Welchen Weg gehe ich.pdf
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„Allein schon unsere verschiedene Herkunft. Ich bin aus adliger Familie und du von Arbeitern. Also<br />
das spr<strong>ich</strong>t doch für s<strong>ich</strong> selbst.“<br />
„Nur weiter <strong>ich</strong> möchte deine Argumente im Ganzen hören.“<br />
Geziert sprach sie weiter, „Natürl<strong>ich</strong> möchte <strong>ich</strong> dir n<strong>ich</strong>t zu nahe treten, aber Raphael und <strong>ich</strong> haben<br />
eine besondere Beziehung. Es ist nur natürl<strong>ich</strong> schließl<strong>ich</strong> bin <strong>ich</strong> schon lange verbunden und Raphael<br />
hat m<strong>ich</strong> oft besucht. Auch um Rat gebeten. Dieses Vertrauensvotum ist unerlässl<strong>ich</strong> bei dieser immensen<br />
Aufgabe. Ich kenne die Frauen und wo <strong>ich</strong> sie am Besten einsetzen kann. Du verstehst s<strong>ich</strong>er<br />
im Grunde bin <strong>ich</strong> die r<strong>ich</strong>tige Führungskraft für diese Funktion.“<br />
Kayle schnaufte des Öfteren empört auf, doch hielt er s<strong>ich</strong> zurück. Er wusste genau das <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong><br />
durchsetzen musste. Denn so human und freizügig die Engel auch waren, es herrschte eine strenge<br />
Hierarchie. Was für m<strong>ich</strong> bedeutete die Damen mussten m<strong>ich</strong> als erste Frau akzeptierten, auch wenn<br />
<strong>ich</strong> persönl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>ts davon hielt, war <strong>ich</strong> es Raphael schuldig. So erklärte es mir Myriel, die fest davon<br />
überzeugt war. Ebenso deutete Luzifer dieses Thema immer wieder an. Nun musste <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong><br />
durchsetzen „Antonia du hast mir deine Meinung ausführl<strong>ich</strong> erklärt! Doch frage <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong>, wieso<br />
mein Mann m<strong>ich</strong> mit dieser Aufgabe betreut hat? Da er als Begleiter, uns Frauen am besten kennt,<br />
werde <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> seinem Urteil beugen. Solltest du, an Raphaels Anweisung zweifel haben, kannst du<br />
d<strong>ich</strong> zu gegebener Zeit bei ihm beschweren. Solange wir noch warten, kannst du mir inzwischen eine<br />
Übers<strong>ich</strong>t des Spitals geben.“ Auffordernd ging <strong>ich</strong> zu ihr hinter dem Schreibtisch.<br />
Was, sie mir sagen wollte, blieb ungesagt, denn <strong>ich</strong> diesem Augenblick klingelte ein Telefon. Schnell<br />
zog Antonia die oberste Schublade auf und nahm den Hörer ab. Das Telefon schien aus uralten Beständen<br />
zu kommen mit Wählscheibe schwarz, groß mit riesigem Hörer.<br />
Antonia meldete s<strong>ich</strong>, hörte einen Moment zu und begann ihre; in meinen Augen unw<strong>ich</strong>tigen Auskünfte<br />
mitzuteilen. Sie raspelte so schnell das sie s<strong>ich</strong> beinahe überschlug. „Antonia du wirst es n<strong>ich</strong>t<br />
wagen, m<strong>ich</strong> zu über<strong>gehe</strong>n.“ Weil <strong>ich</strong> das unbestimmte Gefühl n<strong>ich</strong>t loswurde, dass sie genau das<br />
beabs<strong>ich</strong>tigte. „Wie? Ja!“ sprach sie zögernd, „Hast du denn noch die Zeit mit ihr zu reden?“ mit zusammengepressten<br />
Lippen überre<strong>ich</strong>te sie mir das Ungetüm von Hörer.<br />
„Hallo Kleines! Bist du wieder auf dem Damm?“<br />
„Gab! Schön deine Stimme zu hören. Wie geht es dir? Euch allen?“<br />
„Gut, du bist mir n<strong>ich</strong>t böse? Ich habe das keineswegs gewollt! Wie …“<br />
„Gabriel das weiß <strong>ich</strong> doch! Erzähle mir lieber wie …“<br />
„Darauf gebe <strong>ich</strong> dir keine Antworten du kleiner Naseweis. Du übernimmst also nun deinen Posten?“<br />
„Ja werde <strong>ich</strong>, wenn ihr keine Einwände habt.“<br />
„Bewahre nein! Raphael wird s<strong>ich</strong> … ah da kommt er schon. Bis dann Kleines, <strong>ich</strong> lieb d<strong>ich</strong>!“<br />
„Gab, <strong>ich</strong> d<strong>ich</strong> auch!“<br />
„Ich weiß! Au dein Gemahl erschlägt m<strong>ich</strong>! Bring dem Kerl mal Manieren bei!“<br />
„Claire?“<br />
„Hallo Raphael!“ es war schon seltsam seine Stimme nach so langer Zeit zu hören. Besonders nach<br />
dem intimen Zwischenspiel, verlegen suchte <strong>ich</strong> nach Worten.<br />
Raphael räusperte s<strong>ich</strong>, „Du wirst also nun alles in die Hände nehmen?“<br />
„Ja“ hauchte <strong>ich</strong>, vor mir entstand plötzl<strong>ich</strong> ein Bild, wie wir im Sand lagen. Eine Sehnsucht ergriff<br />
m<strong>ich</strong> ein unbändiges Verlangen. „Claire könntest du bitte diese Gedanken verbannen. Es ist n<strong>ich</strong>t<br />
gerade einfach für m<strong>ich</strong>“ wieder räusperte er s<strong>ich</strong>, „es sind einige Engel anwesend, du verstehst?“<br />
Ich verstand nur zu gut! Heiße Röte schoss mir in die Wangen. „Also was <strong>ich</strong> sagen wollte, <strong>ich</strong> freue<br />
m<strong>ich</strong> das es dir besser geht. Lass d<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t zu sehr ärgern, <strong>ich</strong> weiß du schafft`s das. Nun <strong>ich</strong> muss<br />
wieder los. Also bis dann, Claire. Und das mit dem Strand werde <strong>ich</strong> ganz bestimmt n<strong>ich</strong>t vergessen.“<br />
„Oh, Raphael! Warte! Antonia will d<strong>ich</strong> noch sprechen.“<br />
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