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Praxishandbuch - bei abif

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<strong>Praxishandbuch</strong>: Methoden in der Berufl ichen Rehabilitation<br />

Brainstorming<br />

Kreativitätsmethode, die durch spontane Ideenäußerung ohne ablehnende Kritik eine große Anzahl an Ideen zu einer gegebenen<br />

Problemstellung entwickelt und sammelt. Beim Brainstorming in der Gruppe können sich die TeilnehmerInnen<br />

durch ihre Beiträge gegenseitig zu neuen Ideenkombinationen anregen, wodurch insgesamt mehr Ergebnisse produziert<br />

werden, als wenn jeder für sich alleine ar<strong>bei</strong>tet. Die Regeln sind:<br />

1. Kritik ist grundsätzlich verboten.<br />

2. Jede Idee ist erlaubt. Je phantastischer, desto besser.<br />

3. Jeder / Jede soll soviel Ideen wie möglich entwickeln.<br />

4. Jeder / Jede darf die Ideen der anderen aufgreifen und weiterentwickeln.<br />

Case Management<br />

Bezeichnung für die methodische Neuorientierung in der Sozialen Ar<strong>bei</strong>t und im Gesundheitswesen. Systemische und<br />

ökosoziale Perspektive kommen im Case Management grundlegend zum Ausdruck. Case Management soll Fachkräfte im<br />

Sozial- und Gesundheitswesen befähigen, unter komplexen Bedingungen Hilfe- bzw. Interventionsmöglichkeiten aufeinander<br />

abzustimmen und die vorhandenen institutionellen Ressourcen im Ar<strong>bei</strong>tsfeld und im Gemeinwesen koordinierend<br />

heranzuziehen. Aufgabe von Case Management ist es, ein zielgerichtetes System von Zusammenar<strong>bei</strong>t zu organisieren,<br />

zu kontrollieren und auszuwerten, das am konkreten Unterstützungsbedarf der einzelnen Person ausgerichtet ist und an<br />

deren Herstellung die betroffene Person konkret beteiligt wird.<br />

Eignung<br />

Eignung ist der zusammengefasste Überbegriff für verschiedene Einzelfähigkeiten einer Person (z. B. Konzentration, Gedächtnisfähigkeit<br />

etc.), die den Erfolg in bestimmten Tätigkeiten vorhersagen.<br />

Empowerment<br />

Prozess, mit dem die Fähigkeiten von Menschen gestärkt und aktiviert werden, Herausforderungen zu bewältigen, Bedürfnisse<br />

zu stillen, Probleme zu lösen und sich die notwendigen Ressourcen zu verschaffen, um die Kontrolle über die<br />

Entscheidungen und Handlungen zu gewinnen, die ihre Gesundheit beeinfl ussen (= Befähigung).<br />

Erwartungshaltung<br />

Eine Erwartungshaltung ist eine auf Erfahrung gestützte Annahme, dass sich eine bestimmte Person A in einer bestimmten<br />

Situation X in einer vorhersehbaren Weise verhalten wird. Sie hilft dem Individuum, sich in der Komplexität der Welt<br />

(Vielfalt möglicher Verhaltens- und Erlebensweisen) zurechtzufi nden. Das Individuum wäre überfordert, müsste es jeder<br />

neuen Situation, jedem neuen Reiz und jedem neuen Erleben stets aufs Neue Rechnung tragen, indem es sich aus der Komplexität<br />

an Möglichkeiten jene herauspickt, die ihm zum aktuellen Zeitpunkt am adäquatesten erscheint. Das Individuum<br />

legt sich somit sukzessive Verhaltensprämissen zurecht, die im Laufe seiner Erfahrungen eine positiv bewährte Komplexitätsbewältigung<br />

(d. h. eine Verhaltensmöglichkeit mit erfahrungsgemäß geringer Enttäuschungsgefahr) ermöglicht haben.<br />

Jene Verhaltensprämissen sind es dann, auf die das Individuum immer wieder zurückgreift und nach denen es sich richtet.<br />

Sie fungieren als Entscheidungshilfe und als Basis für darauf folgendes Handeln.<br />

Feedback<br />

Feedback wird eingesetzt, um die Differenz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung sichtbar und erlebbar zu machen,<br />

wodurch „blinde Flecken“ in Bezug auf die eigene Person reduziert werden.<br />

Feedbackregeln<br />

1. Zuhören statt „Rechtfertigen und Argumentieren“.<br />

2. Fairness (Ehrlichkeit) in der Rückmeldung statt „Fertigmachen“ oder Solidarität.<br />

3. Subjektivität statt allgemein-anmaßender Wertungen (Nicht per „man-Form“, sondern in „Ich-Form“ sprechen.).<br />

4. Mitteilen, was wahrgenommen wurde, wie es auf einem gewirkt hat und welcher Tipp gegeben werden kann. (Beschreibungen<br />

statt psychologischer Interpretationen: Trennung von Wahrnehmung, Interpretation und Bewertung)<br />

<strong>abif</strong> – analyse beratung und interdisziplinäre forschung • AMS Österreich, ABI / Ar<strong>bei</strong>tsmarktforschung und Berufsinformation • BBRZ Reha GesmbH<br />

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Glossar

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