Welchen Weg gehe ich.pdf
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„Na denn!“ prostete er Raphael zu, bevor er trank. „Du fährst?“ zustimmend nickte <strong>ich</strong>.<br />
„Wie schön! Gab dann lass uns das Tanzbein schwingen!“ forderte Kate.<br />
„Da musst du noch warten, Kate. Denn der erste Tanz gehört, meiner Kleinen, und wie <strong>ich</strong> sie kenne,<br />
geschieht das, nachdem wir gegessen haben.“ Sah Gab m<strong>ich</strong> durchdringend an, <strong>ich</strong> spielte mit und<br />
bestätigte seine Aussage.<br />
Danach versuchte Kate, Raphael zu einem Tanz zubewegen. „Ich habe dir vorhin schon deutl<strong>ich</strong> zu<br />
verstehen gegeben. Ich habe keine Lust zu tanzen.“ Erwiderte er barsch.<br />
„Raphael!“ entfuhr es mir, auch wenn er schlecht gelaunt war und mir diese Kate auf die Nerven<br />
ging. Dieses Verhalten fand <strong>ich</strong> unkorrekt. Seufzend murmelte er eine Entschuldigung und sah m<strong>ich</strong><br />
anklagend an. Dem Kellner gab er einen Wink sein Glas zu füllen.<br />
Ich ließ mir n<strong>ich</strong>t die gute Laune verderben, nach dem Essen gingen wir tanzen. Gab wartete, bis sie<br />
langsamere Musik spielten.<br />
„Denk daran, lass m<strong>ich</strong> führen!“ flüsterte er mir ins Ohr. Ich war mir bewusst, Kate und Raphael beobachteten<br />
uns. Ich wollte mir unter keinen Umständen die Blöße geben, und Gabriels Füße malträtieren.<br />
Nach dem ersten Tanz lobte er m<strong>ich</strong>. Und mit jedem Weiteren fühlte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> s<strong>ich</strong>erer. Atemlos kehrten<br />
wir zu unserem Tisch zurück, Kate und Raphael schwiegen s<strong>ich</strong> an, erst als wir saßen, gab Raphael<br />
seine gelangweilte Miene auf.<br />
Gab tanzte mit Kate indessen erklärte Raphael mir gönnerhaft wie stolz er auf Gab sei. Das er m<strong>ich</strong><br />
gesellschaftl<strong>ich</strong> so gut formte. Schade das das Besteck inzwischen abgeräumt wurde, ein Messer oder<br />
eine Gabel in Raphaels Handrücken musste ihm doch äußerst gut stehen. Während <strong>ich</strong> noch weitere<br />
blutige Bilder heraufbeschwor, kehrten Kate und Gab zurück. Die Anspannung zwischen Raphael und<br />
Kate ließ nach und auch <strong>ich</strong> ließ von meinen Mordgelüsten ab. So wurde es ein recht amüsanter<br />
Abend. Wenn man bedenkt das Kate m<strong>ich</strong> wie Luft behandelte.<br />
„Einen Letzten? Bevor wir fahren, Kleines?“ fragte Gab m<strong>ich</strong>, was für eine Frage! Als die Musik noch<br />
langsamer wurde, kehrten wir zum Tisch zurück, <strong>ich</strong> wartete wie zuvor, dass Raphael aufstand damit<br />
<strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> setzen konnte. Aber er sah m<strong>ich</strong> nur seltsam an, bis er s<strong>ich</strong> endl<strong>ich</strong> erhob.<br />
Er nahm meine Hand und führte m<strong>ich</strong> bestimmend zur Tanzfläche, das wütende Aufschnaufen Kates<br />
ignorierend.<br />
Extrem langsam zog er m<strong>ich</strong> an s<strong>ich</strong>, fuhr sacht meine über meine Wange und hob mein Kinn an.<br />
Lächelnd funkelte Raphael m<strong>ich</strong> an.<br />
„Der letzte Tanz gehört mir!“ stellte er sachl<strong>ich</strong> fest und nahm m<strong>ich</strong> eng umschlungen in die Arme.<br />
Gott das hatte er drauf! Mein Herz schlug rasend, Schmetterlinge tanzten in meinen Eingeweiden.<br />
Wie konnte man diesem Engel nur widerstehen? Ich war ihm hilflos ausgeliefert.<br />
Er ließ m<strong>ich</strong> auch n<strong>ich</strong>t los, als der Tanz endete, und geleitete m<strong>ich</strong> zum Tisch zurück.<br />
Kate sah m<strong>ich</strong> rachsüchtig an. Und wandte s<strong>ich</strong> dann Gab „Und was machen wir zwei Verlassenen?“<br />
verführerisch strahlte sie ihn an.<br />
Gab erwiderte, „Wir? Ich bin mit Claire hergekommen und fahre auch wieder mit ihr.“<br />
„Bist du blind“, keifte sie, „deine angebl<strong>ich</strong>e Gefährtin hat s<strong>ich</strong> gerade einen neuen Betthasen zugelegt<br />
…“, weiter kam sie n<strong>ich</strong>t. Denn Gabriel, wie auch Raphael bedeuteten ihr zu schweigen.<br />
„Vors<strong>ich</strong>t Kate, du kannst m<strong>ich</strong> beleidigen oder beschimpfen. Aber an Claire vergreifst du d<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t!“<br />
leise fast spielerisch sprach Raphael die Worte aus. Doch die Drohung die dahinter steckte war unüberhörbar.<br />
Beschw<strong>ich</strong>tigend legte <strong>ich</strong> meine Hände auf den Schultern der Engel. Freundl<strong>ich</strong> wandte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> an<br />
Kate, „Du irrst d<strong>ich</strong>, wenn du denkst, Raphael sei mein neuer, wie drücktest du d<strong>ich</strong> gerade aus?“ <strong>ich</strong><br />
legte meinen Finger überlegend auf meinen Mund, „ah ja, Betthase! Raphael war und ist mein Bett-<br />
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