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Welchen Weg gehe ich.pdf

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„Was soll das nun wieder heißen? Ich bin noch lange n<strong>ich</strong>t fertig mit dir! Meinst du, du kannst mir<br />

alles Mögl<strong>ich</strong>e an den Kopf werfen und <strong>ich</strong> habe dazu n<strong>ich</strong>t das geringste Zusagen. Außerdem bin <strong>ich</strong><br />

dir n<strong>ich</strong>t nur wie ein Hund gefolgt. Ich wollte dir etwas mitteilen!“<br />

„N<strong>ich</strong>t daran interessiert!“ inzwischen schaffte <strong>ich</strong> es, die Tür selbst zu öffnen. So, sein Haus! Ehrerbietung!<br />

All das bekam <strong>ich</strong> also! Soll er doch glauben, was er wollte, wenn <strong>ich</strong> nur endl<strong>ich</strong> von hier<br />

weg kam. Doch einige Dinge musste <strong>ich</strong> nun wohl aufgeben.<br />

Am Nachmittag packte <strong>ich</strong> meine Tasche und bezog einen Raum im Haus. Luzifer hatte mir ohne zu<br />

fragen ein hübsches Zimmer übergeben. Nur musste <strong>ich</strong> nun das Bad mit anderen teilen. Daran war<br />

n<strong>ich</strong>ts zu ändern, doch als <strong>ich</strong> mitbekam mit welchen Frauen <strong>ich</strong> es zu tun hatte wurde mir doch ganz<br />

anders. Es waren Antonias Busenfreundinnen. Vielle<strong>ich</strong>t sollte <strong>ich</strong> Myriel fragen? Doch den Gedanken<br />

verschob sofort wieder. Kayle und Myriel besaßen ebenso wie Raphael ein kleines Häuschen für einen<br />

Dauergast keinen Platz. Augen zu und durch munterte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> auf. Bis zum Spital waren es nur<br />

wenige Schritte dort konnte <strong>ich</strong> ebenso gut meine Notdürftigkeiten erledigen.<br />

Zwar fehlte mir die Abgeschiedenheit von Raphaels Haus, denn das Fenster ging in den Innenhof und<br />

dort herrschte immer Betrieb. Auch das Rauschen des Meeres und der sanfte Wind fehlten mir. Deshalb<br />

schnappte <strong>ich</strong> mir ein Buch und ging zur versteckten Bucht.<br />

Zu meiner Überraschung war Raphael am Nächsten morgen n<strong>ich</strong>t mehr da, Beatrice meinte er sei<br />

gestern mit Kayle fortgegangen. Nun genau das wollte er mir wohl sagen mutmaßte <strong>ich</strong>. Raphael aus<br />

meinen Gedanken verdrängend widmete <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> meinen Aufgaben.<br />

„Claire wir haben neuen Zugang wohin soll <strong>ich</strong> ihn legen?“ kurz überlegte <strong>ich</strong>, „Schlimm verletzt?“<br />

„Nein n<strong>ich</strong>t allzu arg!“<br />

„Dann lege ihn im großen Raum, dort haben wir doch wieder ein Bett frei.“ Das es Raphaels Bett war,<br />

erwähnte <strong>ich</strong> abs<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t. Die Frau runzelte die Stirn, „Welches denn!“<br />

„Na, Raphaels!“<br />

„Der ist doch wieder da! Kayle hat ihn vorhin zurückgebracht, es geht ihm n<strong>ich</strong>t besonders gut. Muss<br />

s<strong>ich</strong> überanstrengt haben anders kann <strong>ich</strong> mir das n<strong>ich</strong>t vorstellen. Erst gestern hat s<strong>ich</strong> Kayle die<br />

Wunde angesehen und gesagt das sie sehr gut aussehe. Doch als <strong>ich</strong> vorhin den Verband wechselte,<br />

war sie wieder zum Teil geöffnet, sie eiterte le<strong>ich</strong>t.“<br />

„Das gibt es doch n<strong>ich</strong>t!“ sofort stand <strong>ich</strong> auf, „Leg den Neuen dahin wo Platz ist <strong>ich</strong> schau mir Raphaels<br />

Wunde an. Wenn sie so aussieht, wie du sagst, haben Kayle und Raphael eine böse Stunde vor<br />

s<strong>ich</strong>.“ Weiterhin vor m<strong>ich</strong> herschimpfend ging <strong>ich</strong> zu Raphael, „Wie es aussieht, wirst du m<strong>ich</strong> doch so<br />

schnell n<strong>ich</strong>t los!“ begrüßte er m<strong>ich</strong> krampfhaft anlächelnd.<br />

Ohne m<strong>ich</strong> in eine Diskussion zu verstricken, wickelte <strong>ich</strong> die Verbände ab. Zischend zog <strong>ich</strong> die Luft<br />

ein. Wie konnte innerhalb eines Tages eine Wunde so aussehen. „Du weißt was das bedeutet!“ meinte<br />

<strong>ich</strong> ohne jegl<strong>ich</strong>es Mitleid, wer so unvernünftig mit seiner Gesundheit umging, sollte erschlagen<br />

werden. „Das dachte <strong>ich</strong> mir bereits!“ grinste Raphael verkniffen. „Dann also auf in die vertraute<br />

Zweisamkeit der Folterkammer, Weib. Eigentl<strong>ich</strong> nahm <strong>ich</strong> an du würdest d<strong>ich</strong> darüber freuen m<strong>ich</strong><br />

wieder in der Mangel zu haben.“<br />

„Wie immer irrst du d<strong>ich</strong>! Denn diesmal werde <strong>ich</strong> mir n<strong>ich</strong>t die Nacht mit dir herumschlagen. Die<br />

Nachtwache wird d<strong>ich</strong> versorgen.“ Und ging, ließ jedoch die Wunde auf, denn <strong>ich</strong> wollte mit dem<br />

Auswaschen unverzügl<strong>ich</strong> beginnen.<br />

Natürl<strong>ich</strong> schlug <strong>ich</strong> mir die Nacht um die Ohren. Raphael ging es so schlecht das er Fieber bekam ,<br />

apathisch ließ er alles wortlos mit s<strong>ich</strong> geschehen. Manchmal fühlte <strong>ich</strong> seinen Puls, weil er kaum<br />

noch atmete. Ich bekam es entsetzl<strong>ich</strong> mit der Angst zu tun. Setzte mein bescheidenes Können so gut<br />

wie mögl<strong>ich</strong> ein. Schickte nach Kayle doch dieser war nirgendwo erre<strong>ich</strong>bar. Ebenso wie Gabriel und<br />

Uriel. Sogar Luzifer war vom Erdboden verschluckt. Wo waren diese verdammten Engel, wenn man<br />

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