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Welchen Weg gehe ich.pdf

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Inzwischen schritten M<strong>ich</strong>ael und Alexa durch die Gasse. Von allen Seiten wurden ihnen Glückwünsche<br />

ausgesprochen. Alexa war noch schöner, kaum zu glauben nach dem gestrigen Abend, diesmal<br />

strahle n<strong>ich</strong>t nur ihre Augen. Nein sie selbst strahlte aus s<strong>ich</strong> heraus.<br />

Nun fehlte nur noch Mikes Zeuge. Wer anders sonst! Das Dreiergespann war vollzählig. Von der anderen<br />

Seite begrüßte m<strong>ich</strong> Raphael. Mein Magen zog s<strong>ich</strong> schmerzvoll zusammen. Mike und Alexa<br />

traten zwischen uns.<br />

Gabriel sah das Paar an und grinste sie breit an. Die Seraphim schlossen nun einen Kreis um uns. Da<br />

entdeckte <strong>ich</strong> Uriel, er gehörte also ebenfalls zu ihnen. Sollte das bedeuten die Erzengel waren zugle<strong>ich</strong><br />

auch Seraphim? Anders konnte es gar n<strong>ich</strong>t sein. Wieder etwas dazu gelernt.<br />

Doch dann konzentrierte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> auf Gabriel, der eine ungewöhnl<strong>ich</strong>e Rede hielt. Für m<strong>ich</strong> zumindest,<br />

denn sie war gespickt mit Andeutungen in le<strong>ich</strong>ter Ironie verfasst. M<strong>ich</strong>aels schnelle Entschlussfreude<br />

war sein Hauptthema. Schließl<strong>ich</strong> warf er mir einen kurzen Blick zu, <strong>ich</strong> senkte meine Barriere.<br />

Sofort spürte <strong>ich</strong> Raphaels machtvolle Präsenz, Gabriel der weniger forsch zu Werke ging n<strong>ich</strong>t minder<br />

mächtig. Wie ein kleines L<strong>ich</strong>tchen kam <strong>ich</strong> mir neben den beiden vor.<br />

Im Hintergrund empfand <strong>ich</strong> eine noch stärkere Präsenz, es fühlte s<strong>ich</strong> an als wäre noch jemand im<br />

Nebenzimmer. Mir wurde bewusst wie gering meine Gabe, gegen die der Erzengel war. Falls Raphael<br />

meine Barriere überwinden wollte, konnte er dies mit Le<strong>ich</strong>tigkeit. Warum er es nie tat, war mir ein<br />

Rätsel. Weil <strong>ich</strong> d<strong>ich</strong> respektiere! Ist ja ganz was Neues! Normerweise zweifelst du alles an! Nur deine<br />

angebl<strong>ich</strong>en Gefühle, Claire! Du kennst m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t trotzdem behauptest du m<strong>ich</strong> zu lieben und das<br />

kann n<strong>ich</strong>t sein.<br />

Erbost über seine Ans<strong>ich</strong>t, wollte <strong>ich</strong> ihn grimmig ausschließen. Kleines du solltest d<strong>ich</strong> auf deine Aufgabe<br />

konzentrieren! Schalt Gab m<strong>ich</strong> mahnend, Raphaels Erheiterung schwoll geradezu an. Doch<br />

auch er wurde von Gabriel ermahnt. Ihr seid Kindsköpfe! Und wenn <strong>ich</strong> sehe, wie ihr euch gegenseitig<br />

das Leben zur Hölle macht, verzweifle <strong>ich</strong> langsam. M<strong>ich</strong> haltet ihr in Zukunft daraus! Man sollte euch<br />

zusammen einsperren!<br />

Inzwischen vollzog Gab die kurze Zeremonie, die Aufgaben des Zeugen war eher ein schönes Beiwerk.<br />

Dann zuckte <strong>ich</strong> zusammen, jemand drängte s<strong>ich</strong> mit aller Macht vor. Ben! Wie war das mögl<strong>ich</strong>?<br />

Er sollte doch längst vermodern. Wie abscheul<strong>ich</strong> geliebtes Schwesterchen. Ich wollte nur das zu<br />

weißt, wie sehr <strong>ich</strong> an d<strong>ich</strong> denke.<br />

Darin schwang eine unausgesprochene Drohung mit.<br />

Ben wurde brutal zurückgedrängt, Gabriel löste die Verbindung zu mir auf. Die Engel stürmten auf<br />

das Paar zu gratulierten und <strong>ich</strong> stand nur da, einen Gedanken festhaltend. Er lebt, er kann mit mir in<br />

Kontakt treten, er lebt! Wie konnte das sein? Wieder überkam m<strong>ich</strong> der Ekel, als <strong>ich</strong> daran dachte,<br />

wie er s<strong>ich</strong> an mir rieb. Sein erregtes keuchen, als er m<strong>ich</strong> abtastete. Wie konnte das sein?<br />

„Willst du uns n<strong>ich</strong>t gratulieren?“ glückl<strong>ich</strong> lachend nahm M<strong>ich</strong>ael m<strong>ich</strong> in die Arme. Wie aus weiter<br />

Ferne nahm <strong>ich</strong> den Tumult um uns war. M<strong>ich</strong> zusammenreißend holte <strong>ich</strong> die Gratulation nach. Lächelte<br />

und freute m<strong>ich</strong> für das Paar. Bis mir auffiel, Raphael und Gabriel hielten s<strong>ich</strong> an meiner Seite<br />

auf.<br />

Zwar bemerkte, M<strong>ich</strong>ael das seltsame Verhalten, doch war er viel zu beschäftigt und nahm glückl<strong>ich</strong><br />

weitere Glückwünsche entgegen. Gabriel zog m<strong>ich</strong> langsam aus dem Pulk von Frauen und Engeln<br />

zurück. Raphael bildete dabei eine Art von Schutzschild, sobald einer oder eine mit einem von uns<br />

reden wollte, wies er sie freundl<strong>ich</strong> aber bestimmt zurück. Er erklärte, dass die ungewöhnl<strong>ich</strong>e Anstrengung<br />

m<strong>ich</strong> erschöpft hätte. „Claire braucht einen Moment Ruhe!“ hörte <strong>ich</strong> ihn immer wieder<br />

sagen.<br />

Nur Luzifer und Ismael ließen s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t davon abbringen. Sie folgten uns, Luzifer lief voraus in den<br />

Innenhof, dort winkte er uns in seine Gemächer. Sofort schloss er die Tür hinter s<strong>ich</strong>, und <strong>ich</strong> sagte<br />

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