Welchen Weg gehe ich.pdf
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Und schon passierte es, <strong>ich</strong> konnte den Augenkontakt n<strong>ich</strong>t lösen, versank darin. Raphael durchtrennte<br />
ihn, ein schmerzvoller Zug ging durch seine Mimik, aufatmend gab er mir meine Sachen. „Das<br />
war mehr als <strong>ich</strong> erwartet habe.“<br />
Ohne weiteren Kommentar zog <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> an und schlüpfte ins Bad. Mein Spiegelbild sah mir fremd<br />
entgegen, war <strong>ich</strong> das? Sah Raphael diese verlockende Nymphe. Anders konnte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t beschreiben.<br />
Raphael saß da, wo <strong>ich</strong> ihn verlassen hatte, als hätte er s<strong>ich</strong> keinen Zentimeter gerührt. Wortlos<br />
übergab er mir den Kaffee. „In meinen Schrank hängt ein Ski-Anzug, der ist für d<strong>ich</strong>. Ziehst du ihn<br />
Bitte an, wenn wir gefrühstückt haben.“<br />
„Ich nehme an, die Frage wohin, kann <strong>ich</strong> mir sparen.“<br />
„Ja! Claire …„<br />
„Es ist das Beste du bringst m<strong>ich</strong> nach Haus. Wir sollten das Ganze vergessen!“<br />
„Eben da kann und will <strong>ich</strong> dir unter keinen Umständen zustimmen.“ Raphael zog m<strong>ich</strong> zu s<strong>ich</strong>, hielt<br />
m<strong>ich</strong> fest umarmt. „Ich habe das vorhin verdient, manchmal treibe <strong>ich</strong> es zu weit. Aber wenn du m<strong>ich</strong><br />
ab zu bremst, bekommen wir das schon hin. Ich meine, was <strong>ich</strong> sage.“<br />
„Raphael, eine Freundschaft, gerade eine die s<strong>ich</strong> erst entwickeln muss, kann man um keinen Preis<br />
erzwingen. Ich glaube du hast d<strong>ich</strong> da in etwas verbohrt.“<br />
„Du irrst d<strong>ich</strong>! Und das werde <strong>ich</strong> dir beweisen! So jetzt erhebe deinen Körper und zieh d<strong>ich</strong> an.“<br />
Kurz darauf saßen wir im Auto, fuhren zurück nach St.Paul. Doch anstatt in meiner Straße anzuhalten,<br />
fuhr Raphael weiter. Am Theodore Wirth Park suchte er einen Parkplatz, mir schwante Übles.<br />
„Du willst doch keine Ski fahren?“<br />
„Nein besser!“<br />
„Snowboarden?“<br />
Doch er grinste m<strong>ich</strong> nur an. „Warte hier!“ er ging in den Verleih, das konnte er vergessen <strong>ich</strong> werde<br />
m<strong>ich</strong> auf keinen Fall auf ein Brett stellen. Zu meiner Überraschung kam er mit einem Reifen heraus<br />
„Rodeln?“ fragte er anzügl<strong>ich</strong>.<br />
Das war die längste Bahn, die <strong>ich</strong> je gesehen habe. Und wie viele Menschen die Bahn nutzten. Wir<br />
stapften nach oben. „Schade, dass wir nur einen Reifen haben, wer als Erstes?“<br />
„Erzähl keinen Quatsch.“ Raphael warf s<strong>ich</strong> auf den Reifen und zog m<strong>ich</strong> hinterher, sofort rutschten<br />
wir los. Wie Raphael es schaffte m<strong>ich</strong> auf seinen Schoß zu ziehen weiß <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t. Doch es machte riesigen<br />
Spaß. Sobald wir unten waren, ging es wieder hinauf ohne Unterlass. Zuletzt hielt <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> am<br />
Reifen fest und ließ m<strong>ich</strong> von Raphael mit hochziehen total erschöpft aber wie ein kleines Kind bat<br />
<strong>ich</strong> nur noch einmal.<br />
Bis <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t mehr auf den Beinen halten konnte und abseits der Bahn in eine Schneewehe fiel.<br />
Lachend kam <strong>ich</strong> allein n<strong>ich</strong>t mehr heraus so musste Raphael m<strong>ich</strong> hochziehen. Und <strong>ich</strong> ließ m<strong>ich</strong><br />
wieder fallen doch diesmal auf Raphael der verlor das Gle<strong>ich</strong>gew<strong>ich</strong>t und wir segelten auf der aalglatten<br />
Bahn nach unten. „Du verrücktes Huhn, wir hätten uns alle Knochen brechen können.“ Lachte<br />
Raphael, <strong>ich</strong> strahlte ihn an und gab ihm einen Kuss auf den Mund. „Noch einmal?“<br />
Alle Heiterkeit war aus seinem Ges<strong>ich</strong>t gewischt. „Ja!“ knurrte er und umschloss mein Ges<strong>ich</strong>t mit<br />
seinen Händen. Knutschend lagen wir mitten auf der Rodelbahn.<br />
Als einige Leute s<strong>ich</strong> laut über uns beschwerten, standen wir auf. Raphael nahm m<strong>ich</strong> an die Hand<br />
und steuerte das Auto an.<br />
Im Nu waren wir bei mir vor dem Haus, eilten die Treppe hoch. Kaum war die Tür hinter uns geschlossen<br />
lagen wir uns in den Armen. Küssend hob Raphael m<strong>ich</strong> hoch und trug m<strong>ich</strong> ins Schlafzimmer.<br />
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