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Welchen Weg gehe ich.pdf

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Myriel, versuchte mit mir zu reden. Sie wollte mir etwas mitteilen, unter vier Augen. Aber immer war<br />

ein Engel anwesend, aufbrausend beschwerte sie s<strong>ich</strong>. Doch Kayle der gerade den Wachhund spielte,<br />

ließ s<strong>ich</strong> durch ihre Beschwerde n<strong>ich</strong>t aus der Ruhe bringen.<br />

„Es ist zum Verzweifeln!“ knurrte sie ihren Mann an.<br />

„Myriel sag es mir doch einfach!“ forderte <strong>ich</strong> sie auf.<br />

„Wenn <strong>ich</strong> das nur könnte, sie haben mir einen Maulkorb verpasst. Solange einer dieser Schwachköpfe<br />

anwesend ist, kann <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t reden! Ein charmanter Einfall deines Begleiters!“ sie lief wild fuchtelnd<br />

durch den Raum, „Aber eines sage <strong>ich</strong> dir, <strong>ich</strong> bin dagegen!“<br />

Alarmiert sah <strong>ich</strong> auf, was hatte das nun wieder zu bedeuten. „Wo gegen bist du?“ fragte <strong>ich</strong> sie<br />

drängend. Sie setzte zu einer Erwiderung an, doch es kamen keine verständl<strong>ich</strong>en Worte aus ihrem<br />

Mund. Ein Kauderwelsch von Worten und Tönen, genervt fluchte sie.<br />

Also hatten, unter Garantie; M<strong>ich</strong>ael, Gabriel und Raphael eine neue Strategie einfallen lassen, die<br />

sie mir vorenthielten. Bald darauf kam Gab hereinspaziert, er grinste Myriel keck an, „Wie <strong>ich</strong> hörte,<br />

hast du Probleme d<strong>ich</strong> vernünftig auszudrücken. Das tut mir Leid!“<br />

Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf, doch Gab störte s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t weiter an Myriel. „Kleines es geht<br />

los! Ab nach Hause!“<br />

In der Hütte verbrachten wir den restl<strong>ich</strong>en Tag in eine Art des Kriegszustands. Gab blieb ruhig und<br />

amüsierte s<strong>ich</strong> kräftig, während <strong>ich</strong> gegen ihn Mike und Raphael wütete. Doch das half alles n<strong>ich</strong>t das<br />

Geringste. Schließl<strong>ich</strong> setzte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> an die Arbeit von Prof Wayne. Das lenkte m<strong>ich</strong> wenigstens ab.<br />

Am nächsten Morgen war meine Stimmung auch n<strong>ich</strong>t besser. Wieder und wieder befragte <strong>ich</strong> Gab,<br />

was sie beschlossen hatten. Doch <strong>ich</strong> biss auf Granit. Den Rest des Tages verschloss <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> in mein<br />

Zimmer und freute m<strong>ich</strong> morgen in der Bibliothek arbeiten zu können. Der Anruf meiner Mom an<br />

Abend brachte m<strong>ich</strong> noch mehr auf. Sie erkundigte s<strong>ich</strong>, wie weit wir denn nun seien. Im ersten Augenblick<br />

wusste <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t, was sie meinte. Bis sie dann deutl<strong>ich</strong>er wurde. Mom fragte tatsächl<strong>ich</strong> nach<br />

unseren Hochzeitsplänen! Ungeduldig erwiderte <strong>ich</strong> das läge noch in weiter Ferne.<br />

Das brachte m<strong>ich</strong> wieder auf Raphael, obwohl <strong>ich</strong> mir strikt verbot an ihn zu denken. Warum war er<br />

n<strong>ich</strong>t mitgekommen. Was hatte er Dringendes zu erledigen. Diese Ungewissheit brachte m<strong>ich</strong> um den<br />

Verstand.<br />

Sue war auch n<strong>ich</strong>t gerade eine Hilfe. Sie wollte natürl<strong>ich</strong> wissen, wie das Wochenende war. Löcherte<br />

m<strong>ich</strong> nach Raphael. Mit schlechtem Gewissen erzählte <strong>ich</strong> ihr, wie toll es war. Doch <strong>ich</strong> durfte Sue nur<br />

von den wirkl<strong>ich</strong> w<strong>ich</strong>tigen Ereignissen n<strong>ich</strong>ts erzählen. Deshalb war <strong>ich</strong> froh, das Molly ihren berühmten<br />

Blick auf die Uhr warf. Ich verschwand erle<strong>ich</strong>tert im Gewölbe.<br />

In der Mittagspause gingen wir in ein Cafe, sie schilderte ihr Wochenende. Sie waren bei Toni und der<br />

ganze Clan war dort. Ich hätte in der Runde gefehlt meinte sie bedauernd. Dann nahm sie mir das<br />

Versprechen ab, am Freitag einen Frauenabend abzuhalten. Dass <strong>ich</strong> ihr gerne gab, denn <strong>ich</strong> war<br />

immer noch sauer auf die Engel. Sollten sie gefälligst mal Rücks<strong>ich</strong>t auf m<strong>ich</strong> und meine Gefühle<br />

nehmen.<br />

Wie übl<strong>ich</strong> holte Gab m<strong>ich</strong> am Abend ab, er wechselte mit Sue und Molly ein paar Worte und ging<br />

dann vor und holte den Wagen. „Sag mal wo ist eigentl<strong>ich</strong> Raphael?“ Sue alter Argwohn stand ihr ins<br />

Ges<strong>ich</strong>t geschrieben. „Er ist verreist!“ nuschelte <strong>ich</strong> und hielt ihr die Tür auf. Sie warf mir einen bedenkl<strong>ich</strong>en<br />

Blick zu, bevor sie auf die Straße trat.<br />

Gab wartete schon in der zweiten Reihe und <strong>ich</strong> winkte ihr zum Abschied zu. Froh das sie n<strong>ich</strong>t weiter<br />

in m<strong>ich</strong> dringen konnte.<br />

Der nächste Tag war hektisch, wir bekamen eine Lieferung und es war ungewöhnl<strong>ich</strong> fiel los. Wir<br />

arbeiteten die Mittagspause durch und Gab brachte uns eine Stärkung. Kurz vor Feierabend bedank-<br />

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