Welchen Weg gehe ich.pdf
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Paul kam herunter, aufgeregt sagte er das irgendetwas n<strong>ich</strong>t stimmte. Überall standen Menschen,<br />
Soldaten würden auf der Brücke stehen. Sie hielten uns jedoch n<strong>ich</strong>t auf. Dann meinte er <strong>ich</strong> solle<br />
meine Verkleidung anlegen.<br />
Henriette kam aus dem Bad, „Sollte das bedeuten das s<strong>ich</strong> alles wieder normalisiert? Vielle<strong>ich</strong>t können<br />
wir ja zu unseren alten Leben zurückkehren.“ Hoffnungsvoll sah sie ihren Gatten an. Der wusste<br />
darauf keine Antwort. „Wir werden sehen. Jedenfalls setzen wir Segel, dann sind wir vor Anbruch der<br />
Nacht vor der Schleuse, wenn Soldaten diese in ihrer Gewalt haben erfahren wir mehr.“<br />
Sue und Henriette konnten es kaum erwarten anzukommen. Für Sue hieß Soldaten gle<strong>ich</strong> Lazarett<br />
und Ärzte. Eine gemeinsame Zukunft mit Niklas. Sie klebte am Fenster der Kajüte und fragte ständig,<br />
„Wie lange noch?“ Auch Henriette wanderte in der Kajüte hin und her. Mir wurde es nur mulmig,<br />
Soldaten bedeuteten für m<strong>ich</strong> eine Gefahr. Da war <strong>ich</strong> mir ganz s<strong>ich</strong>er.<br />
Sie brachen n<strong>ich</strong>t so einfach eine Suchaktion ab, n<strong>ich</strong>t nachdem <strong>ich</strong> die gefährl<strong>ich</strong>ste Terroristin auf<br />
amerikanischen Boden war. Wie sie m<strong>ich</strong> beschuldigten.<br />
Dann überstürzten s<strong>ich</strong> die Dinge. Mit einem Mal waren die Boote von Kanonenbooten und Soldaten<br />
umzingelt. Sie mussten in die Einfahrt der Schleuse einfahren. Die Soldaten hielten ihre MGs in<br />
Schussposition. Barsche Befehle jagten uns an Land, wir wurden zusammengetrieben wie Vieh. Ich<br />
hörte noch, wie Sue s<strong>ich</strong> weigerte, Niklas zu verlassen. Henriette wurde geholfen, die notdürftige<br />
Leiter hinunterzuklettern. Es war ein Heilloses durcheinander. Chris wurde von einem Soldaten niedergeschlagen,<br />
weil er einer schwangeren Frau zu Hilfe eilte.<br />
Nachdem wir zusammengepfercht von Soldaten umzingelt waren. Kam ein Offizier, der mit dem<br />
Skipper und Paul sprach. Er übersah die Lage, sie wechselten noch ein paar Worte. Dann wurde uns<br />
über Megafon mitgeteilt, das wir in ein Sammellager transportiert werden sollten.<br />
Paul kam zu mir hinübergeschlendert, „Ihr müsst verschwinden!“ teilte er mir mit. Da wurde mir erst<br />
bewusst Raphael und Sahalim standen neben mir. „So wie <strong>ich</strong> den Sergant verstanden habe, werden<br />
sie uns bei der Einlieferung des Lagers gründl<strong>ich</strong> untersuchen. Natürl<strong>ich</strong> nur aus gesundheitl<strong>ich</strong>en<br />
Gründen!“ zweifelte er an. „Ich glaube eher sie wollen s<strong>ich</strong>er <strong>gehe</strong>n das wir keine Waffen bei uns<br />
tragen.“<br />
„Sahalim wird bei euch bleiben, zu zweit fallen wir n<strong>ich</strong>t so auf.“ bestimmte Raphael, „Sie werden<br />
bestimmt Laster benutzen.“ Meinte Raphael, „Danke Paul auch das du an unser Sorgenkind glaubst.“<br />
Er schüttelte dem alten Mann die Hand und zog m<strong>ich</strong> von der Gruppe ein wenig Abseits fort. Er sah<br />
zu, wie der erste LKW mit unseren Mitreisenden beladen wurde. Dann stellten wir uns an das Ende<br />
der Schlange.<br />
Die Soldaten nun zugängl<strong>ich</strong>er, da sie von der Gruppe keine Gefahr erwarteten, beantworteten die<br />
Fragen höfl<strong>ich</strong>. So erfuhr <strong>ich</strong> das im ganzen Land vorerst der Ausnahmezustand herrschte. Das Militär<br />
habe die Aufgabe die Städte in ihre Gewalt zu bringen. Viele seien wie ein Königre<strong>ich</strong> besetzt worden.<br />
Eine Handvoll habe das sagen und der Rest musste Untertan sein. Auch kleinere Ortschaften seien<br />
davon betroffen. Die selbst ernannten Despoten wurden ihrer Regentschaft entthront. Das ging oftmals<br />
n<strong>ich</strong>t ohne Kampfhandlungen. Es herrsche das Chaos.<br />
Die Soldaten befragten auch uns, wo wir herkamen. Wie die Lage aussah, unter welchen Bedienungen<br />
wir gelebt haben. Sie vers<strong>ich</strong>erten uns, bald mögl<strong>ich</strong>st wieder nach Haus zu kommen. Doch vorerst<br />
wären wir in einem Lager besser aufgehoben, bis sie die Städte gereinigt hätten. Dann sollten<br />
alle Überprüften ein Passagierschein bekommen, diese durften dann in ihre Heimatorte zurückehren.<br />
Gerade in Minnesota herrsche eine strenge Überwachung, da die Terroristen noch frei herumliefen.<br />
Auch wenn die Soldaten freundl<strong>ich</strong> antworteten, jede Frau wurde ein<strong>gehe</strong>nd gemustert. Aber auch<br />
jüngere Burschen, mir fiel es schwer, ruhig dazustehen und darauf zu warten, endl<strong>ich</strong> einzusteigen<br />
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