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Welchen Weg gehe ich.pdf

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„Dieser Ben war am Freitag in der Pizzeria mit Niklas, n<strong>ich</strong>t wahr.“ Nickend bestätigte <strong>ich</strong>. „Ja dem<br />

würde <strong>ich</strong> auch n<strong>ich</strong>t trauen, er wirkte düster.“ Vor s<strong>ich</strong> hinbrütend saß Toni in s<strong>ich</strong> gekehrt da. „Und<br />

der Freund von Raphael, erzählt dir das alles, warnt d<strong>ich</strong> und überlässt d<strong>ich</strong> dann deinem Schicksal?“<br />

Ich kenne Toni seit fast einem Jahr. Doch noch nie habe <strong>ich</strong> erlebt, dass er so ärgerl<strong>ich</strong> wurde. Egal<br />

wie unverschämt ein Gast auch war, behielt Toni seine Freundl<strong>ich</strong>keit gegenüber dem Kunden. Aber<br />

jetzt schien er unbeschreibl<strong>ich</strong> wütend zu sein.<br />

„Hör zu, wenn du Hilfe brauchst, ruf m<strong>ich</strong> an, egal wann Tag oder Nacht!“<br />

„Quatsch, <strong>ich</strong> habe doch n<strong>ich</strong>ts mehr mit Raphael zu tun. Wenn Ben das weiß, hat er auch kein Interesse<br />

mehr an mir. Genau das werde <strong>ich</strong> ihm auch sagen, sobald <strong>ich</strong> ihm wieder begegne.“ Nebenan<br />

wurde laut ein Stuhl gerückt.<br />

„Für alle Fälle schreibst du meine Handynummer auf, deine will <strong>ich</strong> auch haben.“ Meinte Toni besorgt.<br />

Aus der Nische erklangen empörte Laute.<br />

„So was besitze <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t!“ <strong>ich</strong> musste lauter reden, da es wirkl<strong>ich</strong> laut wurde.<br />

„Du hast kein Handy?“ etwas dümml<strong>ich</strong> sah er m<strong>ich</strong> an.<br />

Verteidigend nahm <strong>ich</strong> die Hände hoch. Ein lautes Klirren aus der Nachbarnische ließ Toni nun herumfahren,<br />

als er m<strong>ich</strong> wieder ansah, meinte er grinsend ein Trottel von Gast habe ein Glas fallen<br />

lassen.<br />

„Montag besorgst du dir ein Handy!“ forderte Toni mit strenger Miene.<br />

„Vergiss es! Ich habe ein Telefon, das re<strong>ich</strong>t. Mit einem Handy fühle <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> ständig kontrolliert.<br />

Darauf verz<strong>ich</strong>te <strong>ich</strong> gerne.“ Am Nebentisch ging wieder etwas zu Bruch. Meinen Hals reckend, versuchte<br />

<strong>ich</strong> einen Blick auf die Leute zu werfen, konnte aber niemanden sehen. „Randalieren die da?“<br />

„So kann man es nennen, manche Leute müssen einfach alles zerstören. Sie können n<strong>ich</strong>t das halten,<br />

was sie haben! Versteh sie einer.“ etwas seltsam Tonis Rede, nur weil einige Gäste s<strong>ich</strong> daneben benahmen.<br />

Doch <strong>ich</strong> hielt meinen Mund. Am Tisch nebenan wurde es noch einmal kurz etwas lauter,<br />

doch dann herrschte Ruhe.<br />

„Wir sollten fahren, wer weiß, was denen noch alles einfällt.“ Meinte Toni besorgt, <strong>ich</strong> konnte mir<br />

das auch nur eingebildet haben. Aber <strong>ich</strong> war mir s<strong>ich</strong>er, dass Toni s<strong>ich</strong> ein Lachen verkneifen musste.<br />

Als wir hinausgingen, versuchte <strong>ich</strong> einen Blick auf den Tisch zu erhaschen, aber dort saß niemand<br />

mehr. Sinnend <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> gekehrt ließ <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> von Toni heimbringen.<br />

„Weißt du mein Ruf als Frauenheld, ist gefährdet. Normalerweise sind die Damen besserer Laune,<br />

wenn <strong>ich</strong> sie begleite.“ M<strong>ich</strong> aus meinen Gedanken holend, schmunzelte Toni.<br />

Auf seine Tonart ein<strong>gehe</strong>nd scherzten wir über sein zerstörtes Ansehen. Lachend hielten wir vor<br />

meiner Wohnung, <strong>ich</strong> stieg aus.<br />

„Madam darf <strong>ich</strong> sie zu Bette tragen, mein Herz hämmert gegen die Brust, wenn <strong>ich</strong> mir vorstelle, wie<br />

allein ihr dort oben daliegt.“ Verbeugend meine Hand haltend schmachtete Toni m<strong>ich</strong> an.<br />

„Werter Herr wie ungeziemend, mein Gemahl wird wie ein Racheengel auf m<strong>ich</strong> niederfahren und<br />

den Stab über m<strong>ich</strong> brechen. Wollet ihr mir, dies antun?“ klagend fuhr Toni fort, indessen ging <strong>ich</strong> ins<br />

Haus, winkte zum Abschied.<br />

Wie die letzten Sonntage stand <strong>ich</strong> früh auf, als Erstes schaute <strong>ich</strong> vor meiner Tür, dort lag wie abgemacht<br />

der Autoschlüssel, diesmal mit einem Päckchen. Verwundert machte <strong>ich</strong> es auf. Darin lag ein<br />

Handy mit einem Zettel,<br />

Die Eins drücken dann die grüne Taste, denk daran. Jederzeit ob am Tage oder in der Nacht! Bitte<br />

trag es immer bei dir und <strong>ich</strong> würde niemals den Stab über d<strong>ich</strong> brechen.<br />

Über Nacht aufladen, die Nummer habe nur <strong>ich</strong>.<br />

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