Welchen Weg gehe ich.pdf
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Er fand meine Gelassenheit überhaupt n<strong>ich</strong>t witzig. Was m<strong>ich</strong> wiederum erheiterte. „In diesem<br />
Drecksloch kann man doch n<strong>ich</strong>t wohnen! Was in Gottes Namen hast du angestellt?“ wild, wie ein<br />
Besessener rannte er auf und ab. Ich zuckte nur die Schultern, „Die Terrasse ist noch heil!“<br />
„Ja das sehe <strong>ich</strong>“ grübelnd beobachtete er m<strong>ich</strong>, „Ich frage m<strong>ich</strong> eines. Hast du von hier aus deine<br />
Spionagetätigkeit betrieben?“<br />
„Meine was?“ unschuldig fragend entgegnete <strong>ich</strong> seinem Blick.<br />
„Du kannst einfach n<strong>ich</strong>t lügen! Warum machst du mir solche Schwierigkeiten, <strong>ich</strong> musste extra herkommen.<br />
Und dann finde <strong>ich</strong> das!“<br />
Wiederum zuckte <strong>ich</strong> mit den Schultern, „Ich habe es dir gesagt, das Beste wäre du verbannst m<strong>ich</strong>.<br />
Aber wie immer willst du n<strong>ich</strong>t auf m<strong>ich</strong> hören! Also beschwer d<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t.“ Lässig zumindest äußerl<strong>ich</strong><br />
setzte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> auf die Treppe.<br />
Raphael sprachlos, sah aus als wolle er m<strong>ich</strong> erschlagen. „Du … du, <strong>ich</strong> muss hier weg! Bei Gott noch<br />
nie war <strong>ich</strong> so nah dran ...“ Er flog geradezu an mir vorbei und schlug den <strong>Weg</strong> zum Haus ein. So dieser<br />
Sturm war vorbei, weitere würden noch folgen! Die Verbannung war meiner Ans<strong>ich</strong>t der einzige<br />
<strong>Weg</strong>, damit <strong>ich</strong> von der Insel kam. Viel fehlte n<strong>ich</strong>t mehr und er würde m<strong>ich</strong> vor die Tür setzen. Dessen<br />
war <strong>ich</strong> mir s<strong>ich</strong>er. Wo konnte <strong>ich</strong> noch einen obendrauf setzen? Raphael weiter reizen.<br />
Das Haus bereits ruiniert! Was würde ihn noch mehr auf die Palme bringen? Dann fiel es mir ein! Die<br />
Stadt, Gabriels Wohnung, vielle<strong>ich</strong>t sollte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> heute mal so r<strong>ich</strong>tig auftakeln. Irgendein Kerl sollte<br />
s<strong>ich</strong> doch finden lassen. Ja genau das R<strong>ich</strong>tige! Schon machte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> auf den <strong>Weg</strong>.<br />
Wie sehr <strong>ich</strong> Gabriel liebte, auf ihn war Verlass. Ich stürmte in den Raum , wo er einen Teil meiner<br />
Kleidung aufbewahrte. Natürl<strong>ich</strong> alles Kleider! Ich brauchte n<strong>ich</strong>t lange und fand genau das R<strong>ich</strong>tige.<br />
Auch passende Schuhe waren vorhanden, Gabriel <strong>ich</strong> musste mit ihm unbedingt mal reden. Schließl<strong>ich</strong><br />
bewahrte er die Kleider einer Frau auf, die mit einem anderen Engel verbunden war. Doch dann<br />
viel mir ein das <strong>ich</strong> nach dem heutigen Abend nie mehr mit ihm reden könnte. Sowie mit Myriel und<br />
Kayle, Uriel, Al, Colin, Claire reiße d<strong>ich</strong> zusammen. Das ist doch genau das, was du willst.<br />
Kurz entschlossen setzte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> an Gab`s Schreibtisch und schrieb ihnen einen Brief. Erklärte, warum<br />
<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t mit Raphael zusammenleben konnte. Meine Gefühle für ihn, die er n<strong>ich</strong>t erwiderte.<br />
Schließl<strong>ich</strong> konnte man keine Gefühle erzwingen. Meinen Hass auf Ben, der in mir brannte. Ich<br />
schrieb mir alles von der Seele, bat sie m<strong>ich</strong> zu verstehen.<br />
Dann ging <strong>ich</strong> akribisch an die Arbeit, duschen, schminken, Haare und zum Schluss das gewagte Kleid.<br />
Uns<strong>ich</strong>er stand <strong>ich</strong> vor dem Spiegel, sollte <strong>ich</strong> wirkl<strong>ich</strong> so aus<strong>gehe</strong>n. Du musst! Du musst die Aufmerksamkeit<br />
auf d<strong>ich</strong> lenken. Geh in eine Bar und bagger jemanden an. Das schaffst du schon, Claire.<br />
Um mir Mut zu machen, ging <strong>ich</strong> an die Bar und goss mir großzügig was von Gabriels Zeug ein. Das<br />
brannte höllisch, mit tränenden Augen überprüfte <strong>ich</strong> nochmals mein make up. Das war in Ordnung.<br />
Also los.<br />
Ich suchte mir eine Bar und setzte m<strong>ich</strong> an die Theke. Sehen und gesehen werden lautet die Divise.<br />
Es war schwerer als <strong>ich</strong> dachte. Die Männer warfen mir zwar Blicke zu, doch keiner sprach m<strong>ich</strong> an.<br />
Dann musst du in die Offensive! Ich musste über m<strong>ich</strong> selbst lachen. Ich sprach wie ein General vor<br />
der Schlacht. Dann mal los, Claire! Such dir einen aus und greif frontal an.<br />
He, wo waren die verdammten gut aussehenden Kerle, wenn man sie brauchte? Ich bestellte mir<br />
noch einen Flip und dankte dem Kellner mit einem schmachtenden Blick. Übung macht den Meister!<br />
War der schwul? Oder <strong>ich</strong> so wenig anziehend?<br />
Stunde um Stunde, Flip um Flip. Kein Freier in S<strong>ich</strong>t. Na das ging voll in die Hose! Und zum allem<br />
Überfluss war mir jetzt auch noch schlecht. Verdrossen machte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> auf, na ja wenigstens warst<br />
du mal unter Leuten. Man sollte immer das Positive sehen.<br />
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