Praxishandbuch - bei abif
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<strong>Praxishandbuch</strong>: Methoden in der Berufl ichen Rehabilitation<br />
Methoden<br />
Anmerkungen: Das Kreieren eines „persönlichen Bildes“ stellt eine gute Möglichkeit dar, um zum Kern eines Themas<br />
vorzustoßen. Die Übung dient dazu, sich mit mit dem eigenen Ich auf lebendige Art und Weise auseinander zu setzen. Sich<br />
auf nonverbale Weise mitzuteilen, stellt die Aufforderung an die TeilnehmerInnen dar, Inhalte nicht nur verbal, sondern<br />
auch emotional zu erschließen und zu begreifen.<br />
Tipp: Seitens der Reha-Fachkraft sollte darauf geachtet werden, dass die Zeitvorgaben zur Vorbereitung der Darstellung<br />
möglichst kurz sind, um die Entwicklung „theoretischer“ und „ausgefeilter“ Lösungskonzepte zu vermeiden. Die Anfertigung<br />
des persönlichen Wappens sollte möglichst spontan und intuitiv erfolgen.<br />
3.1.2 Auseinandersetzung mit der eigenen Behinderung und den<br />
persönlichen Defi ziten<br />
3.1.2.1 Sätze zum Thema sammeln<br />
Theoretischer Abriss: Zu einer der ersten Phasen in der Rehabilitation gehört die Auseinandersetzung mit der eigenen<br />
Behinderung. 101 Sie dient der Refl exion und Bewältigung vergangener Erlebnisse. Wichtig ist, dass dieser kritischen Phase<br />
– der Bewältigung des Geschehenen – die dafür notwendige Zeit eingeräumt wird. Hier werden die wesentlichen Schritte<br />
für den weiteren Verlauf des gesamten Rehabilitationsprozesses gelegt. Wird diese Phase übergangen, kann es später zu<br />
„Rückfällen“ kommen.<br />
Art der Übung: Einzel- und Kleingruppenar<strong>bei</strong>t (3 bis 4 Personen).<br />
Übungsziel: Zur Stabilisierung und Aktivierung, zum aktiven Akzeptieren der eigenen, gegenwärtigen Lebenssituation,<br />
zur Führungsübernahme des eigenen Lebens.<br />
Quelle: Reinhold Rabenstein / René Reichel / Michael Thanhoffer 2001, Seite 27.<br />
Beschreibung der Methode: Die TeilnehmerInnen werden dazu eingeladen, sich zu entspannen und an ihre „Behinderung“<br />
zu denken. Sie sollen sechs bis zehn Sätze (nach Belieben) bilden, die wie folgt beginnen:<br />
„(Meine) Behinderung bedeutet für mich …“<br />
Die TeilnehmerInnen schreiben die Sätze auf einen Zettel. Die Sätze können sowohl angenehm als auch unangenehm sein.<br />
Nun wählt sich jeder / jede TeilnehmerIn jene drei Sätze aus, die den / die TeilnehmerIn jeweils am meisten ansprechen.<br />
Die Reha-Fachkraft fragt diese drei Sätze von jeder / m einzelnen TeilnehmerIn ab und schreibt diese auf Plakate, die dann<br />
im Raum verteilt werden. Anschließend werden die TeilnehmerInnen gebeten, im Raum herumzugehen und zu den Sätzen,<br />
denen sie zustimmen, Zustimmungspunkte zu malen.<br />
• „Stimme sehr zu“: zwei Punkte<br />
• „Stimme zu“: ein Punkt<br />
• „Stimme nicht zu“: kein Punkt<br />
Danach fasst die Reha-Fachkraft die Ergebnisse zusammen. Welche Bedeutungsebenen haben am meisten Zustimmung<br />
erhalten und welche weniger?<br />
Es werden Kleingruppen zu den Sätzen mit den meisten Zustimmungspunkten gebildet (pro Kleingruppe ein Satz). Auf<br />
einem Plakat versuchen die TeilnehmerInnen dann die Möglichkeiten und Grenzen des Satzes zu erar<strong>bei</strong>ten. Nach ca. 30<br />
Minuten werden diese Ergebnisse mittels Plakat oder Szenen von jeder Kleingruppe den übrigen Gruppen vorgestellt.<br />
101 Vgl. Mühlum / Gödecker-Geenen 2003, Seite 106.<br />
<strong>abif</strong> – analyse beratung und interdisziplinäre forschung • AMS Österreich, ABI / Ar<strong>bei</strong>tsmarktforschung und Berufsinformation • BBRZ Reha GesmbH<br />
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