Praxishandbuch - bei abif
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<strong>Praxishandbuch</strong>: Methoden in der Berufl ichen Rehabilitation<br />
Frage- / Problemstellungen der Betroffenen Ziele, Instrumente, Methoden<br />
Welche Hilfe gibt es für mich? • Abklärung der erforderlichen Unterstützung für den weiteren<br />
Prozess (therapeutische Angebote, ärztliche Begleitung, Assistenzleistungen<br />
etc.)<br />
<strong>abif</strong> – analyse beratung und interdisziplinäre forschung • AMS Österreich, ABI / Ar<strong>bei</strong>tsmarktforschung und Berufsinformation • BBRZ Reha GesmbH<br />
41<br />
• Abklärung rehatechnologischer Unterstützungsbedarfe sowie<br />
Beratung von Betroffenen und Partnerfi rmen<br />
• Herstellen der erforderlichen Kontakte zu den externen (weiterführenden)<br />
Angeboten (<strong>bei</strong> Bedarf auch am 2. Ar<strong>bei</strong>tsmarkt),<br />
Unterstützung <strong>bei</strong> den Terminvereinbarungen und ggf. Begleitung<br />
zu Erstterminen<br />
• Ziel: Absicherung des weiteren Rehabilitationsverlaufes<br />
Wie kann ich die Berufsperspektiven umsetzen? • Abklärung der individuellen Berufsperspektiven im Hinblick auf:<br />
2.9 Bedürfnisse der Reha-Zielgruppen<br />
• Ausbildungsmöglichkeiten<br />
• Ausbildungseinstiege und freie Plätze<br />
• Erfüllung der Einstiegsvoraussetzungen<br />
• Abgleich der Angebote der Trägereinrichtung mit möglichen<br />
Risikofaktoren und erforderlichen Unterstützungsleistungen<br />
• Abstimmung mit den Wünschen, Vorgaben und Grenzen der<br />
Auftraggeber<br />
• Überprüfung und Sicherstellung der Finanzierung<br />
• Ziel: Höchstmögliche Gewährleistung des Umsetzungserfolges<br />
der Reha-Planung<br />
In der Berufl ichen Rehabilitation wird darauf geachtet, die entsprechenden Kompetenzen, Qualifi kationen und Rahmenbedingungen<br />
bereitzustellen, um die Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen abdecken zu können. Eine Studie im Auftrag<br />
des AMS Österreich hat die Bedürfnisse der Reha-Zielgruppen genauer spezifi ziert: 97<br />
Im körperlichen Bereich ist es häufi g eine verringerte Belastbarkeit, die vor allem <strong>bei</strong> körperlich schwerer Tätigkeit (in<br />
allen manuellen Berufen) beeinträchtigend ist. RehabilitandInnen mit z. B. Wirbelsäulenschäden (verursacht durch z. B.<br />
Bandscheibenvorfall) können weder Tätigkeiten, die mit schwerem Heben oder aber auch lang andauernde sitzende Ar<strong>bei</strong>ten,<br />
wie z. B. Ar<strong>bei</strong>ten am PC und Bildschirm, nicht mehr verrichten. Ähnliches gilt für Personen mit organischen Erkrankungen.<br />
Auch jenen ist in der Regel je nach Art und Grad der Beeinträchtigung sowie je nach Organ eine körperliche<br />
Belastbarkeit nur in einem begrenzten Maße möglich.<br />
Aufgrund der unterschiedlichen Einschränkungen des Personenkreises mit Sinnesbehinderungen ist es wichtig, dass die<br />
Förderziele und die Methoden der Beteiligung des sinnesbehinderten Menschen am Förderprozess individuell abgestimmt<br />
werden. So können z. B. schriftliche Materialien <strong>bei</strong> erblindeten oder sehbeeinträchtigten Menschen nur in Brailleschrift<br />
eingesetzt werden, und dies auch nur dann, wenn die Betroffenen die Brailleschrift beherrschen. Schwieriger verhält es<br />
sich genuin <strong>bei</strong> gehörlosen Personen, wenn es um die Einhaltung von Lernzielen der Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit<br />
geht. Diese ist Menschen mit einer Hörbehinderung nur eingeschränkt möglich.<br />
Im mentalen Bereich sind es häufi g Konzentrationsschwierigkeiten und Müdigkeit, die dazu führen, dass geistige Ar<strong>bei</strong>ten<br />
nur langsam oder gar nicht mehr verrichtet werden können. Häufi g sind mangelnde Konzentration und geistige Leistungsfähigkeit<br />
auch auf die Einnahme von Medikamenten (z. B. gegen Schmerzen oder epileptische Anfälle) zurückzuführen.<br />
Auch <strong>bei</strong> Aus- und Weiterbildungen führt die Problematik, sich nicht konzentrieren zu können, dazu, sich in der<br />
Leistungsfähigkeit beeinträchtigt zu fühlen.<br />
97 Vgl. Steiner / Weber / Egger 2005.<br />
Grundlagen der Ar<strong>bei</strong>t in der Rehabilitation