</strong> mir berufl iche Höhepunkte zu berufl ichen Tiefpunkten?<br />

• Gibt es ein Muster oder eine besondere Charakteristik in meiner berufl ichen Entwicklungslinie?<br />

• Welche Bedeutung hat meine Behinderung / meine Beeinträchtigung im Hinblick auf meinen berufl ichen Lebensverlauf?<br />

• Welche Linie eines anderen Teilnehmers / einer anderen Teilnehmerin passt am besten zu meiner eigenen?<br />

• Welche Reaktionen habe ich auf die Profi le der anderen TeilnehmerInnen?<br />

• Wie geht es weiter?<br />

Dauer: 1 bis 3 Stunden.<br />

Vorbereitung / Material: Plakate und farbige Ölkreiden.<br />

Anmerkungen: Durch die „Berufl iche Schicksalslinie“ wird die Geschichte der persönlichen Karriere wie in einem Film<br />

persönlich an einem vorüber gezogen. Dadurch werden die Augen für „Neues“ geöffnet. Wichtig ist, sich bewusst zu werden,<br />

dass Ar<strong>bei</strong>t nicht krank machen darf.<br />

<strong>abif</strong> – analyse beratung und interdisziplinäre forschung • AMS Österreich, ABI / Ar<strong>bei</strong>tsmarktforschung und Berufsinformation • BBRZ Reha GesmbH<br />

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